Peramivir

Peramivir ist ein experimenteller Arzneistoff aus der Gruppe der Neuraminidase-Hemmer, der zur Therapie der Grippe (Influenza) entwickelt wird. Peramivir wirkt virostatisch, indem es die virale Neuraminidase hemmt, ein Enzym, das die Freisetzung der durch Vermehrung neu gebildeten Viren aus der Wirtszelle ermöglicht.

Strukturformel
Allgemeines
Freiname Peramivir
Andere Namen

(1S,2S,3R,4R)-3-[(S)-1-Acetamido-2-ethylbutyl]-4-guanidino-2-hydroxycyclopentancarbonsäure (IUPAC)

Summenformel C15H28N4O4
Externe Identifikatoren/Datenbanken
CAS-Nummer
PubChem 154234
ChemSpider 135903
DrugBank DB06614
Wikidata Q412734
Arzneistoffangaben
Wirkstoffklasse

Neuraminidase-Hemmer

Wirkmechanismus

Hemmung der viralen Neuraminidase

Eigenschaften
Molare Masse 328,41 g·mol−1
Sicherheitshinweise
GHS-Gefahrstoffkennzeichnung
keine Einstufung verfügbar[1]
Soweit möglich und gebräuchlich, werden SI-Einheiten verwendet. Wenn nicht anders vermerkt, gelten die angegebenen Daten bei Standardbedingungen.

Peramivir unterscheidet sich von den Neuraminidase-Hemmern Zanamivir und Oseltamivir dadurch, dass es intravenös verabreicht wird.

Im Oktober 2009 hat die US-amerikanische Zulassungsbehörde (Food and Drug Administration, FDA) Peramivir als Injektionslösung zur Behandlung der pandemischen Grippe H1N1 2009 („Schweinegrippe“) in Notfällen zugelassen.[2] Das Arzneimittel ist nicht zur Behandlung der saisonalen Influenza oder von unkomplizierten H1N1-Erkrankungen zugelassen. Die Peramivir-Informationen der FDA für Ärzte, mit dem Aufruf, beobachtete unerwünschte Ereignisse innerhalb von sieben Tagen an die FDA zu berichten, wurden veröffentlicht.[3] Diese Notfallzulassung wurde zum 23. Juni 2010 aufgehoben.[4] Peramivir kann aus Japan importiert werden, wo es unter dem Fertigarzneimittelnamen Rapiacta zugelassen ist.[5]

Einzelnachweise

  1. Dieser Stoff wurde in Bezug auf seine Gefährlichkeit entweder noch nicht eingestuft oder eine verlässliche und zitierfähige Quelle hierzu wurde noch nicht gefunden.
  2. Debra Birnkrant, Edward Cox: The Emergency Use Authorization of Peramivir for Treatment of 2009 H1N1 Influenza. In: New England Journal of Medicine. 361, 2009, S. 2204, doi:10.1056/NEJMp0910479.
  3. Peramivir EUA, Fact Sheet for HCP Authorized by FDA on October 23, 2009 (en, PDF; 391 kB) S. 42. Abgerufen am 4. November 2009.
  4. Peramivir Emergency Use Authorization Disposition Letter and Question and Answer Attachment
  5. Shionogi Launches Rapiacta In Japan – Pharmaceutical Business Review

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