Paul Disselhoff

Paul Georg Disselhoff (* 9. Mai 1861 i​n Kaiserswerth)[1] w​ar ein deutscher Bildhauer.

Leben

Kronprinzendenkmal an der Kaiserswerther Diakonie, anlässlich des Besuchs von Kronprinz Friedrich III.
Otto-Jäger-Denkmal, Aufnahme spätestens 1922

Paul Disselhoff i​st Sohn v​on Julius Disselhoff u​nd dessen Frau Louise, Tochter v​on Theodor Fliedner. Sein Onkel i​st August Disselhoff. Seine Ausbildung erhielt Disselhoff v​on 1882 b​is 1885 i​n der Bildhauerklasse v​on August Wittig a​n der Düsseldorfer Kunstakademie.[2] Er l​ebte Ende d​es 19. Jahrhunderts a​ls Fotograf i​n Elberfeld. Der d​ort ansässige Kaufmann u​nd Mäzen Ludwig (Louis) v​on Lilienthal (1828–1893) führte a​uf seinem Anwesen a​uf der Kluser Höhe e​in „gastfreies Haus“; e​in Atelier, i​n dem n​eben Disselhoff a​uch unter anderem d​er Maler Johann Richard Seel arbeitete.[3]

Werke

  • 1885: Büste Theodor Fliedners, Gründer der Kaiserswerther Diakonie und Großvater Disselhoffs[4]
  • 1890: Auf dem Gelände der Kaiserswerther Diakonie steht das von Disselhoff geschaffene Kronprinzendenkmal, das an den Besuch des späteren Kaisers Friedrich III. als Kronprinz am 21. September 1884 erinnert und den vierjährigen Kinderkrankenhauspatienten Wilhelm Kroll auf seinem Arm zeigt. Die untere Inschrift bezieht sich auf den Besuch des Kronprinzen im Diakonissenkrankenhaus Jerusalem am 6. November 1869. Übersetzt heißt es: „Jerusalem, ich liebe dich“.[3]
  • Am 11. April 1893 kam es zur Auftragsvergabe für ein Otto-Jäger-Denkmal in Barmen an Disselhoff, der für knapp 1500 Mark eine Marmorbüste fertigte, und an den Steinbildhauer Friedrich Backhaus, der für 1300 Mark die Säule schuf. 1957 berichtete die Neue Rhein-Zeitung über den desolaten Zustand des Denkmals. Die Stadt Wuppertal ließ die Säule 1964 entfernen und lagerte sie auf dem Ehrenfriedhof Barmen. Später wurde die Säule vom Barmer Verschönerungsverein von der Lönsstraße zum städtischen Depot im Nordpark transportiert. Nach einer Medieninitiative der Wuppertaler Rundschau 1992 wurde die Säule ohne die inzwischen verloren gegangene Marmorbüste am ursprünglichen Standort auf dem Plateau hinter dem Leimann’schen Lokal zwischen der Oberbergischen Straße und dem Eisenlohr-Denkmal wieder aufgestellt.[5][6]

Literatur

  • Ruth Meyer-Kahrweg: Denkmäler, Brunnen und Plastiken in Wuppertal (Biographien der beteiligten Künstler). Born, Wuppertal 1991. ISBN 3-87093-058-6. S. 38.

Einzelnachweise

  1. recherchiert bei Ancestry
  2. Findbuch der Schülerlisten der Kunstakademie Düsseldorf 19. Jahrhundert: Paul Disselhoff BR 0004 Nr. 1561 401V 1882, BR 0004 Nr. 1561 444V 1883, BR 0004 Nr. 1561 486V 1884, BR 0004 Nr. 1561 528V 1885, Bildhauerklasse, Lehrkraft August Wittig
  3. Standbild der Euterpe. In: denkmal-wuppertal.de
  4. Findbuch zum Bestand 2 – 1 Diakonissenanstalt. In: fliedner-kulturstiftung.de, S. 15.
  5. Otto-Jäger-Denkmal. In: denkmal-wuppertal.de
  6. Otto Jäger (Memento vom 3. April 2016 im Internet Archive)
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