Pferdebachtal
Das Pferdebachtal ist ein knapp fünf Kilometer langes Tal im Landkreis Eichsfeld in Nordwestthüringen.
Pferdebachtal | ||
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Das untere Pferdebachtal südöstlich von Heiligenstadt | ||
Lage | Thüringen, Deutschland | |
Gewässer | Pferdebach | |
Geographische Lage | 51° 20′ 40″ N, 10° 10′ 7″ O | |
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Gestein | Muschelkalk, Buntsandstein[1] | |
Länge | 5 km |
Lage und Verlauf
Das Pferdebachtal beginnt unweit nordwestlich vom Heiligenstädter Ortsteil Flinsberg bei etwa (450 m ü. NN), verläuft in nördlicher Richtung bis kurz vor Einmündung des Pferdebaches in die Geislede bei etwa (290 m ü. NN) am südöstlichen Stadtrand von Heilbad Heiligenstadt. Das Tal bildet den östlichen Abschnitt des Heiligenstädter Stadtwaldes (bis 467,5 m) und ist Teil der nach Norden gerichteten Abdachung des Oberen Eichsfeldes zum Tal der Leine. Im Osten wird es eingegrenzt von Ausläufern des Warteberges (515,9 m) und dem Mittelberg (419,2 m). [2] Die gesamte Tallage wird von der Landesstraße L 1006 erschlossen.
Natur
Das Tal ist überwiegend bewaldet (Buchenmischwald), insbesondere in den unteren Tallagen gibt es auch Wiesen und Flächen für den Obstanbau. An den Talhängen sind die Gesteinsschichten des Muschelkalks angeschnitten. An der Egelsburg gibt es im Muschelkalk mehrere Abrutschungen, die zu einer Felsspalte mit einer kleinen Höhle führen. Der Sage nach soll es dort früher eine Burg gestanden haben. Im unteren Talabschnitt liegt oberer Buntsandstein an.
Zahlreiche kleine Nebentäler münden in das Pferdebachtal:
- linksseitig: Wolfental, Schellhasengraben, Düstertal, Langes Tal
- rechtsseitig: Kirchgraben, Mollengrund.
Sie führen teilweise kleinere Zuflüsse dem Pferdebach zu. Am bekanntesten sind die Neun Brunnen am Ausgang des Langen Tales, wo es ein kleines Erholungsgebiet mit Teich gibt. Unterhalb des Schellhasengrabens gibt es einen größeren Fischteich.
Geschichte
Der Pferdebach und das dazugehörige Tal werden 1554 (im Pferdebach) und 1634 (Im Pferdtbach) erstmals urkundlich erwähnt.[3] Es handelt sich dabei um ein Tal, wo Pferde weideten.
Im Jahr 1911 wurde mit dem Bau der Eisenbahnstrecke Heiligenstadt–Schwebda durch das Pferdebachtal begonnen und 1914 in Betrieb genommen. Es wurde ein eigener Haltepunkt im Pferdebachtal errichtet, im oberen Abschnitt des Tales wurde wegen des steilen Anstieges zunächst ein Zahnstangenabschnitt eingebaut, der später wieder entfernt wurde. Die Einstellung des Bahnbetriebes und Demontage der Gleisanlagen erfolgte im Jahr 1947 auf Anordnung der Sowjetischen Militäradministration.[4]
1937 begannen Planung und Bau eines Treibstofflagers beim Haltepunkt Pferdebachtal durch die Wirtschaftliche Forschungsgesellschaft mbH. Die am Ende des Zweiten Weltkrieges durch Bombenangriffe beschädigten Anlagen wurden ab 1946 demontiert.[5] Danach dienten die verbliebenen Gebäude als Kinderferienlager, später als Lazarett der Grenztruppen der DDR. Heute befindet sich dort ein Stützpunkt des Technischen Hilfswerkes. Die mit dem Tanklager angelegten Löschwasserteiche werden von Anglern genutzt.
Literatur
- Frank Baranowski: Das Heerestanklager der Wifo im Heiligenstädter Pferdebachtal. In: Eichsfelder Heimatzeitschrift. Jg. 48 (2004), Heft 11, Mecke Druck und Verlag Duderstadt, S. 397–400
Einzelnachweise
- Hydrogeologische Karte Thüringens der Thüringer Landesanstalt für Umwelt und Geologie (PDF; 4,37 MB) (Landkreisweise sind noch feinere Karten erhältlich.)
- Karten und Daten des Bundesamtes für Naturschutz (Hinweise)
- Tobias Rohner: Die Mikrotoponyme der Gemarkung Heiligenstadt. FSU Jena 2006, S. 106
- Paul Lauerwald: Die Eisenbahn im Eichsfeld. Heiligenstadt 1988, S. 72
- Franz Baranowski: Geheime Rüstungsprojekte in Südniedersachsen und Thüringen. Mecke Duderstadt 1995