Pele Broberg
Pele Broberg [ˈpiːli ˈb̥ʁob̥æɐ̯ˀ] (* 3. November 1972)[1] ist ein grönländischer Politiker (Naleraq), Pilot und Unternehmer.
Leben
Pele Broberg wuchs in Qeqertarsuaq auf. Ab 1992 besuchte er das GUX in Aasiaat. 1995 wurde er Pilot bei der Flugakademie von Scandinavian Airlines. Bis 1997 flog er für Air Greenland, war dann Pilot bei Aviation Assistance und kehrte anschließend bis 2014 als Flugkapitän zu Air Greenland zurück. Von 2006 bis 2013 war er zudem Eigner des Unternehmens Barista ApS. Von 2015 bis 2016 hatte er seine eigene Fluggesellschaft Aluu Airlines, die allerdings nie flog. Zuvor hatte er sich an der Copenhagen Business School weiterbilden lassen. 2016 war er Konsulent bei der Bristow Group. 2017 spezialisierte er sich erneut an der Copenhagen Business School auf International Business. Pele Broberg ist Aufsichtsratsmitglied der Grönländisch-Isländischen Handelskammer und Vizevorsitzender von Halibut Greenland sowie Vorsitzender der Unternehmervereinigung Sakkut und des Sportgeschäfts Pikkori Sport.[1]
Pele Broberg trat bei der Parlamentswahl 2018 an und wurde ins Inatsisartut gewählt.[2] Anschließend wurde er als Finanzminister ins Naalakkersuisut berufen.[3] Im September 2018 verließ die Partii Naleraq das Kabinett Kielsen III und Pele Broberg schied als Minister aus.[4] Er kandidierte für die Folketingswahl 2019 und ließ sich während des Wahlkampfs im Parlament beurlauben.[5] Er erhielt 863 Stimmen und verpasste somit einen Sitz im Folketing.[6]
Bei der Parlamentswahl 2021 sowie bei der Kommunalwahl trat er erneut an und wurde ins Parlament wiedergewählt sowie in den Rat der Kommuneqarfik Sermersooq gewählt.[2] Nach der Wahl wurde er zum Minister für Äußeres, Handel, Klima und Erwerb im Kabinett Egede ernannt.[7] Am 19. September erschien in der Berlingske ein Interview mit Pele Broberg, in dem dieser sagte, dass das Wort Rigsfællesskab abgeschafft werden sollte, weil es vortäuschen würde, dass Grönland und die Färöer mit Dänemark gleichgestellt wären, was aufgrund der laut ihm vorherrschenden neokolonialistischen Verhältnisse nicht zutreffend wäre.[8] Zudem regte er an, dass man überlegen sollte, ob nicht nur der Teil der Bevölkerung, der von Inuit abstammt, bei einem Unabhängigkeitsreferendum abstimmungsberechtigt sein sollte.[9] Múte B. Egede musste in einer Pressemitteilung Abstand von den Aussagen seines Ministers nehmen. Die Oppositionsparteien Siumut und Demokraatit verurteilten die Aussagen scharf, die laut Jens Frederik Nielsen in die Sowjetunion gehören.[10] Auch die Atassut kritisierte Pele Broberg und drückte ihm das Misstrauen aus und forderte seine Absetzung.[11] Am 27. September übernahm Múte B. Egede die Ressorts Äußeres und Klima von Pele Broberg.[12]
Mit seiner Frau Malene hat er eine Tochter und einen Sohn.[1]
Einzelnachweise
- CV auf der Seite des Naalakkersuisut
- Wahlergebnisse in Grönland bei valg.gl
- Se det nye Naalakkersuisut bei knr.gl
- Qujaukitsoq tilbage i finansdepartementet bei knr.gl
- Pele Broberg holder orlov fra Inatsisartut Pele Broberg holder orlov fra Inatsisartut in der Sermitsiaq
- Fakta: Se tallene - sådan gik valget in der Sermitsiaq
- Overblik: Her er de nye Naalakkersuisut-medlemmer bei knr.gl
- Broberg i angreb på betegnelsen rigsfællesskabet in der Sermitsiaq
- Broberg: Kun folk med Inuit-baggrund bør blande sig i selvstændighedsdebat in der Sermitsiaq
- Jens-Frederik om Pele-udmelding: - Det hører Sovjetunionen til in der Sermitsiaq
- Atassut: Vi har ikke tillid til Broberg in der Sermitsiaq
- Múte overtager udenrigsområdet in der Sermitsiaq