Peugeot 500 Sport
Die Peugeot 500 Sport (1913–1914) war ein Rennmotorrad des französischen Herstellers Peugeot. Es war das erste Motorrad mit stirnradbetätigten Doppelnockenwellen und vier Ventilen je Zylinderkopf.
| Peugeot | |
|---|---|
![]() Peugeot 500 Sport | |
| Peugeot 500 Sport | |
| Hersteller | Peugeot |
| Produktionszeitraum | 1913 bis 1914 |
| Klasse | Rennmotorrad |
| Motordaten | |
| Viertaktmotor, luftgekühlter Zweizylindermotor, DOHC, vier Ventile pro Zylinder, Tropfenzähler mit Pumpe, zwei Zenith-Vergaser, Bosch-Magnetzündung | |
| Hubraum (cm³) | 498 |
| Leistung (kW/PS) | 15 PS bei 5.000/min |
| Höchstgeschwindigkeit (km/h) | 122,2 |
| Antrieb | Kette |
| Bremsen | vorne: keine hinten: Trommelbremse |
Entwicklung und Technik
Der Schweizer Ingenieur Ernest Henry entwickelte für ein Rennmotorrad einen Vierventilzylinderkopf, ähnlich dem Peugeot Vierzylinder Rennmotor (1912) aus dem Automobilbau, mit vier Ventilen und dachförmigem Brennraum.[1] Der Antrieb der doppelten Nockenwelle erfolgte durch eine Kaskade von Zahnrädern, wie sie später bei MV Agusta zum Einsatz kam. Der Twin-Motor mit vier Auslasskanälen war technisch seiner Zeit voraus. Er litt jedoch unter thermischen Problemen, die durch die „Grenze der Leistungsfähigkeit der damaligen Metallurgie“ gegeben waren: die Zylinderköpfe rissen zwischen den Ventilsockeln.[2] Der Sekundärantrieb erfolgte mit Dreigang-Getriebe zur Kette; hinten besaß die Peugeot eine fußbetätigte Trommelbremse, nur durch die Druid-Gabel erhielt das Motorrad eine Federung.
Versuchsfahrten
Die Versuchsfahrten die Peugeot 1913 unternahm, sollten die Zuverlässigkeit des Motorrades erweisen. Dabei erreichte das Rennmotorrad mit 122,2 km/h über den fliegenden Kilometer einen Weltrekord in seiner Hubraumklasse.[3] Zum Großen Preis von Frankreich (1913) setzte das Unternehmen noch auf die zuverlässigeren und erprobten Zweizylinder-V-Motoren mit einfacher Ventilbetätigung. Der Große Preis von Frankreich (1914), bei der die Maschine endlich eingesetzt werden sollte, fand wegen des Ersten Weltkrieges nicht statt. Die Weiterentwicklung wurde eingestellt; erst 1923 erfolgte eine Überarbeitung des Motors: eine Nockenwelle und zwei Ventile je Zylinder sorgten nun für die Standfestigkeit.[2]
Weblinks
Einzelnachweise
- Ludwig Apfelbeck: Wege zum Hochleistungs-Viertaktmotor. ISBN 3-87943-578-2. S. 13
- Christian Rey und Harry Louis: Berühmte Motorräder. ISBN 3-453-52062-9. S. 48
- Hans Jürgen Huse: Französische Motorräder. ISBN 39804987-6-X. S. 52

