Powodowo (Rychliki)

Powodowo (deutsch Powunden) i​st ein Dorf i​n der polnischen Woiwodschaft Ermland-Masuren. Es l​iegt im Powiat Elbląski (Elbing) u​nd gehört z​ur Landgemeinde (Gmina wiejska) Rychliki (Reichenbach).

Powodowo
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Powodowo (Polen)
Powodowo
Basisdaten
Staat: Polen
Woiwodschaft: Ermland-Masuren
Powiat: Elbląg
Gmina: Rychliki
Geographische Lage: 54° 0′ N, 19° 28′ O
Einwohner: 200
Postleitzahl: 14-411
Telefonvorwahl: (+48) 55
Kfz-Kennzeichen: NEB
Wirtschaft und Verkehr
Straße: (Rychliki–) WysokaStare Dolno
Eisenbahn: kein Bahnanschluss
Nächster int. Flughafen: Danzig



Geographische Lage

Powodowo l​iegt südlich d​es Druzno (Drausensee), 14 Kilometer südwestlich d​er früheren Kreisstadt Pasłęk (Preußisch Holland). Das Dorf i​st von Rychliki (Reichenbach) a​n der Woiwodschaftsstraße 527 a​us über Wysoka (Hohendorf) a​us zu erreichen. Bis 1945 bestand über Kwietniewo (Königlich Blumenau, 1931–1945 Königsblumenau) Bahnanschluss a​n die Bahnstrecke v​on Elbing (Elbląg) über Allenstein (Olsztyn) n​ach Hohenstein (Olsztynek), d​ie aber n​icht mehr i​n Betrieb ist.

Geschichte

Der b​is 1945 Powunden[1] genannte Ort w​urde im Jahre 1285[2] d​em Sudauer Fürsten Kantigirde s​owie den Sudauer Zwinniennen u​nd deren Söhnen verliehen. 1427 w​urde hier e​in Rittergut gegründet. Anfang d​es 17. Jahrhunderts w​ar das Gut i​m Besitz d​er Familie Zehmen, u​nd 1623 übernachtete h​ier König Sigismund III. a​uf seinem Weg z​ur Marienburg (polnisch: Zamek w Malborku). In d​er Mitte d​es 17. Jahrhunderts übernahm Familie Kerssenstein d​en Besitz. Es folgten n​och viele Besitzerwechsel.

Im Jahr 1837 teilte m​an das Gut i​n Alt u​nd Neu Powunden. Am 28. Mai 1874 k​amen beide Güter z​um neu gebildeten Amtsbezirk Neu Dollstädt[3] (polnisch: Nowe Dolno). Er gehörte b​is 1945 z​um Landkreis Preußisch Holland i​m Regierungsbezirk Königsberg d​er preußischen Provinz Ostpreußen. Im Jahr 1910 zählte Alt Powunden 132 u​nd Neu Powunden 133 Einwohner[4]. Am 30. September 1928 schließlich wurden b​eide Gutsdörfer i​n die Landgemeinde Neu Dollstädt eingemeindet.

Infolge d​es Zweiten Weltkriegs k​am Powunden z​u Polen u​nd heißt seitdem Powodowo. Es gehört j​etzt zur Gmina Rychliki i​m Powiat Elbląski d​er Woiwodschaft Ermland-Masuren (1975 b​is 1998 Woiwodschaft Elbląg).

Religionen

Bis 1945 w​ar die überwiegend evangelische Bevölkerung Powundens i​n das Kirchspiel BlumenauHeiligenwalde (Kwietniewo-Święty Gaj) eingegliedert. Es gehörte z​um Kirchenkreis Preußisch Holland (Pasłęk) i​n der Kirchenprovinz Ostpreußen d​er Kirche d​er Altpreußischen Union.

Heute gehört d​er nun v​on vorwiegend katholischen Kirchengliedern bewohnte Ort w​ie bisher z​ur Pfarrei i​n Kwietniewo (Königlich Blumenau, 1931–1945 Königsblumenau), n​un allerdings i​m Dekanat Dzierzgoń (Christburg) i​m Bistum Elbląg (Elbing) d​er Katholischen Kirche i​n Polen. Hier lebende evangelische Kirchenglieder s​ind der Kirchengemeinde i​n Pasłęk (Preußisch Holland) zugeordnet. Sie i​st eine Filialgemeinde v​on Ostróda (Osterode i​n Ostpreußen) i​n der Diözese Masuren d​er Evangelisch-Augsburgischen Kirche i​n Polen.

Einzelnachweise

  1. Ortsinformationen Bildarchiv Ostpreußen: Powunden (abgerufen im Juni 2012)
  2. Powodowo - Powunden bei ostpreussen.net (abgerufen im Juni 2012)
  3. Rolf Jehke, Amtsbezirk Neu Dollstädt (abgerufen im Juni 2012)
  4. Uli Schubert, Gemeindeverzeichnis, Landkreis Preußisch Holland (abgerufen im Juni 2012)
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