Peter Francke
Peter Francke (* 4. Februar 1897 in Berlin; † Anfang Januar 1978 in München; gebürtig Kurt Hohoff) war ein deutscher Schriftsteller und Drehbuchautor.
Leben
Nach seinem Einsatz im Ersten Weltkrieg holte er 1920 sein Abitur nach und wurde 1921 Redaktionsleiter der kurzlebigen antisemitischen Zeitschrift Der Spiegel. Anschließend arbeitete er als Bürosekretär und später Bürochef für Sommerbühnen, außerdem für das Berliner Schillertheater.
Am Stadttheater von Bamberg fungierte er ab 1924 als Dramaturg, Theaterregisseur und stellvertretender Direktor. 1926 kam Hohoff an das Zentral-Theater in Magdeburg, und in der Spielzeit 1927/28 war er Bürochef der Sommerdirektion am Wilhelma Theater in Danzig.
1928 beendete er seine Theatertätigkeit, legte sich den Künstlernamen Peter Francke zu und fing an, Romane zu schreiben. Mit dem Machtantritt der Nationalsozialisten 1933 erhielt der als regimekonform geltende Francke Gelegenheit, Filmdrehbücher zu verfassen. Seine Werke, häufig in Zusammenarbeit mit Kollegen wie Emil Burri, boten meist unpolitische Kinounterhaltung, wie sie im Deutschen Reich von 1933 bis 1945 üblich war. Nach Kriegsende setzte er seine Arbeit beim bundesdeutschen und österreichischen Film fort.
Werke
- Weil ich dich liebe, muß ich lügen; Avalun Verlag Hellerau bei Dresden
- 1932: Was weißt denn Du von mir - !; Berlin, Oestergard
- 1934: Die Frau in tausend Masken. Roman einer Spionin; Berlin Ullstein Verlag
- 1934/35: Sehnsucht nach der Einen. Roman; Leipzig, Rekord-Verlag
- 1935: Über die Rumlinie. Abenteuer-Roman; Berlin, Kulturelle Verlagsges.
- 1943: Ein unbeschriebenes Blatt; Berlin-Wilmersdorf, Die Drehbühne, als Manuskript
- 1947: Gottes Engel sind überall; Erwin Cudek Verlag, Wien
- 1972: Lob des Reisens; Sanssouci Verlag, Zürich
- 1974: Lob Des Fahrrads oder Not Lehrt Treten; Sanssouci-Verlag, Zürich
Filmografie
- 1933: Die schönen Tage von Aranjuez
- 1933: Adieu les beaux jours
- 1933: Drei blaue Jungs – ein blondes Mädel
- 1934: Die Stimme der Liebe
- 1934: Die große Chance
- 1934: Der Meisterboxer
- 1934: Grüß' mir die Lore noch einmal
- 1934: Ferien vom Ich
- 1935: Der Klosterjäger
- 1935: Held einer Nacht
- 1935: Wunder des Fliegens
- 1935: Die Heilige und ihr Narr
- 1936: Schloß Vogelöd
- 1936: Stadt Anatol (auch franz. Vers. Puits en flammes)
- 1936: Donaumelodien
- 1937: Die glücklichste Ehe der Welt
- 1938: Dreizehn Mann und eine Kanone
- 1938: Kameraden auf See
- 1938: Nanu, Sie kennen Korff noch nicht?
- 1939: Wasser für Canitoga (nur Drehbuchadaption)
- 1939: Eine Frau wie Du
- 1939: Der Gouverneur
- 1940: Das Fräulein von Barnhelm
- 1940: Golowin geht durch die Stadt
- 1941: Was will Brigitte?
- 1941: Kameraden
- 1942: Geliebte Welt
- 1944: Ich brauche dich
- 1945: Regimentsmusik
- 1945: Ein Mann wie Maximilian
- 1948: Gottes Engel sind überall
- 1948: Maresi
- 1949: Philine
- 1950: Gute Nacht, Mary
- 1952: Toxi
- 1952: Ferien vom Ich
- 1952: Karneval in Weiß
- 1953: Sterne über Colombo
- 1954: Heideschulmeister Uwe Karsten
- 1954: Die Gefangene des Maharadscha
- 1954: Frühlingslied
- 1956: In Hamburg sind die Nächte lang
- 1956: Stimme der Sehnsucht
- 1957: Liebe, wie die Frau sie wünscht
- 1962: Die blonde Frau des Maharadscha
- 1966: Lautlose Waffen (The Defector)
Literatur
- Kay Weniger: Das große Personenlexikon des Films. Die Schauspieler, Regisseure, Kameraleute, Produzenten, Komponisten, Drehbuchautoren, Filmarchitekten, Ausstatter, Kostümbildner, Cutter, Tontechniker, Maskenbildner und Special Effects Designer des 20. Jahrhunderts. Band 3: F – H. John Barry Fitzgerald – Ernst Hofbauer. Schwarzkopf & Schwarzkopf, Berlin 2001, ISBN 3-89602-340-3, S. 82.