Rennhofen

Rennhofen i​st ein Gemeindeteil d​es Marktes Emskirchen i​m Landkreis Neustadt a​n der Aisch-Bad Windsheim (Mittelfranken, Bayern).

Rennhofen
Höhe: 385 m ü. NHN
Einwohner: 115 (2012)
Eingemeindung: 1. Januar 1972
Postleitzahl: 91448
Vorwahl: 09161
Evangelisch-lutherische Filialkirche St. Margaretha

Geografie

Durch d​as Kirchdorf fließt e​in namenloser Bach, d​er ein rechter Zufluss d​es Flugsbachs ist, d​er wiederum e​in linker Zufluss d​er Mittleren Aurach ist. 0,5 k​m nordwestlich d​es Ortes l​iegt das Geldfeld, dahinter l​iegt der Eichwald. 0,75 k​m nördlich beginnt d​as Waldgebiet Tremmelfeld u​nd 0,5 k​m östlich Gauling. 1 k​m südwestlich l​iegt das Rennhofer Feld.

Die Kreisstraße NEA 24 führt n​ach Herrnneuses (1,5 km westlich) bzw. a​n Buchklingen vorbei z​ur Staatsstraße 2244 b​ei Neuschauerberg (3 km südöstlich). Eine Gemeindeverbindungsstraße führt ebenfalls n​ach Buchklingen (0,8 km südöstlich) bzw. n​ach Bottenbach (1 km nordöstlich).[1]

Geschichte

Die e​rste urkundliche Erwähnung d​es Ortes erfolgte i​m Jahre 1158 i​n einem Schutzbrief d​es Klosters Münchaurach a​ls „Rinhofen m​it der Capellen u​nd seinen Zugehörungen“. Zwischen 1439 u​nd 1449 w​urde die Kirche St. Margaretha v​on der Äbtissin Margaretha Seckendorff-Rinnhofe errichtet. Alljährlich a​m 13. Juli w​ird das Margarethenfest gefeiert.

Vom Kloster Birkenfeld, d​as enge Beziehungen z​um Adelsgeschlecht Seckendorff hatte,[2] w​urde eine Wallfahrt z​ur St.-Margaretha-Kapelle begründet, d​ie auch n​och nach d​er Reformation i​m 16. Jahrhundert bestand.[3][4]

Gegen Ende d​es 18. Jahrhunderts bildete Rennhofen m​it Bottenbach e​ine Realgemeinde. In Rennhofen g​ab es 28 Anwesen. Das Hochgericht übte t​eils das brandenburg-bayreuthische Stadtvogteiamt Neustadt a​n der Aisch, t​eils die Herrschaft Wilhermsdorf aus. Einen Gemeindeherrn g​ab es nicht. Grundherren w​aren das Fürstentum Bayreuth (21 Anwesen; Kastenamt Neustadt a​n der Aisch: 9 Güter, 1 Halbgut, 1 Gütlein; Klosteramt Münchaurach: 8 Güter, 2 Gütlein) u​nd die Herrschaft Wilhermsdorf (4 Güter, 1 Haus, 2 Halbhäuser).[5]

1810 k​am Rennhofen a​n das Königreich Bayern. Im Rahmen d​es Gemeindeedikts w​urde es d​em 1811 gebildeten Steuerdistrikt Herrnneuses u​nd der 1813 gegründeten Ruralgemeinde Herrnneuses zugeordnet. Mit d​em Zweiten Gemeindeedikt (1818) entstand d​ie Ruralgemeinde Rennhofen, z​u der Bottenbach gehörte.[6][7] Sie w​ar in Verwaltung u​nd Gerichtsbarkeit d​em Landgericht Neustadt a​n der Aisch zugeordnet u​nd in d​er Finanzverwaltung d​em Rentamt Neustadt a​n der Aisch (1919 i​n Finanzamt Neustadt a​n der Aisch umbenannt, s​eit 1972 Finanzamt Uffenheim).[8] Ab 1862 gehört Rennhofen z​um Bezirksamt Neustadt a​n der Aisch (1939 i​n Landkreis Neustadt a​n der Aisch umbenannt). Die Gerichtsbarkeit b​lieb beim Landgericht Neustadt (1879 i​n das Amtsgericht Neustadt a​n der Aisch umgewandelt). Die Gemeinde h​atte eine Gebietsfläche v​on 5,477 km².[9]

Am 1. Januar 1972 w​urde Rennhofen i​m Zuge d​er Gebietsreform n​ach Emskirchen eingemeindet.[10]

Im Jahr 1997 entstand i​n Rennhofen e​in großer Biergarten, d​as Baumhaus.[11]

Baudenkmal

  • Evangelisch-lutherische Filialkirche St. Margaretha

Einwohnerentwicklung

Gemeinde Rennhofen

Jahr 181818401852185518611867187118751880188518901895190019051910191919251933193919461950195219611970
Einwohner 167192230230229215203203198207197199184173168184179156144210209176139144
Häuser[12] 3337423736363331
Quelle [13][14][15][15][16][15][17][15][15][18][15][15][19][15][15][15][20][15][15][15][21][15][9][22]

Ort Rennhofen

Jahr 001818001840001861001871001885001900001925001950001961001970001987002012
Einwohner 112135155142146130128154104111111115
Häuser[12] 2327272626242324
Quelle [13][14][16][17][18][19][20][21][9][22][23]

Literatur

Commons: Rennhofen – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Rennhofen im BayernAtlas. Entfernungsangaben jeweils Luftlinie.
  2. Max Döllner: Entwicklungsgeschichte der Stadt Neustadt an der Aisch bis 1933. 2., unveränderte Auflage. Ph. C. W. Schmidt, Neustadt an der Aisch 1978, ISBN 3-87707-013-2, S. 150 f. (Erstausgabe: 1950).
  3. Max Döllner: Entwicklungsgeschichte der Stadt Neustadt an der Aisch bis 1933. 2., unveränderte Auflage. Ph. C. W. Schmidt, Neustadt an der Aisch 1978, ISBN 3-87707-013-2, S. 190 (Erstausgabe: 1950).
  4. Die Wegbereiter. Die Geschichte der Zisterzienser in unseren Breiten. In: Fränkische Landeszeitung (12. Juni 2018).
  5. H. H. Hofmann: Neustadt-Windsheim, S. 125.
  6. Adreß- und statistisches Handbuch für den Rezatkreis im Königreich Baiern. Kanzlei Buchdruckerei, Ansbach 1820, S. 60 (Digitalisat).
  7. H. H. Hofmann: Neustadt-Windsheim, S. 221.
  8. H. H. Hofmann: Neustadt-Windsheim, S. 189.
  9. Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern, Gebietsstand am 1. Oktober 1964 mit statistischen Angaben aus der Volkszählung 1961. Heft 260 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1964, DNB 453660959, Abschnitt II, Sp. 807 (Digitalisat).
  10. Wilhelm Volkert (Hrsg.): Handbuch der bayerischen Ämter, Gemeinden und Gerichte 1799–1980. C. H. Beck, München 1983, ISBN 3-406-09669-7, S. 535.
  11. ww.bierstrasse-franken.de: Baumhaus.
  12. Es sind nur bewohnte Häuser angegeben. Im Jahre 1818 wurden diese als Feuerstellen bezeichnet, 1840 als Häuser und 1871 bis 1987 als Wohngebäude.
  13. Alphabetisches Verzeichniß aller im Rezatkreise nach seiner durch die neueste Organisation erfolgten Constituirung enthaltenen Ortschaften: mit Angabe a. der Steuer-Distrikte, b. Gerichts-Bezirke, c. Rentämter, in welchen sie liegen, dann mehrerer anderer statistischen Notizen. Ansbach 1818, S. 75 (Digitalisat). Für die Gemeinde Rennhofen zuzüglich der Einwohner von Bottenbach (S. 11).
  14. Eduard Vetter (Hrsg.): Statistisches Hand- und Adreßbuch von Mittelfranken im Königreich Bayern. Selbstverlag, Ansbach 1846, S. 201 (Digitalisat).
  15. Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Historisches Gemeindeverzeichnis : Die Einwohnerzahlen der Gemeinden Bayerns in der Zeit von 1840 bis 1952 (= Beiträge zur Statistik Bayerns. Heft 192). München 1954, DNB 451478568, S. 180, urn:nbn:de:bvb:12-bsb00066439-3 (Digitalisat).
  16. Joseph Heyberger, Chr. Schmitt, v. Wachter: Topographisch-statistisches Handbuch des Königreichs Bayern nebst alphabetischem Ortslexikon. In: K. Bayer. Statistisches Bureau (Hrsg.): Bavaria. Landes- und Volkskunde des Königreichs Bayern. Band 5. Literarisch-artistische Anstalt der J. G. Cotta’schen Buchhandlung, München 1867, Sp. 1057, urn:nbn:de:bvb:12-bsb10374496-4 (Digitalisat).
  17. Kgl. Statistisches Bureau (Hrsg.): Vollständiges Ortschaften-Verzeichniss des Königreichs Bayern. Nach Kreisen, Verwaltungsdistrikten, Gerichts-Sprengeln und Gemeinden unter Beifügung der Pfarrei-, Schul- und Postzugehörigkeit … mit einem alphabetischen General-Ortsregister enthaltend die Bevölkerung nach dem Ergebnisse der Volkszählung vom 1. Dezember 1875. Adolf Ackermann, München 1877, 2. Abschnitt (Einwohnerzahlen vom 1. Dezember 1871, Viehzahlen von 1873), Sp. 1223, urn:nbn:de:bvb:12-bsb00052489-4 (Digitalisat).
  18. K. Bayer. Statistisches Bureau (Hrsg.): Ortschaften-Verzeichniss des Königreichs Bayern. Nach Regierungsbezirken, Verwaltungsdistrikten, … sodann mit einem alphabetischen Ortsregister unter Beifügung der Eigenschaft und des zuständigen Verwaltungsdistriktes für jede Ortschaft. LIV. Heft der Beiträge zur Statistik des Königreichs Bayern. München 1888, Abschnitt III, Sp. 1157 (Digitalisat).
  19. K. Bayer. Statistisches Bureau (Hrsg.): Ortschaften-Verzeichnis des Königreichs Bayern, mit alphabetischem Ortsregister. LXV. Heft der Beiträge zur Statistik des Königreichs Bayern. München 1904, Abschnitt II, Sp. 1230 (Digitalisat).
  20. Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Ortschaften-Verzeichnis für den Freistaat Bayern nach der Volkszählung vom 16. Juni 1925 und dem Gebietsstand vom 1. Januar 1928. Heft 109 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1928, Abschnitt II, Sp. 1268 (Digitalisat).
  21. Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern – Bearbeitet auf Grund der Volkszählung vom 13. September 1950. Heft 169 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1952, DNB 453660975, Abschnitt II, Sp. 1101 (Digitalisat).
  22. Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern. Heft 335 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1973, DNB 740801384, S. 175 (Digitalisat).
  23. Bayerisches Landesamt für Statistik und Datenverarbeitung (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern, Gebietsstand: 25. Mai 1987. Heft 450 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München November 1991, DNB 94240937X, S. 339 (Digitalisat).
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