Reinhardshausen (Bad Wildungen)
Reinhardshausen ist ein Ortsteil der Stadt Bad Wildungen im nordhessischen Landkreis Waldeck-Frankenberg.
Reinhardshausen Stadt Bad Wildungen | |
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Höhe: | 320 (311–362) m ü. NHN |
Fläche: | 5,79 km²[1] |
Einwohner: | 1325 (31. Dez. 2020)[2] |
Bevölkerungsdichte: | 229 Einwohner/km² |
Eingemeindung: | 1. Mai 1940 |
Postleitzahl: | 34537 |
Vorwahl: | 05621 |
Reinhardshausen (im Hintergrund Albertshausen), Luftaufnahme (2016) |
Geographische Lage
Reinhardshausen liegt, von Wald umgeben, in Nordhessen. Das Kurbad befindet sich am Rande des Nationalparks Kellerwald-Edersee.
Geschichte
Reinhardshausen wurde erstmals im Jahre 1209 schriftlich erwähnt. Damals lautete der Ortsname Reinhereshusen. 1927 gehörte der Ort zum Amtsgericht Bad Wildungen und zum Finanzamt Corbach. Im Jahre 1933 hatte Reinhardshausen 924 Einwohner.
1894 begann die Entwicklung zum Kurbad, als die Reinhardsquelle entdeckt und erschlossen wurde. Der Brunnentempel, die Wandelhalle und schließlich der Kurpark wurden errichtet. Das erste Kurkonzert datiert aus dem Jahre 1899. Später kam noch ein Badehaus hinzu.
Eingemeindung
Am 1. Mai 1940 wurde der Ort in die Stadt Bad Wildungen eingemeindet. Für Reinhardshausen wurde eine Ortsbezirk mit Ortsbeirat und Ortsvorsteher nach der Hessischen Gemeindeordnung gebildet.[3]
Territorialgeschichte und Verwaltung im Überblick
Die folgende Liste zeigt im Überblick die Territorien, in denen Reinhardshausen lag, bzw. die Verwaltungseinheiten, denen es unterstand:[1][4]
- vor 1712: Heiliges Römisches Reich, Grafschaft Waldeck, Amt Wildungen
- ab 1712: Heiliges Römisches Reich, Fürstentum Waldeck, Amt Wildungen
- ab 1807: Rheinbund, Fürstentum Waldeck, Amt Wildungen
- ab 1815: Deutscher Bund, Fürstentum Waldeck, Oberamt der Eder (Sitz in Nieder-Wildungen)
- ab 1816: Deutscher Bund, Fürstentum Waldeck, Oberjustizamt der Eder (Sitz in Nieder-Wildungen)
- ab 1850: Deutscher Bund, Fürstentum Waldeck-Pyrmont (seit 1849), Kreis der Eder[Anm. 1]
- ab 1867: Fürstentum Waldeck-Pyrmont (Akzessionsvertrag mit Preußen), Kreis der Eder
- ab 1871: Deutsches Reich, Fürstentum Waldeck-Pyrmont, Kreis der Eder
- ab 1919: Deutsches Reich, Freistaat Waldeck-Pyrmont, Kreis der Eder
- ab 1929: Deutsches Reich, Freistaat Preußen, Provinz Hessen-Nassau, Regierungsbezirk Kassel, Kreis der Eder
- am 1. Mai 1940 Eingemeindung nach Bad Wildungen
Einwohnerstruktur
Nach den Erhebungen des Zensus 2011 lebten am Stichtag dem 9. Mai 2011 in Reinhardshausen 1032 Einwohner. Darunter waren 60 (5,8 %) Ausländer. Nach dem Lebensalter waren 90 Einwohner unter 18 Jahren, 264 waren zwischen 18 und 49, 228 zwischen 50 und 64 und 450 Einwohner waren älter.[5] Die Einwohner lebten in 507 Haushalten. Davon waren 270 Singlehaushalte, 144 Paare ohne Kinder und 63 Paare mit Kindern, sowie 18 Alleinerziehende und 12 Wohngemeinschaften. In 192 Haushalten lebten ausschließlich Senioren/-innen und in 261 Haushaltungen leben keine Senioren/-innen.[5]
Einwohnerzahlen
Quelle: Historisches Ortslexikon[1]
• 1620: | 20 Häuser |
• 1650: | 4 Häuser |
• 1686: | 10 Einwohner |
• 1738: | 14 Häuser |
• 1770: | 20 Häuser, 152 Einwohner |
Reinhardshausen: Einwohnerzahlen von 1770 bis 2020 | ||||
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Jahr | Einwohner | |||
1770 | 152 | |||
1800 | ? | |||
1834 | 208 | |||
1840 | 204 | |||
1846 | 225 | |||
1852 | 192 | |||
1858 | 215 | |||
1864 | 220 | |||
1871 | 220 | |||
1875 | 190 | |||
1885 | 184 | |||
1895 | 194 | |||
1905 | 230 | |||
1910 | 265 | |||
1925 | 286 | |||
1939 | 358 | |||
1946 | ? | |||
1950 | ? | |||
1956 | ? | |||
1961 | ? | |||
1967 | ? | |||
1980 | ? | |||
1990 | ? | |||
2000 | ? | |||
2011 | 1.032 | |||
2015 | 1.203 | |||
2020 | 1.325 | |||
Datenquelle: Historisches Gemeindeverzeichnis für Hessen: Die Bevölkerung der Gemeinden 1834 bis 1967. Wiesbaden: Hessisches Statistisches Landesamt, 1968. Weitere Quellen: bis 1967[1]; Stadt Bad Wildungen[6][2]; Zensus 2011[7] |
Sonstiges
- Im Ort gibt es 13 Kliniken und Reha-Zentren mit etwa 5000 Betten.
- Reinhardshausen hat zwei Kirchen, die evangelische Lukas-Kirche und die katholische Christkönig-Kirche.
Persönlichkeiten
- Georg Michel (1828–1894), deutscher Landwirt und Politiker, 1855 bis 1873 und erneut 1879 bis 1891 Bürgermeister von Reinhardshausen
Literatur
- Suche nach Reinhardshausen im Online-Katalog der Staatsbibliothek zu Berlin – Preußischer Kulturbesitz
- Suche nach Reinhardshausen (Bad Wildungen) In: Archivportal-D der Deutschen Digitalen Bibliothek
Weblinks
- Stadtteil Reinhardshausen. In: Webauftritt. Stadt Bad Wildungen
- Reinhardshausen ein Stadtteil von Bad Wildungen. Ortsgeschichte, Infos. In: www.reinhardshausen.com. Gemeinde-, Kur- und Verkehrsverein Reinhardshausen e. V.
- Reinhardshausen, Landkreis Waldeck-Frankenberg. Historisches Ortslexikon für Hessen. In: Landesgeschichtliches Informationssystem Hessen (LAGIS).
Anmerkungen und Einzelnachweise
- Trennung zwischen Justiz (Kreisgericht Wildungen) und Verwaltung.
Einzelnachweise
- Reinhardshausen, Landkreis Waldeck-Frankenberg. Historisches Ortslexikon für Hessen. (Stand: 16. Oktober 2018). In: Landesgeschichtliches Informationssystem Hessen (LAGIS).
- Einwohnerzahlen und Entwicklung. In: Webauftritt. Stadt Bad Wildungen, archiviert vom Original; abgerufen im Februar 2021.
- Hauptsatzung. (PDF; 14 kB) § 5. In: Webauftritt. Stadt Bad Wildungen, abgerufen im August 2021.
- Michael Rademacher: Land Hessen. Online-Material zur Dissertation. In: treemagic.org. 2006 .
- Ausgewählte Daten über Bevölkerung und Haushalte am 9. Mai 2011 in den hessischen Gemeinden und Gemeindeteilen. (PDF; 1,8 MB) In: Zensus 2011. Hessisches Statistisches Landesamt, S. 44 und 100 .
- Einwohnerzahlen. Haput- und Nebenwohnsitze. (Nicht mehr online verfügbar.) In: Webauftritt. Stadt Bad Wildungen, archiviert vom Original; abgerufen im September 2020.
- Ausgewählte Daten über Bevölkerung und Haushalte am 9. Mai 2011 in den hessischen Gemeinden und Gemeindeteilen. (PDF; 1,1 MB) In: Zensus 2011. Hessisches Statistisches Landesamt