Philipp Schauer
Philipp Schauer (* 12. Juli 1958 in Stockholm) ist ein deutscher Diplomat. Er ist seit 2019 Botschafter in Ecuador. Von 2009 bis 2013 war er Botschafter in Bolivien, anschließend bis 2016 Botschafter in Mosambik.
Leben
Nach dem Abitur studierte er von 1977 bis 1982 Rechtswissenschaften an der Rheinischen Friedrich-Wilhelms-Universität Bonn und der Albert-Ludwigs-Universität Freiburg. Seit 1978 ist er Mitglied des Corps Hansea Bonn.[1] Nach Ablegen seiner Staatsexamina befand er sich von 1984 bis 1987 im Juristischen Vorbereitungsdienst in Schleswig-Holstein, Bordeaux sowie Berlin.
1987 trat er in den Diplomatischen Dienst ein und war nach Beendigung der Attachéausbildung 1988 zunächst Mitarbeiter des Referats für die NATO im Auswärtigen Amt. Zugleich erfolgte 1989 seine Promotion zum Dr. iur. an der Universität Bonn mit einer Dissertation zum Thema Die Eigenart des Staatsorganisationsrechts und der Freiraum der politischen Willensbildung. Anschließend war er bis 1992 Konsul und Pressereferent an der Botschaft Caracas (Venezuela) und danach Ständiger Vertreter des Leiters der Botschaft Bamako (Mali). Nach seiner Rückkehr nach Deutschland war er zwischen 1994 und 1997 in der Zentrale des Auswärtigen Amts im Referat Vereinte Nationen, Sicherheitsrat der Vereinten Nationen und Friedensmissionen tätig.
Im Anschluss war er Mitarbeiter der Politischen Abteilung an der Botschaft London (Vereinigtes Königreich) und nahm auch an einem Beamtenaustausch mit dem Foreign and Commonwealth Office teil. 1999 wechselte er als Koordinator für Humanitäre Hilfe an die Botschaft Tirana (Albanien) und kehrte kurz darauf als Stellvertretender Referatsleiter für den Balkan in die Zentrale des Auswärtigen Amtes zurück. Nach einer Tätigkeit als Konsul und Ständiger Vertreter des Leiters der Botschaft Addis Abeba (Äthiopien) mit der Zuständigkeit für Politik und die Afrikanische Union von 2003 bis 2006 war er zwischen 2006 und 2009 Referatsleiter für die Vereinten Nationen, UN-Sicherheitsrat und das Afrikaprogramm „Frieden und Sicherheit“.
Ab 2009 war Schauer als Nachfolger des in den Ruhestand getretenen Erich Riedler Botschafter der Bundesrepublik Deutschland in Bolivien. 2013 übernahm er den Posten als Botschafter in Mosambik. 2016 wurde er von Detlev Wolter abgelöst. Von 2016 bis 2019 war er Leiter des Referates 508 (Grundsatz Ausländer-, Asylrecht und Visumsrecht, Ausländerpolitik, Rückkehrfragen) im Auswärtigen Amt.
Seit August 2019 ist Schauer als Botschafter der Bundesrepublik Deutschland in Ecuador akkreditiert.
Veröffentlichungen
- Die Eigenart des Staatsorganisationsrechts und der Freiraum der politischen Willensbildung, Dissertation, Universität Bonn, 1989
- Staatsorganisationsrecht und politische Willensbildung, Frankfurt am Main 1990, ISBN 3-631-42749-2
- Maputo. Architectural and Tourist Guide, Maputo 2015
Weblinks
- Philipp Schauer – Lebenslauf bei der Deutschen Botschaft Quito
Einzelnachweise
- Kösener Corpslisten 1996, 60, 671
Vorgänger | Amt | Nachfolger |
---|---|---|
Erich Riedler | Botschafter in Bolivien 2009–2013 | Peter Linder |
Ulrich Klöckner | Botschafter in Mosambik 2013–2016 | Detlev Wolter |
Joachim Freiherr Marschall von Bieberstein | Botschafter in Ecuador seit 08/2019 |