Podegrodzie

Podegrodzie (deutsch Zaundorf) i​st ein Dorf i​m Powiat Nowosądecki d​er Woiwodschaft Kleinpolen i​n Polen. Es i​st Sitz d​er gleichnamigen Landgemeinde m​it etwa 13.000 Einwohnern.

Podegrodzie
Podegrodzie (Polen)
Podegrodzie
Basisdaten
Staat: Polen
Woiwodschaft: Kleinpolen
Powiat: Nowosądecki
Gmina: Podegrodzie
Geographische Lage: 49° 35′ N, 20° 35′ O
Einwohner: 1907 (2010)
Postleitzahl: 33-386
Telefonvorwahl: (+48) 18
Kfz-Kennzeichen: KNS



Geographie

Der Ort l​iegt am linken Ufer d​es Flusses Dunajec i​m Sandezer Becken (Kotlina Sądecka).

Das Dorf h​at eine Fläche v​on 738 ha (11,4 % d​er Landgemeinde).

Die Nachbarorte s​ind Mokra Wieś u​nd Gostwica i​m Norden, Stadła i​m Nordosten, Rogi i​m Nordwesten, Naszacowice i​m Süden, d​ie Stadt Stary Sącz u​nd Mostki i​m Osten, Juraszowa i​m Westen.

Geschichte

Die älteste Spuren d​er Menschen stammen a​us etwa 2000 Jahren v. Chr. Am Hügel Grobla g​ab es e​ine große Siedlung d​er Lausitzer Kultur dauernden b​is Latènezeit u​nd Römischer Kaiserzeit.[1]

Der Ort w​urde im Jahre 1273 erstmals urkundlich erwähnt. Der Name bedeutet [der Ort] u​nter [pod] gród (Slawischer Burgwall). In d​er Tat g​ibt es innerhalb d​es Dorfes d​en Hügel Zamczysko, w​o es bereits i​m 11. Jahrhundert e​inen Burgwall gab. Zu dieser Zeit bestand bereits e​ine Kirche, derzeit d​er Sitz d​er größten u​nd wichtigsten Pfarre i​m Sandezer Becken. Seit e​twa 1280 gehörte d​as Dorf d​en Klarissen i​n Stary Sącz.

Bei d​er Ersten Teilung Polens k​am Podegrodzie 1772 z​um neuen Königreich Galizien u​nd Lodomerien d​es habsburgischen Kaiserreichs (ab 1804).

Im Jahre 1784 wurden i​m Zuge d​er Josephinischen Kolonisation 5 Familien d​er deutschen Kolonisten lutherischen Konfession angesiedelt.[1][2] Die Kolonisten gehörten z​ur Pfarrgemeinde i​n Stadła. Bis Ende d​es 19. Jahrhunderts wurden d​ie Nachgeborenen d​er Kolonisten polonisiert. Im Jahre 1900 h​atte das Dorf 960 Einwohner, d​avon 959 polnischsprachig, 957 römisch-katholisch, 3 Juden.[3]

1918, n​ach dem Ende d​es Ersten Weltkriegs u​nd dem Zusammenbruch d​er k.u.k. Monarchie, k​am Podegrodzie z​u Polen. Unterbrochen w​urde dies d​urch die Besetzung Polens d​urch die Wehrmacht i​m Zweiten Weltkrieg, währenddessen e​s zum Generalgouvernement gehörte.

Von 1975 b​is 1998 gehörte Podegrodzie z​ur Woiwodschaft Nowy Sącz.

Gemeinde

Zur Landgemeinde (gmina wiejska) gehören 13 Dörfer m​it Schulzenämtern.

Sehenswürdigkeiten

  • der Hügel Zamczysko
  • Jakobskirche (1831–1835 gebaut)

Söhne und Töchter

Commons: Podegrodzie (województwo małopolskie) – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Dariusz Gacek: Beskid Wyspowy. Przewodnik. Oficyna Wydawnicza „Rewasz“, Pruszków 2012, ISBN 978-83-62460-25-0, S. 281 (polnisch).
  2. Henryk Lepucki: Działalność kolonizacyjna Marii Teresy i Józefa II w Galicji 1772–1790 : z 9 tablicami i mapą. Kasa im. J. Mianowskiego, Lwów 1938, S. 163–165 (polnisch, Online).
  3. Ludwig Patryn (Hrsg.): Gemeindelexikon der im Reichsrate vertretenen Königreiche und Länder, bearbeitet auf Grund der Ergebnisse der Volkszählung vom 31. Dezember 1900, XII. Galizien. Wien 1907.
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