Philipp Michel (Politiker)

Philipp Michel, a​b 1903 Ritter v​on Michel, (* 1. April 1845 i​n Sächsenheim[1]; † 13. Juni 1922 i​n Würzburg) w​ar ein deutscher Jurist, Rechtsrat, Magistratsrat, Königlicher Geheimer Hofrat u​nd von 1900 b​is 1913 Oberbürgermeister d​er Stadt Würzburg.

Grabmal auf dem Hauptfriedhof Würzburg

Leben und Wirken

Philipp Michel wurde als jüngstes Kind des Landwirts Peter Michel und dessen Ehefrau Barbara Michel, geb. Kemmer, geboren. Er besuchte das damals noch einzige Gymnasium in Würzburg, welches er 1864 mit dem Abitur abschloss. Er studierte kurzzeitig Philosophie und anschließend Rechtswissenschaften an der Universität Würzburg, wo er 1864 mit Freunden die Burschenschaft Germania neu begründete.

In Würzburg begann e​r dann s​eine juristische Karriere a​ls Rechtspraktikant.[2]

Am 6. März 1873 erfolgte s​eine Wahl z​um rechtskundigen Magistratsrat.

1872 heiratete e​r die Würzburgerin Maria Karoline Loos. Aus dieser Ehe gingen d​rei Töchter hervor. Maria Karoline s​tarb 1888. 1889 schloss Michel d​ie Ehe m​it Babette Mohr, d​ie 1918 starb.[3]

Philipp Michel w​ar von 1893 b​is 1900 Zweiter rechtskundiger Bürgermeister u​nter Johann Georg v​on Steidle u​nd als Nachfolger Steidles v​om 10. Januar[4] 1900 b​is 1913 Erster rechtskundiger (ab 1. Januar[5] 1908 betitelt a​ls Oberbürgermeister) i​n Würzburg.[6] Nach seinem a​us Altersgründen erfolgten Rücktritt v​om Amt d​es Oberbürgermeisters w​urde der ehemalige Finanzreferent Max Ringelmann, dessen vorangegangene Wahl z​um Zweiten Bürgermeister Michel bereits unterstützt[7] hatte, 1913 s​ein Nachfolger.

Er w​urde als Geheimer Hofrat u​nd Oberbürgermeister i​m Ruhestand anlässlich seines 40-jährigen Amtsjubiläums i​n Ansehung seiner hervorragenden Verdienste u​m die Stadt u​nd deren Einwohnerschaft i​m Jahre 1913 z​um Ehrenbürger d​er Stadt Würzburg ernannt.

Ehrungen

Nach i​hm wurde d​ie Michelstraße i​m Stadtteil Würzburg-Zellerau benannt.[8]

Er erhielt mehrere Orden:

Literatur

  • Helge Dvorak: Biographisches Lexikon der Deutschen Burschenschaft. Band I: Politiker. Teilband 4: M–Q. Winter, Heidelberg 2000, ISBN 3-8253-1118-X, S. 107–109.
  • Harm-Hinrich Brandt: Würzburger Kommunalpolitik 1869–1918. In: Ulrich Wagner (Hrsg.): Geschichte der Stadt Würzburg. 4 Bände; Band III/1–2: Vom Übergang an Bayern bis zum 21. Jahrhundert. Theiss, Stuttgart 2007, ISBN 978-3-8062-1478-9), S. 64–166 und 1254–1267; hier: S. 96–97, Tafel 10, S. 104–107, 110–117, 151 f. und 155–157.

Einzelnachweise

  1. Willi Dürrnagel: Post aus Würzburg nach Yokohama. Eine Postkarte Bürgermeisters Michels von 1901. In: Tempora mutantur et nos? Festschrift für Walter M. Brod zum 95. Geburtstag. Mit Beiträgen von Freunden, Weggefährten und Zeitgenossen. Hrsg. von Andreas Mettenleiter, Akamedon, Pfaffenhofen 2007 (= Aus Würzburgs Stadt- und Universitätsgeschichte, 2), ISBN 3-940072-01-X, S. 138–140, hier: S. 139.
  2. Harm-Hinrich Brandt: Würzburger Kommunalpolitik 1869–1918. 2007, S. 96/97 (Tafel 10) und S. 97.
  3. Willi Dürrnagel: Post aus Würzburg nach Yokohama. Eine Postkarte Bürgermeisters Michels von 1901., S. 139
  4. Sybille Grübel: Zeittafel zur Geschichte der Stadt von 1814–2006. In: Ulrich Wagner (Hrsg.): Geschichte der Stadt Würzburg. 4 Bände, Band I-III/2, Theiss, Stuttgart 2001–2007; III/1–2: Vom Übergang an Bayern bis zum 21. Jahrhundert. Band 2, 2007, ISBN 978-3-8062-1478-9, S. 1225–1247; hier: S. 1234.
  5. Ulrich Wagner: Dr. Georg von Zürn – Erster Bürgermeister 1865–1884. In: Ulrich Wagner (Hrsg.): Geschichte der Stadt Würzburg. 4 Bände, Band I-III/2, Theiss, Stuttgart 2001–2007; III/1–2: Vom Übergang an Bayern bis zum 21. Jahrhundert. Band 2, 2007, ISBN 978-3-8062-1478-9, S. 1267, Anm. 6.
  6. Ulrich Wagner: Würzburger Landesherren, bayerische Ministerpräsidenten, Vorsitzende des Landrates/Bezirkstagspräsidenten, Regierungspräsidenten, Bischöfe, Oberbürgermeister/Bürgermeister 1814–2006. In: Ulrich Wagner (Hrsg.): Geschichte der Stadt Würzburg. 4 Bände, Band I-III/2, Theiss, Stuttgart 2001–2007; III/1–2: Vom Übergang an Bayern bis zum 21. Jahrhundert. Band 2, 2007, ISBN 978-3-8062-1478-9, S. 1221–1224; hier: S. 1224.
  7. Harm-Hinrich Brandt: Würzburger Kommunalpolitik 1869–1918. (2007), S. 113, 117 und 151 f.
  8. Bruno Rottenbach: Würzburger Straßennamen – Band II., Verlag Universitätsdruckerei Stürtz AG, Würzburg 1969, S. 46.
  9. Haus der Bayerischen Geschichte: Philipp Ritter von Michel. Johannes Philipp Michel.
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