Rehungen

Rehungen i​st ein Ortsteil d​er Gemeinde Sollstedt i​m Landkreis Nordhausen i​n Thüringen.

Rehungen
Gemeinde Sollstedt
Ortswappen
Höhe: 347 m ü. NN
Fläche: 8,66 km²
Einwohner: 477 (31. Dez. 2007)
Bevölkerungsdichte: 55 Einwohner/km²
Eingemeindung: 1. Januar 2009
Postleitzahl: 99759
Vorwahl: 036338
Rehungen (Thüringen)

Lage von Rehungen in Thüringen

Dorfkirche
Dorfkirche
Das ehemalige Gutshaus

Geografie

Rehungen l​iegt am Fuße d​es Höhenzuges Dün unterhalb d​es Kriegsberges (485 m). Dieser bildet zusammen m​it der n​ach Osten anschließenden Hainleite d​en Nordrand d​es Thüringer Beckens.[1] Am südlichen Ortsrand entspringt d​er Rehunger Bach. Er fließt unmittelbar westlich a​m Dorf vorbei u​nd mündet i​n Wülfingerode i​n die Wipper.

Geschichte

1359 w​urde Rehungen erstmals urkundlich erwähnt.[2] Etwa e​inen Kilometer südlich d​es Dorfes a​uf dem Bergsporn „Schönberg“ g​ibt es n​och Reste e​iner mittelalterlichen Wallanlage, i​n die e​ine Burg gebaut worden war. Aus d​em 12. Jahrhundert wurden Keramikreste gefunden. Mit d​er Burg sicherte m​an die Altstraße über d​en Dün i​n Richtung d​er Stadt Mühlhausen/Thüringen.[3]

Am Ende des 19. Jahrhunderts begann die Suche nach Kalisalzlagerstätten in der Region, es folgte die Errichtung einer Grube, die über Jahrzehnte zum Arbeitsplatz für zahlreiche Einwohner der Gemeinde wurde. Im Umfeld der Grube entstanden Gleisanlagen zum Abtransport der geförderten Rohstoffe. An diese Zeit erinnern auch Schlägel und Eisen als Bergbausymbol im Gemeindewappen. Vom 9. April 1993 bis zum 3. Juni 1996 war der Ort Mitglied der Verwaltungsgemeinschaft Eichsfelder Pforte. Die Gemeinderäte Rehungens und Sollstedts stimmten mit großer Mehrheit der Eingliederung der Gemeinde Rehungen in die Gemeinde Sollstedt zu, die am 1. Januar 2009 erfolgte.[4] Bereits zuvor war Sollstedt erfüllende Gemeinde für Rehungen.

Sehenswürdigkeiten

  • Der ehemalige Komturhof Utterode war Eigentum des Templerordens.
  • Die zum Kirchenkreis Südharz gehörende Dorfkirche Rehungen wurde im Jahr 1776 in Fachwerkbauweise errichtet. Sie erhielt 2007 zwei neue Glocken.
  • Mahnmal: Seit 1959 erinnert ein Gedenkstein auf dem Ortsfriedhof an sieben von SS-Männern ermordete KZ-Häftlinge des KZ-Außenkommandos Dora-Mittelbau, die zusammen mit ihren 400 Leidensgefährten im Kalischacht Neusollstedt unter mörderischen Lebens- und Arbeitsbedingungen Zwangsarbeit für die Rüstungsvorhaben des Regimes verrichten mussten. Ein auf dem Gelände des ehemaligen Kaliwerkes in der DDR-Zeit errichteter Gedenkstein für den ermordeten KPD-Landtagsabgeordneten Albert Kuntz wurde inzwischen entfernt.[5]

Persönlichkeiten

  • Helmut Beyer, Jurist und Richter am Bundesgerichtshof (1953–1975)
Commons: Rehungen – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Amtliche topographische Karten Thüringen 1:10.000. Eichsfeldkreis, LK Nordhausen, Kyffhäuserkreis, Unstrut-Hainich-Kreis. In: Thüringer Landesvermessungsamt (Hrsg.): CD-ROM Reihe Top10. CD 1. Erfurt 1999.
  2. Wolfgang Kahl: Ersterwähnung Thüringer Städte und Dörfer – Ein Handbuch. Verlag Rockstuhl, Bad Langensalza 2010, ISBN 978-3-86777-202-0, S. 228.
  3. Michael Köhler: Thüringer Burgen und befestigte vor- und frühgeschichtliche Wohnplätze. Jenzig-Verlag, Jena 2001, ISBN 3-910141-43-9, S. 228.
  4. StBA: Gebietsänderungen am 01.01.2009
  5. Thüringer Verband der Verfolgten des Naziregimes – Bund der Antifaschisten und Studienkreis deutscher Widerstand 1933–1945 (Hg.), Ursula Krause-Schmitt (Red.): Heimatgeschichtlicher Wegweiser zu Stätten des Widerstandes und der Verfolgung 1933–1945. Band 8: Thüringen. Erfurt 2003, S. 199f., ISBN 3-88864-343-0.
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