Patryki

Patryki (deutsch Patricken) ist ein Dorf sowie Sołectwo in der Gmina Purda. Es liegt im Powiat Olsztyński in der Woiwodschaft Ermland-Masuren im Nordosten Polens.

Patryki
?
Patryki (Polen)
Patryki
Basisdaten
Staat: Polen
Woiwodschaft: Ermland-Masuren
Powiat: Olsztyński
Gmina: Purda
Geographische Lage: 53° 45′ N, 20° 41′ O
Einwohner: 339 (2011[1])
Postleitzahl: 11-030
Telefonvorwahl: (+48) 89
Kfz-Kennzeichen: NOL
Wirtschaft und Verkehr
Nächster int. Flughafen: Olsztyn-Mazury
Danzig



Geographie

Geographische Lage

Patryki liegt im Westen der Masurischen Seenplatte, die dem Baltischen Höhenrücken gehört. Charakteristisch für die Gegend sind zahlreiche Seen, Flüsse, sowie Nadel- und Mischwälder. Die Entfernung nach Barczewo beträgt acht, nach Olsztyn 14 und nach Purda acht Kilometer.

Geologie

Die Landschaft ist durch den Eisschild gestaltet worden und ist eine postglaziale, hügelige, bewaldete Grundmoräne mit vielen Rinnen-, Binnenseen und Flüssen.

Geschichte

Ursprünglich war hier die südliche Gau Barten der Prußen. Seit 1243 war das Bistum Ermland ein Teil des Deutschordenslandes. Im Jahr 1350 verlieh hier das Domkapitel des Bistums Ermlands dem Prußen Petriko ein Dienstgut mit zehn Hufen, wovon sich der frühe Name Peterken ableitet.[2]

Nach dem Zweiten Frieden von Thorn im Jahr 1466 wurde Ermland als autonomes Fürstbistum Ermland der Krone Polens unterordnet. Mit der ersten Teilung Polens im Jahr 1772 wurde Ermland ein Teil des Königreichs Preußen und später der Provinz Ostpreußen.

Patricken gehörte von 1818 bis 1945 dem Landkreis Allenstein an. Im Mai 1874 ist der Amtsbezirk Kleeberg mit der Landgemeinde Patricken und dem Gutsbezirk Neu Patricken gebildet worden.[3] Der Gutsherr auf Neu-Patricken war bis 1923 Gotthard von Pentz (1887–1923). Anschließend wurde Ulrich von Pentz Besitzer des Ritterguts mit einer Fläche von 250 Hektar.

Aufgrund der Bestimmungen des Versailler Vertrags stimmte die Bevölkerung im Abstimmungsgebiet Allenstein, zu dem Patricken gehörte, am 11. Juli 1920 über die weitere staatliche Zugehörigkeit zu Ostpreußen (und damit zu Deutschland) oder den Anschluss an Polen ab. In Patricken stimmten 220 Einwohner für den Verbleib bei Ostpreußen, auf Polen entfielen 40 Stimmen.[4]

Die größten Bauernhöfe in den Jahren 1930–1933 waren:[5]

  • Gebrüder Bandt, 60 ha
  • Joachim Bienkowski, 58 ha
  • Joachim Grunberg, Gemeindevorsteher, 24 ha
  • Josef Jatzkowski, 82 ha
  • Theodor Rohloff, 53 ha
  • Anton Schulz, 88 ha
  • Johanna Wagner, 72 ha
  • Ulrich von Pentz, Rittergut Neu Patricken, 250 ha

Nach dem 20. Januar 1945 wurde Patricken von der Roten Armee eingenommen und sowjetischer Kommandantur unterstellt. Nach Kriegsende kam das Dorf zur Volksrepublik Polen und heißt seither Patryki.

Einwohnerentwicklung

  • 1836: 255
  • 1905: 408
  • 1928: 435
  • 1935: 503
  • 1939: 426
  • 2010: 346[6]
  • 2011: 339

Persönlichkeiten

Einzelnachweise

  1. Wies Patryki. polskawliczbach.pl, 2011, abgerufen am 30. Januar 2017 (polnisch).
  2. Patricken.
  3. Rolf Jehke: Amtsbezirk Kleeberg. 18. April 2003, abgerufen am 16. August 2014.
  4. Herbert Marzian, Csaba Kenez: Selbstbestimmung für Ostdeutschland. Eine Dokumentation zum 50. Jahrestag der ost- und westpreussischen Volksabstimmung am 11. Juli 1920. Herausgeber: Göttinger Arbeitskreis, 1970, S. 70
  5. Landwirtschaftliches Adreßbuch der Domänen, Rittergüter, Güter und Höfe in der Provinz Ostpreußen. Auszug Ermland. Auflage 1932
  6. Portret miejscowości statystycznych w gminie Purda (powiat olsztyński, województwo warmińsko-mazurskie) w 2010 r. Główny Urząd Statystyczny, 2010, abgerufen am 30. Januar 2017 (polnisch).
This article is issued from Wikipedia. The text is licensed under Creative Commons - Attribution - Sharealike. The authors of the article are listed here. Additional terms may apply for the media files, click on images to show image meta data.