Ramin Yazdani
Ramin Yazdani (* 20. Juli 1952 in Isfahan, Iran) ist ein deutsch-iranischer Schauspieler und Regisseur.
Leben
Ramin Yazdani wuchs im Iran auf. Er ist der Sohn eines Apothekers, der das Theaterspielen als Hobby betrieb. Mit 16 Jahren schloss er sich selber einer professionell geleiteten Theatergruppe an. 21-jährig ging Yazdani in die USA und studierte Volkswirtschaft an der Western Michigan University in Kalamazoo, Theaterwissenschaft und Schauspiel an der University of Illinois at Chicago und Film am Columbia College Chicago. Anschließend kehrte er in seine Heimat zurück und arbeitete dort als Schauspieler. 1985 kam Yazdani nach Deutschland[1] und besuchte hier die Europäische Filmakademie. In Hamburg gründete er 1991 das Persische Theater und 1995 das Festival des Iranischen Theaters. Yazdani arbeitete an verschiedenen Theatern der Hansestadt, am Deutschen Schauspielhaus, am Thalia Theater und der Staatsoper und auf Kampnagel. Außerdem inszenierte er eigene Projekte, unter anderem in der Laeiszhalle, der früheren Musikhalle.[2]
Anfang der 1990er Jahre begann Yazdani auch für Film und Fernsehen zu arbeiten und ist seitdem in einer Vielzahl von Rollen zu sehen gewesen. 1994 spielte er in mehreren Folgen der Krankenhausserie Hallo, Onkel Doc!, weiter in Filmen wie Ich Chef, Du Turnschuh, Kreuzweg, Der Medicus, NDR-Nordlichter Familie verpflichtet und die Norwegische TV-Serie Nobel. Für seine Titelrolle in dem mehrfach ausgezeichneten Streifen Si-o-se Pol – Die letzten Tage des Parvis K. erhielt er den Preis als Best Actor auf dem Bridge Film Fest in Mitrovica (Kosovo) und den Preis als Best Actor auf dem Filmfest Tamil Nadu in Chennai (India). Außerdem hatte Yazdani Gastauftritte in zahlreichen Serien, darunter SOKO Leipzig, Notruf Hafenkante, Bruder Esel und Großstadtrevier.
Auch in einigen Hörspielproduktionen wirkte Yazdani mit, darunter 2013 in dem Radio-Tatort Der Schläfer.
Ramin Yazdani ist zweifacher Vater und lebt in Hamburg.[3]
Auszeichnungen
- 2017 Europäischer Fernsehpreis »Rose d' Or« für die norwegische TV-Serie Nobel
- 2016 Prix Europa: Beste TV Drama Serie Europas für die norwegische TV-Serie Nobel
- 2015 Best Feature & Schauspiel Auszeichnung für Si-o-se Pol – Die letzten Tage des Parvis K. Cardiff Film Festival-UK
- 2014 Best Actor Award für Si-o-se Pol – Die letzten Tage des Parvis K. auf dem Bridge Film Festival Mitrovica (Kosovo)
- 2014 Best Actor Award für Si-o-se Pol – Die letzten Tage des Parvis K. auf dem Filmfest Tamil Nadu, Chennai (India)
- 2014 Silberner Bär für „Bestes Drehbuch“ für den Kinofilm Kreuzweg von Dietrich Brüggemann bei der 64. Berlinale
- 2014 Best Cinematography Award für Si-o-se Pol – Die letzten Tage des Parvis K. Harlem International Film Festival
- 2014 Special Jury Peace Award für Si-o-se Pol – Die letzten Tage des Parvis K. Gothenburg Independent Filmfestival – Schweden
- 2014 Festival Grand Prize für Si-o-se Pol – Die letzten Tage des Parvis K. Arizona International Film Festival (USA)
- 2011 Publikumspreis für Frankfurt Coincidences auf dem Filmfest München
- 2011 Publikumspreis für Wie ein Fremder auf dem Kurzfilmfestival Hamburg
- 2011 CIVIS Medienpreis – Nominierung für Zimtstern und Halbmond
- 2011 Studio Hamburg Nachwuchspreis – Nominierung für Wie ein Fremder
- 2011 Preis des Almaty Filmfestivals in Kasachstan für Wie ein Fremder
Filmografie (Auswahl)
- 1990: Schwarz Rot Gold (Fernsehserie) – Wiener Blut
- 1994: Hallo, Onkel Doc! 10 Folgen
- 1995: Grief, Fear, Hope
- 1996: Die Wache – Menschenfischer
- 1996: Bruder Esel – Alles aus Liebe
- 1997: Een Roos uit Afrika – A Rose from Africa, Vara Fernsehen Niederlande
- 1997: Alphateam
- 1998: Park Hotel Stern
- 1998: OP ruft Dr. Bruckner
- 1998: Die Straßen von Berlin
- 1998: Ich Chef, Du Turnschuh
- 1999: Doppelter Einsatz – Die Todfreundin
- 1999: Operation Phoenix – Im Zeichen der Pharaonen
- 2000: Küstenwache (Fernsehserie) – Auf eigene Faust
- 2000: Dreckskerle
- 2001: Der Mistkerl
- 2001: Der Clown – 60 Minuten
- 2001: Die Reise nach Kafiristan
- 2002: Leben tötet mich – 'Vivre Me Tu'
- 2002: Ein Trick zu viel
- 2003: Großstadtrevier – Armer Junge
- 2003: Die Cleveren
- 2003: SK Kölsch – Kind oder Kegel
- 2004: Alphateam- Lebensretter im OP
- 2004: Bella Block- Die Freiheit der Wölfe
- 2004: Luis
- 2005: Abschnitt 40 – Viel zu heiß
- 2005: Drei gegen Troja
- 2005: Die Rettungsflieger
- 2007: Das Traumhotel – Dubai – Abu Dhabi
- 2007: Sperling – Sperling und die kalte Angst
- 2007: Tatort – Ruhe sanft!
- 2008: Der Kriminalist
- 2008: Ossi’s Eleven
- 2008: Hunkeler macht Sachen
- 2008: Madboy
- 2010: Weihnachten im Morgenland
- 2010: SOKO Leipzig – Familiensache
- 2010: Zeiten ändern dich
- 2010: Danni Lowinski – Hundeleben
- 2010: Zimtstern und Halbmond
- 2011: Wie ein Fremder
- 2011: Rostam
- 2012: Iron Sky
- 2012: Die Draufgänger – Familienbande
- 2012: Isenhart – Die Jagd nach dem Seelenfänger
- 2013: SOKO Leipzig – Gefrorenes Blut
- 2013: Tatort – Schwarzer Afghane
- 2013: Si-o-se Pol – Die letzten Tage des Parvis K.
- 2013: Der Medicus - The Physician (Originaltitel)
- 2014: Tatort – Brüder
- 2014: Heiter bis tödlich: Hauptstadtrevier – So Gott will
- 2014: Kreuzweg
- 2014: Notruf Hafenkante – Das Alibi
- 2014: Behecht
- 2014: Die Hälfte der Welt
- 2014: Wir waren Könige
- 2015: Fünf Freunde 4
- 2015: Krüger aus Almanya
- 2015: Familie verpflichtet (Spielfilm)
- 2016: Der Tel-Aviv-Krimi
- 2016: Kommissarin Lucas – Schuldig
- 2016: Bittersüß
- 2016: Almuth und Rita – Zwei wie Pech und Schwefel
- 2017: Nobel
- 2017: Ein Sommer auf Zypern
- 2018: Gladbeck
- 2018: Lara
- 2018: Alle in einem Boot
- 2019: Die Nachtschwestern
- 2019: Tatort – Querschläger
- 2020: Familienfeste – Die Taufe
- 2020: Ich und die Anderen – Miniserie, Me and the Others
- 2021: Rabiye Kurnaz gegen Georg W. Bush
- 2021: Ich und die Anderen (Fernsehserie)
- 2021: Westwall (Fernsehserie)
Hörspiele
- 2006: Schnee – Autor: Orhan Pamuk – Regie: Norbert Schaeffer
- 2011: Gone – Autorin: Debbi Tucker Green – Regie: Alice Elstner
- 2012: Eine Frau flieht vor einer Nachricht – Autor: David Grossman – Regie: Norbert Schaeffer
- 2013: Radio-Tatort – Der Schläfer – Autoren: Katja Röder und Fred Breinersdorfer – Regie: Walter Adler
- 2014: Ein Hologramm für den König – Autor: Dave Eggers – Regie: Irene Schuck
- 2015: Stirb für mich – Autor: Robert Wilson – Regie: Walter Adler
Weblinks
- Ramin Yazdani in der Internet Movie Database (englisch)
- Ramin Yazdani bei crew united
- Ramin Yazdani Website
- Ramin Yazdani Agenturprofil
- Ramin Yazdani bei filmmakers.de
- Ramin Yazdani auf Castforward.de
Einzelnachweise
- Interview beim Kindermedienprojekt „Radiofüchse“, abgerufen am 30. Mai 2016
- Agenturprofil, abgerufen am 30. Mai 2016
- Website von Ramin Yazdani, abgerufen am 30. Mai 2016