Grieshof (Emskirchen)
Grieshof ist ein Gemeindeteil des Marktes Emskirchen im Landkreis Neustadt an der Aisch-Bad Windsheim (Mittelfranken, Bayern).
Grieshof Markt Emskirchen | |
---|---|
Höhe: | 321 m ü. NHN |
Einwohner: | 19 (25. Mai 1987)[1] |
Postleitzahl: | 91448 |
Vorwahl: | 09104 |
Geografie
Der Weiler liegt an der Mittleren Aurach und am Griesbach, der dort als rechter Zufluss in die Mittlere Aurach mündet. Im Nordosten liegt die Brühlwiesen, im Osten der Eichwald, 0,5 km südlich der Kohlberg und 0,5 km südwestlich das Waldgebiet Gestangach. Eine Gemeindeverbindungsstraße führt nach Mausdorf zur Kreisstraße NEA 20 (1,6 km südöstlich) bzw. zur Staatsstraße 2244 (0,4 km nordwestlich).[2]
Geschichte
Der Ort wurde vor 1430 als „Grissenwach“ erstmals namentlich erwähnt.[3] Das Kloster Münchaurach erwarb in Grieshof und Leitsmühle Güter. 1637 wurden diese vom Klosteramt verkauft. 1730 wurden sie ein Rittergut mit erweiterter niederen Vogtei.[4] Sie waren im Besitz des Herrn von Dannengries.[5]
Gegen Ende des 18. Jahrhunderts gehörte der Grieshof zur Realgemeinde Oberniederndorf. Das Anwesen hatte das Rittergut Sichardshof als Grundherrn.[6] Unter der preußischen Verwaltung (1792–1806) des Fürstentums Bayreuth erhielt der Grieshof die Hausnummer 10 des Ortes Oberniederndorf.
Im Rahmen des Gemeindeedikts wurde Grieshof dem 1811 gebildeten Steuerdistrikt Münchaurach zugeordnet. Es gehörte der 1813 gegründeten Ruralgemeinde Mausdorf an. Die freiwillige Gerichtsbarkeit und die Polizei hatte bis 1848 das Patrimonialgericht Sichardshof inne.[7] Am 1. Januar 1978 wurde Mausdorf im Zuge der Gebietsreform nach Emskirchen eingemeindet.
Ehemalige Baudenkmäler
- Haus Nr. 111⁄2: eingeschossiges Wohnstallhaus, erste Hälfte des 19. Jahrhunderts, drei Dachgeschosse, Ecklisenen, Gurtbänder, zugleich Fenstersturz; profiliertes Holztraufgesims; im Sturz 18 K(onrad) Kress 93, nicht das Baujahr bezeichnend[8]
- Herrenhaus des ehemaligen Rittergutes; mittlerweile abgegangen.[8]
Literatur
- Johann Kaspar Bundschuh: Grieshof. In: Geographisches Statistisch-Topographisches Lexikon von Franken. Band 2: El–H. Verlag der Stettinischen Buchhandlung, Ulm 1800, DNB 790364298, OCLC 833753081, Sp. 390 (Digitalisat).
- Hanns Hubert Hofmann: Neustadt-Windsheim (= Historischer Atlas von Bayern, Teil Franken. I, 2). Kommission für Bayerische Landesgeschichte, München 1953, DNB 452071216, S. 97 (Digitalisat). Ebd. S. 203 (Digitalisat).
- Richard Strobel: Landkreis Neustadt an der Aisch (= Bayerische Kunstdenkmale. Band 32). Deutscher Kunstverlag, München 1972, DNB 730125742, S. 73.
Weblinks
- Grieshof in der Ortsdatenbank des bavarikon, abgerufen am 22. November 2021.
- Grieshof in der Topographia Franconiae der Uni Würzburg, abgerufen am 20. September 2019.
- Grieshof im Geschichtlichen Ortsverzeichnis des Vereins für Computergenealogie
Fußnoten
- Bayerisches Landesamt für Statistik und Datenverarbeitung (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern, Gebietsstand: 25. Mai 1987. Heft 450 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München November 1991, DNB 94240937X, S. 339 (Digitalisat).
- Grieshof im BayernAtlas. Entfernungsangaben jeweils Luftlinie.
- Hans Sponholz u. a. (Hrsg.): Landkreis Neustadt an der Aisch. Verl. f. Behörden u. Wirtschaft Hoeppner, Aßling-Pörsdorf/Obb. 1972, DNB 720137675, S. 111.
- H. H. Hofmann: Neustadt-Windsheim, S. 31.
- J. K. Bundschuh: Geographisches Statistisch-Topographisches Lexikon von Franken, Bd. 2, Sp. 390.
- H. H. Hofmann: Neustadt-Windsheim, S. 97.
- H. H. Hofmann: Neustadt-Windsheim, S. 203.
- R. Strobel: Landkreis Neustadt an der Aisch, S. 73. Denkmalschutz mittlerweile aufgehoben, Objekt evtl. abgerissen.
- Es sind nur bewohnte Häuser angegeben. Im Jahre 1818 wurden diese als Feuerstellen bezeichnet, 1840 als Häuser und 1885 bis 1987 als Wohngebäude.
- Alphabetisches Verzeichniß aller im Rezatkreise nach seiner durch die neueste Organisation erfolgten Constituirung enthaltenen Ortschaften: mit Angabe a. der Steuer-Distrikte, b. Gerichts-Bezirke, c. Rentämter, in welchen sie liegen, dann mehrerer anderer statistischen Notizen. Ansbach 1818, S. 32 (Digitalisat).
- Eduard Vetter (Hrsg.): Statistisches Hand- und Adreßbuch von Mittelfranken im Königreich Bayern. Selbstverlag, Ansbach 1846, S. 102 (Digitalisat).
- Joseph Heyberger, Chr. Schmitt, v. Wachter: Topographisch-statistisches Handbuch des Königreichs Bayern nebst alphabetischem Ortslexikon. In: K. Bayer. Statistisches Bureau (Hrsg.): Bavaria. Landes- und Volkskunde des Königreichs Bayern. Band 5. Literarisch-artistische Anstalt der J. G. Cotta’schen Buchhandlung, München 1867, Sp. 1061, urn:nbn:de:bvb:12-bsb10374496-4 (Digitalisat).
- Kgl. Statistisches Bureau (Hrsg.): Vollständiges Ortschaften-Verzeichniss des Königreichs Bayern. Nach Kreisen, Verwaltungsdistrikten, Gerichts-Sprengeln und Gemeinden unter Beifügung der Pfarrei-, Schul- und Postzugehörigkeit … mit einem alphabetischen General-Ortsregister enthaltend die Bevölkerung nach dem Ergebnisse der Volkszählung vom 1. Dezember 1875. Adolf Ackermann, München 1877, 2. Abschnitt (Einwohnerzahlen vom 1. Dezember 1871, Viehzahlen von 1873), Sp. 1227, urn:nbn:de:bvb:12-bsb00052489-4 (Digitalisat).
- K. Bayer. Statistisches Bureau (Hrsg.): Ortschaften-Verzeichniss des Königreichs Bayern. Nach Regierungsbezirken, Verwaltungsdistrikten, … sodann mit einem alphabetischen Ortsregister unter Beifügung der Eigenschaft und des zuständigen Verwaltungsdistriktes für jede Ortschaft. LIV. Heft der Beiträge zur Statistik des Königreichs Bayern. München 1888, Abschnitt III, Sp. 1161 (Digitalisat).
- K. Bayer. Statistisches Bureau (Hrsg.): Ortschaften-Verzeichnis des Königreichs Bayern, mit alphabetischem Ortsregister. LXV. Heft der Beiträge zur Statistik des Königreichs Bayern. München 1904, Abschnitt II, Sp. 1234 (Digitalisat).
- Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Ortschaften-Verzeichnis für den Freistaat Bayern nach der Volkszählung vom 16. Juni 1925 und dem Gebietsstand vom 1. Januar 1928. Heft 109 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1928, Abschnitt II, Sp. 1272 (Digitalisat).
- Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern – Bearbeitet auf Grund der Volkszählung vom 13. September 1950. Heft 169 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1952, DNB 453660975, Abschnitt II, Sp. 1099 (Digitalisat).
- Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern, Gebietsstand am 1. Oktober 1964 mit statistischen Angaben aus der Volkszählung 1961. Heft 260 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1964, DNB 453660959, Abschnitt II, Sp. 806 (Digitalisat).
- Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern. Heft 335 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1973, DNB 740801384, S. 176 (Digitalisat).