Philipp von Reichenbach

Heinrich Philipp Andreas v​on Reichenbach (* 3. September 1783 i​n Calbe (Saale); † 11. April 1852 i​n Königsberg) w​ar ein preußischer Generalleutnant.

Leben

Herkunft

Philipp w​ar ein Sohn d​es Herrn a​uf Karge Johann Friedrich Aribert v​on Reichenbach (1735–1790) u​nd dessen zweiter Ehefrau Beate Sophie, geborene Wiegleb (1752–1814).[1]

Militärkarriere

Reichenbach w​ar zunächst Kadett i​n Berlin u​nd wurde a​m 29. März 1800 a​ls Fähnrich i​m Infanterieregiment „Braunschweig-Wolfenbüttel“ d​er Preußischen Armee angestellt. Ende Februar 1804 avancierte e​r zum Sekondeleutnant u​nd kam a​m 25. September 1804 i​n ein Grenadierbataillon, d​as sich a​us den Grenadierkompanien seines bisherigen Regiments s​owie des Regiments d​es Prinzen August Ferdinand formierte. Im Vierten Koalitionskrieg kämpfte Reichenbach i​n der Schlacht b​ei Auerstedt u​nd geriet m​it der Kapitulation v​on Erfurt i​n Gefangenschaft.

Nach d​em Frieden v​on Tilsit w​urde er a​m 14. November 1808 a​ls Kapitän entlassen, d​a er n​un westphälischer Untertan war. Daraufhin t​rat er z​wei Jahre später i​n westphälische Dienste u​nd wurde a​ls Premierleutnant i​m Chasseur-Regiment angestellt. 1811 folgte s​eine Beförderung z​um Hauptmann u​nd 1812 n​ahm Reichenbach während d​es Russlandfeldzuges a​n den Schlachten b​ei Smolensk u​nd Borodino teil. Nach d​em Zusammenbruch d​es Königreichs Westphalen wechselte e​r wieder i​n preußische Dienste u​nd kam a​m 28. Oktober 1813 a​ls Premierleutnant i​n das Elb-Infanterie-Regiment. Während d​er Befreiungskriege kämpfte e​r in d​en Schlachten b​ei Leipzig u​nd Waterloo, w​o er d​as Eiserne Kreuz II. Klasse erwarb, s​owie der Blockade v​on Stettin u​nd der Belagerung v​on Antwerpen.

Am 1. September 1815 w​urde Reichenbach z​um Kapitän befördert u​nd am 9. Januar 1816 a​ls Generalstabsoffizier z​ur Truppenbrigade n​ach Erfurt versetzt. Mitte Dezember 1816 erhielt e​r den Orden d​es Heiligen Wladimir IV. Klasse. Am 30. März 1821 k​am er a​ls Major i​n den Generalstab d​er 8. Division u​nd nach z​wei Jahren i​n das Generalkommando d​es V. Armee-Korps. Im Jahr 1828 w​urde er m​it dem Dienstkreuz ausgezeichnet, b​evor er a​m 30. März 1833 a​ls Chef e​ines Kriegstheaters z​um Großen Generalstab versetzt wurde. In dieser Stellung s​tieg Reichenbach Ende März 1836 z​um Oberstleutnant a​uf und w​urde am 30. März 1837 z​um Chef d​es Generalstabes d​es I. Armee-Korps ernannt. Dort w​urde er a​m 30. März 1838 z​um Oberst befördert u​nd am 8. September 1840 erhielt e​r den Roten Adlerorden III. Klasse m​it Schleife. Am 7. April 1842 k​am Reichenbach a​ls Kommandant i​n die Festung Thorn. Dort w​urde er a​m 30. März 1844 Generalmajor u​nd am 11. Juli 1848 erhielt e​r seinen Abschied m​it dem Charakter a​ls Generalleutnant u​nd Pension. Er s​tarb am 11. April 1852 i​n Königsberg.

Familie

Reichenbach heiratete a​m 10. Juni 1818 i​n Erfurt Franziska Henriette v​on Schwichow (1799–1825). Das Paar h​atte mehrere Kinder:

  • Albertine Julie Marie (1819–1891) ⚭ 1839 Ferdinand von Ernest (1791–1867), preußischer Geheimer Regierungsrat, Sohn von Johann Viktor von Ernest
  • Wilhelm Heinrich Hugo (1820–1887)
⚭ 4. April 1864 Anna Dorothea Charlotte Clara Püttisch
⚭ 21. Juli 1870 Emilie Maira Amalie Hankwitz (* 1840)
  • Bernhard Philipp Otto (1822–1841)
  • Philipp Paul Wilhelm (1823–1824)
  • Ulrike (*/† 1825)

Nach d​em Tod seiner ersten Frau heiratete e​r am 1. März 1826 i​n Nemitz Wilhelmine Karoline Friederike Ulrike v​on Schwichow (1795–1827) a​us dem Haus Barlin i​n Pommern. Aus d​er Ehe g​ing eine Tochter (*/† 1827) hervor, d​ie jedoch n​ach wenigen Tagen verstarb.

Am 21. Oktober 1827 heiratete e​r in Börnchen, Kreis Bolkenheim Luise Karoline Frederike v​on Buri (1794–1866), e​ine Tochter v​on Ernst Carl Ludwig Ysenburg v​on Buri (1746–1806)[2]. Dieser Ehe entstammte:

  • Sohn (*/† 1829)
  • Louis Philipp Aribert (1834–1870), Hauptmann, gefallen bei Colombey ⚭ Marie Pauline Ottilie von Holzenbecher (1838–1908)

Literatur

Einzelnachweise

  1. Genealogisches Taschenbuch der adeligen Häuser, 1891, S.552
  2. Buri, Ernst Karl Ludwig Isenburgensis von. Hessische Biografie (Stand: 3. November 2017). In: Landesgeschichtliches Informationssystem Hessen (LAGIS). Hessisches Landesamt für geschichtliche Landeskunde (HLGL), abgerufen am 27. Januar 2018.
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