Reisberg (Scheßlitz)
Der Reisberg, auch Schlappenreuther Berg genannt, ist ein 553,9 m ü. NN[1] hoher Berg bzw. Bergsporn am Westrand der Fränkischen Alb bei Schlappenreuth im oberfränkischen Landkreis Bamberg, Bayern (Deutschland).
Reisberg / Schlappenreuther Berg | ||
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Blick von Süden über Demmelsdorf nach Schlappenreuth und zum Reisberg | ||
Höhe | 553,9 m ü. NN | |
Lage | Fränkische Alb, Landkreis Bamberg, Bayern (Deutschland) | |
Koordinaten | 49° 59′ 18″ N, 11° 4′ 5″ O | |
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Besonderheiten | Ort einer Sendeanlage |
Geographische Lage
Der Reisberg erhebt sich im Naturpark Fränkische Schweiz-Veldensteiner Forst innerhalb der Fränkischen Schweiz rund 600 m nordöstlich von Schlappenreuth, einem ostnordöstlichen Stadtteil von Scheßlitz.
Das Plateau des waldreichen Reisbergs fällt an drei Seiten steil ab und ist nur an der Ostseite mit der Hochfläche der Fränkischen Alb verbunden.
Durch das westlich des Reisbergs gelegene Tal fließt in Nord-Süd-Richtung der Leitenbach-Zufluss Scheßlitzer Ellernbach unter anderem durch die Scheßlitzer Stadtteile Ehrl und Burgellern. An der Südflanke des Bergs verläuft zwischen den Anschlussstellen Scheßlitz im Westen und Roßdorf am Berg im Osten die Bundesautobahn 70.
Geschichte
Auf dem Reisberg sind noch Wall- und Grabenreste einer vorgeschichtlichen Abschnittsbefestigung der Wallburg Schweißäcker vorhanden[2]. Während der Völkerwanderungszeit befand sich auf dem Reisberg eine Höhensiedlung, die von einer Pfostenschlitzmauer geschützt war. Diese Mauer dürfte in der Zeit um 400 n. Chr. errichtet worden sein, wurde aber offenbar aufgrund von kriegerischen Ereignissen bereits vor der Mitte des 5. Jahrhunderts wieder zerstört. Ein Wiederaufbau der Befestigung kann nicht nachgewiesen werden, doch war das Plateau bis zum Ende des 5. Jahrhunderts bewohnt. Aus der Childerichzeit liegen silbervergoldete Funde vor, die auf enge Verbindungen zu damaligen böhmischen Kulturkreisen hinweisen. Eine Nutzung während des 6. Jahrhunderts ist nicht nachweisbar. Allerdings wurde der Berg in der jüngeren Merowingerzeit sowie in karolingisch-ottonischer Zeit erneut aufgesucht.
Schutzgebiete
An der Süd- und Südostflanke des Reisbergs befinden sich zwei kleine Bereiche des vielteiligen Fauna-Flora-Habitat-Gebiets Albtrauf von Dörnwasserlos bis Zeegendorf (FFH-Nr. 6032-371). Der gesamte Berg gehört zudem zum Westteil des 2001 gegründeten und 1021,64 km² großen Landschaftsschutzgebiets Fränkische Schweiz-Veldensteiner Forst (LSG-Nr. 322697).[1]
Einzelnachweise
- Karten und Daten des Bundesamtes für Naturschutz (Hinweise)
- Wallburg Schweißäcker bei burgeninventar.de (Memento des Originals vom 28. Februar 2009 im Internet Archive) Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.
Literatur
- Jochen Haberstroh: Der Reisberg bei Scheßlitz-Burgellern in der Völkerwanderungszeit, Überlegungen zum 5. Jahrhundert n.Chr. in Nordbayern, mit einem Beitrag von Jörg Faßbinder, GERMANIA 81-1, 2003 Zusammenfassung (Memento vom 5. Februar 2007 im Internet Archive) (PDF; 109 kB)
- Jochen Haberstroh: Aspekte Völkerwanderungszeitlicher Siedlungsmodelle in Süddeutschland, in: Heiko Steuer (Hrsg.), Volker Bierbrauer (Hrsg.): Höhensiedlungen zwischen Antike und Mittelalter Walter de Gruyter, Berlin 2008, ISBN 978-3-11-020235-9
- Christoph Eger: Die Höhensiedlung des 4. und 5. Jahrhunderts n. Chr. auf dem Reisberg bei Scheßlitz-Burgellern, Ldkr. Bamberg. In: Handwerker, Krieger, Stammesfürsten. Die germanische Befestigung der Völkerwanderungszeit auf dem Reisberg in: Ausstellungskatalog des Fränkische-Schweiz-Museums 17 (Tüchersfeld 2010) S. 7–32. ISBN 978-3-942439-02-2
- Björn-Uwe Abels und Helmut Roth: Die Ausgrabungen auf dem Reißberg in Burgellern, Ldkr. Bamberg in: Bayerische Vorgeschichtsblätter 54, 1989, S. 189–211 und Tafel 14–17.