Paul-Georg Schmidt

Paul-Georg Schmidt (* 10. Februar 1902 i​n Zabrze, Oberschlesien; † 5. Mai 1987 i​n Aachen) w​ar ein deutscher Lungenarzt u​nd Chirurg.

Paul-Georg Schmidt

Leben

Schmidt besuchte die Vorschule in Zabrze und von Sexta bis Oberprima das Realgymnasium in Neisse. Nach dem Abitur meldete er sich zum Grenzschutz Ost. In der Traditionsschwadron des Ulanen-Regiments „von Katzler“ (Schlesisches) Nr. 2 kämpfte er gegen die Aufstände in Oberschlesien.[1] Im Sommersemester 1920 begann er an der Schlesischen Friedrich-Wilhelms Universität Medizin zu studieren. Mit Fritz Gummert und Walter Hübner wurde er im Corps Marcomannia Breslau aktiv.[2] Zum Sommersemester 1921 wechselte er an die Eberhard-Karls-Universität, wo er sich auch dem Corps Borussia Tübingen anschloss.[2] Im Juli 1922 bestand er in Tübingen das Physikum. Als Inaktiver wechselte er für das WS 1922/23 und das SS 1923 an die Ludwig-Maximilians-Universität München. Dort war er der erste MC beim Corps Hercynia. Nach einem neuerlichen Semester in Breslau ging er für das SS 1924 und das WS 1924/25 an die Universität Rostock.[3] Er bestand am 13. Mai 1925 das Staatsexamen und wurde eine Woche später in Rostock zum Dr. med. promoviert.

Medizinalpraktikant w​ar er i​n Rostock u​nd bei Ludwig Aschoff i​n der Pathologie d​er Albert-Ludwigs-Universität Freiburg. Die ärztliche Ausbildung begann e​r im Oktober 1925 m​it einem Jahr i​n der Breslauer HNO-Klinik. Da e​r sich d​ort eine Tuberkulose zugezogen hatte, w​urde er Lungenarzt. Ab 1927 w​ar er Assistenz- u​nd Oberarzt i​m Tbc-Krankenhaus Schwaan i​n Mecklenburg.[4] Wieder erholt, w​urde er 1931–1934 i​m Universitätsklinikum Rostock Chirurg. 1934–1937 w​ar er a​m Pommerschen Tbc-Krankenhaus i​n Hohenkrug tätig. 1936 habilitierte e​r sich i​n Rostock.[5] Als Facharzt für Lungenkrankheiten u​nd für Chirurgie w​urde er 1937 z​um Chefarzt d​er Lungenheilstätte i​n Waldbreitbach gewählt.[6] Er w​ar beamteter Medizinaldirektor.[1] Im Zweiten Weltkrieg diente e​r 1939/40 a​ls Oberarzt d​er Reserve i​n einem Lazarett. Er veröffentlichte 80 Arbeiten über d​ie Tuberkulose, besonders über i​hre operative Behandlung. 1949 gelang d​ie Umhabilitation a​n die Rheinische Friedrich-Wilhelms-Universität Bonn. Sie ernannte i​hn 1952 z​um apl. Professor. 1961 wechselte e​r an d​ie Aggertalklinik i​n Engelskirchen. 1963/64 w​ar er Vorsitzender d​er Deutschen Tuberkulose-Gesellschaft. 1967 pensioniert, verlebte e​r den Ruhestand i​n Aachen.[7]

Verheiratet w​ar er s​eit dem 9. September 1927 m​it Ruth geb. Kornstaedt a​us Bad Doberan. Er h​atte sie i​m Februar 1925 a​ls Abiturientin a​uf einem Tanzabend d​es Corps Vandalia Rostock kennengelernt. Aus d​er Ehe gingen s​echs Kinder hervor: Maria-Luise (1930), Georg (1931), Karin (1935), Johann-Gottfried (1936), Helmut (1941) u​nd Ulrich (1945–1949).[1]

Ehrungen

Bücher

  • mit Heinrich Gißel: Die Lungentuberkulose. Leipzig 1933 (3 Auflagen).
  • Differentialdiagnose der Lungenkrankheiten, mit besonderer Berücksichtigung der Tuberkulose. Johann Ambrosius Barth Verlag 1954.
  • Handbuch der Tuberkulose: Diagnostische Methoden und chirurgische Therapie bei der endothorakalen Tuberkulose, Bd. III. Thieme, Stuttgart 1975.

Siehe auch

Literatur

Einzelnachweise

  1. Eigener Lebenslauf vom 24. Dezember 1955 im Archiv des Corps Marcomannia
  2. Kösener Corpslisten 1996, 96/275; 21/446.
  3. Matrikelportal der Universität Rostock
  4. Fachklinik Waldeck (Memento vom 5. September 2018 im Internet Archive)
  5. Habilitationsschrift: Differentialdiagnose der Lungenkrankheiten mit besonderer Berücksichtigung der Tuberkulose.
  6. Verhandlungen der Deutschen Gesellschaft für Innere Medizin (1959)
  7. Personalakte des Corps Borussia Tübingen
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