Patrick Femerling
Patrick Oliver Femerling (* 4. März 1975 in Hamburg) ist ein ehemaliger deutscher Basketballspieler und heutiger -trainer.
Spielerinformationen | ||
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Voller Name | Patrick Oliver Femerling | |
Geburtstag | 4. März 1975 (46 Jahre) | |
Geburtsort | Hamburg, Deutschland | |
Größe | 215 cm | |
Gewicht | 116 kg | |
Position | Center | |
College | Washington | |
NBA Draft | ungedraftet, 1999 | |
Vereine als Aktiver | ||
ART Düsseldorf 1995–1998 Washington Huskies (NCAA) 1998–2000 Alba Berlin 2000–2002 Olympiakos Piräus 2002–2004 FC Barcelona 2004–2006 Panathinaikos Athen 2006–2007 Caja San Fernando Sevilla 2007–2009 Alba Berlin 2009–2010 Antalya BŞB 2010–2011 Alba Berlin | –1995 ||
Nationalmannschaft | ||
1996–2009 | Deutschland | 221 Spiele |
Vereine als Trainer | ||
2013–2017 Alba Berlin (Jugend) Seit 2017 Deutschland (Co-Trainer) Seit 2018 Deutschland U16 |
Patrick Femerling Medaillenspiegel | ||
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Basketball (Männer) | ||
Deutschland | ||
Weltmeisterschaft | ||
Bronze | 2002 Vereinigte Staaten | Deutschland |
Europameisterschaft | ||
Silber | 2005 Serbien und Montenegro | Deutschland |
Femerling ist Stand 2012 mit 221 Einsätzen Rekordnationalspieler der deutschen Basketballnationalmannschaft und gewann mit dem Nationalteam eine WM-Bronzemedaille sowie eine EM-Silbermedaille.
Auf Vereinsebene gewann er mit seinen jeweiligen Mannschaften mehrmals die nationalen Meisterschaften von Deutschland, Spanien und Griechenland sowie einmal 2003 den höchsten europäischen Vereinswettbewerb EuroLeague.
Spielerkarriere
Vereinskarriere
Femerling wuchs in Düsseldorf auf. Er begann seine Basketballkarriere beim dort ansässigen Allgemeinen Rather Turnverein (ART), nachdem er im Alter von 15 Jahren von ART-Trainer Johannes Buchwald entdeckt worden war.[1] Femerling gelang in Düsseldorf der Sprung in die Herrenmannschaft, mit der er in der Regionalliga spielte. 1995 wechselte er in die USA an die University of Washington und spielte während seines Studienaufenthaltes für die Hochschulmannschaft Huskies, für die zuvor auch seine Landsleute Detlef Schrempf und Christian Welp aktiv gewesen waren, in der NCAA Division I. 1996 und 1997 wurde er als bester Verteidiger der Mannschaft ausgezeichnet und erhielt dafür jeweils den „John Meyers Award“.[2] Femerling bestritt von 1995 bis 1998 82 Spiele für die Hochschulmannschaft und erreichte Mittelwerte von 4,7 Punkten und 4,4 Rebounds je Begegnung.[3] Mit 84 geblockten Würfen lag er am Ende seiner Hochschulzeit in dieser statistischen Wertung in der Bestenliste der University of Washington auf dem dritten Rang.[4]
1998 kehrte er nach Deutschland zurück und wurde Profi bei Alba Berlin. Mit den Berlinern errang er in zwei Spielzeiten zwei Meisterschaften und einen Pokalsieg. In der Bundesliga erzielte Femerling für Berlin in der Saison 1998/99 im Durchschnitt 8,1 Punkte und 5,1 Rebounds je Begegnung, in der Saison 1999/2000 waren es 8,5 Punkte sowie 5,2 Rebounds je Einsatz.[5] Im Jahr 2000 wechselte Femerling erstmals ins europäische Ausland zum griechischen Verein Olympiakos Piräus. In den folgenden Jahren waren dann jeweils im Zweijahresabstand der spanische Verein FC Barcelona sowie Panathinaikos Athen wiederum in Griechenland Stationen in Femerlings Karriere. In diesen Jahren gewann er unter anderem zwei spanische und zwei griechische Landesmeisterschaften sowie den höchsten europäischen Vereinswettbewerb EuroLeague 2003. Seine statistisch beste Saison in der Euroleague war das Spieljahr 2003/04, als er es in 20 Einsätzen für Barcelona auf Mittelwerte von 7,5 Punkten und 4,5 Rebounds brachte.[6]
In der Spielzeit 2006/07 war Femerling, zu dessen Merkmalen ein hohes Spielverständnis und ein „Gespür für Räume“ zählten,[7] erneut in der spanischen Liga ACB tätig und stand bei Caja San Fernando Sevilla unter Vertrag, verbuchte dort seine besten Werte in der spanischen Liga (8,0 Punkten und 5,0 Rebounds je Einsatz),[8] bevor er für die darauffolgende Spielzeit zu Alba Berlin zurückkehrte. Mit den Berlinern gewann er 2008 eine weitere deutsche Meisterschaft sowie 2009 erneut den deutschen Pokalwettbewerb. 2007/08 erreichte er in der höchsten deutschen Spielklasse Mittelwerte von 9,6 Punkten und 4,8 Rebounds je Begegnung. Im Laufe der Saison 2008/09 musste er wegen einer Knieoperation lange aussetzen[9] und kam nur zu fünf Bundesliga-Einsätzen (3,6 Punkte/Spiel).[10] In der Spielzeit 2009/10 stand er in der türkischen Liga in Antalya unter Vertrag, bevor er erneut für eine Saison als Mannschaftskapitän nach Berlin zurückkehrte. In dieser erzielte Femerling in 24 Bundesliga-Einsätzen im Schnitt 4,6 Punkte.[5] Es war seine letzte Saison für Alba Berlin, denn in der darauffolgenden Spielzeit 2011/12 bekam er keinen neuen Vertrag und beendete schließlich seine Karriere.[11]
Nationalmannschaft
Der 2,15 Meter große Center absolvierte 221 Länderspiele für die deutsche Nationalmannschaft und ist damit (Stand 2020) Rekordnationalspieler. Am 25. August 2007 bestritt er sein 182. Länderspiel und übertraf damit den bisherigen Rekordnationalspieler Hansi Gnad.[12]
Am 16. Juli im folgenden Jahr bestritt er im Rahmen der Olympiaqualifikation als erster Deutscher sein 200. Länderspiel. Als Kapitän der Nationalmannschaft gewann er bei WM-Endrunde 2002 zusammen mit Dirk Nowitzki und seinen Mannschaftskameraden die Bronzemedaille und bei der EM-Endrunde 2005 als Vize-Europameister die Silbermedaille. Ein weiterer Höhepunkt seiner Nationalmannschaftskarriere waren die Olympischen Spiele 2008, die jedoch nach nur einem Sieg und drei Niederlagen in der Vorrunde frühzeitig endeten.
Für die EM-Endrunde 2009 in Polen kehrte Femerling noch einmal in die Nationalmannschaft zurück, erreichte aber mit einem ansonsten verjüngten Kader ohne Dirk Nowitzki mit dem Erreichen der Zwischenrunde nur einen Achtungserfolg. Nach dem Turnier beendete Femerling seine Nationalmannschaftskarriere endgültig.
Trainerkarriere
Nachdem Femerling im Sommer 2011 seine Spielerkarriere beendet hatte, nahm er ein Angebot des Sportsenders Sport 1 an. Dort war er als Co-Kommentator und Experte bei Basketball-Übertragungen zu hören und zu sehen.[13] Zusätzlich begann Femerling, Trainerscheine für den Leistungsbereich im Basketball zu erwerben, zudem nahm er ein Studium an der Trainerakademie Köln auf.[14] 2012 erlangte er den A-Trainerschein.[15]
Zur Saison 2013/2014 wurde er neuer Cheftrainer der JBBL-Mannschaft von Alba Berlin[16] und schaffte so den Einstieg in den Trainerbereich. 2015 übernahm er Albas Mannschaft in der Nachwuchs-Basketball-Bundesliga[17] und betreute ab 2016 die zweite Herrenmannschaft des Vereins in der 1. Regionalliga.[18] Nach der Saison 2016/17 wurde sein auslaufender Vertrag von Alba Berlin nicht verlängert.[19]
Im November 2017 wurde er unter Bundestrainer Henrik Rödl Co-Trainer bei der deutschen A-Nationalmannschaft.[20] Im Februar 2018 wurde er zusätzlich zum hauptamtlichen Bundestrainer für den männlichen Nachwuchs ernannt und übernahm den Cheftrainerposten bei der deutschen U16-Nationalmannschaft.[21] 2019 übernahm er die Betreuung der U18-Auswahl.[22]
Sonstiges
Femerling trug in seinen jeweiligen Mannschaften üblicherweise immer das Trikot mit der Nummer 13. Zudem trug er seine Strümpfe auf dem Spielfeld immer bis zu den Knien hochgezogen, was angesichts seiner enormen Körperlänge besonders auffällig war und ihm den Spitznamen „Socke“ einbrachte.[23]
Erfolge
- Deutscher Meister: 1999, 2000, 2008
- Spanischer Meister: 2003, 2004
- Griechischer Meister: 2005, 2006
- Deutscher Pokalsieger: 1999, 2009
- Griechischer Pokalsieger: 2002, 2005, 2006
- Spanischer Pokalsieger: 2003
- EuroLeague: 2003
- Bronzemedaille Weltmeisterschaft: 2002
- Silbermedaille Europameisterschaft: 2005
Auszeichnungen
- Teilnahmen an Europameisterschaften: 1997, 1999, 2001, 2003, 2005, 2007, 2009
- Teilnahme an Weltmeisterschaften: 2002, 2006
- Teilnahme an Olympischen Spielen: 2008
Weblinks
- #13 Patrick Femerling – Profil bei ALBA Berlin (Stand 2010, deutsch/englisch)
- easyCredit BBL – Patrick Femerling – Spielerprofil auf der Website der easyCredit Basketball-Bundesliga
- PATRICK FEMERLING - Spielerprofil auf den Webseiten der ULEB (englisch)
- archive.fiba.com: Players – Patrick FEMERLING (GER) – Übersicht über Teilnahmen an offiziellen Turnieren der FIBA (englisch)
- Spiele in der Deutschen Nationalmannschaft
Einzelnachweise
- ALBA BERLIN Basketballteam GmbH: Spielerfokus ALBA - Giants Düsseldorf. Abgerufen am 11. November 2020.
- GoHuskies.com | University of Washington Athletics. In: www.gohuskies.com. Abgerufen am 13. Januar 2017.
- Patrick Femerling College Stats. Abgerufen am 11. November 2020 (englisch).
- WASHINGTON HUSKIES MEN'S BASKETBALL MEDIA GUIDE 2009-10: Husky Records. In: University of Washington. Abgerufen am 11. November 2020.
- 25 Jahre Alba Berlin Basketball. Eine Chronik. Abgerufen am 11. November 2020.
- FEMERLING, PATRICK. In: euroleague.net. Abgerufen am 11. November 2020.
- Sebastian Gehrmann: Die Ahnengalerie der Brettcenter. In: Basketball Bundesliga GmbH (Hrsg.): 50 Jahre Basketball Bundesliga. Köln, ISBN 978-3-7307-0242-0, S. 52–55.
- PATRICK OLIVER FEMERLING: TEMPORADA A TEMPORADA. In: ACB. Abgerufen am 11. November 2020.
- DerWesten: Patrick Femerling fehlt Alba zwei Monate. 6. Januar 2009, abgerufen am 11. November 2020 (deutsch).
- 1255 Patrick FEMERLING. In: Basketball-Bundesliga. Abgerufen am 11. November 2020.
- Femerling beendet Basketball-Karriere. (bz-berlin.de [abgerufen am 13. Januar 2017]).
- Patrick Femerling ist neuer deutscher Rekordnationaler: ALBA BERLIN Basketballteam. In: albaberlin.de. Internet Archive, 26. August 2007, abgerufen am 7. Mai 2020.
- Sport1.de: "Bei Bayern ist der Druck noch höher". 29. September 2012, abgerufen am 7. Mai 2020.
- TheDBBTV: Neues von DBB-TV: Ein Tag mit Patrick Femerling. 16. Mai 2013, abgerufen am 13. Januar 2017.
- Patrick Femerling ist Nachwuchs-Bundestrainer « Deutscher Basketball Bund. Abgerufen am 11. November 2020.
- Patrick Femerling wird JBBL-Headcoach : ALBA BERLIN Basketballteam. In: albaberlin.de. Internet Archive, 22. Juli 2013, abgerufen am 7. Mai 2020.
- Saisonstart: so stellt sich das Jugend-Leistungsprogramm auf: ALBA BERLIN Basketballteam. In: albaberlin.de. Internet Archive, 23. September 2015, abgerufen am 7. Mai 2020.
- Saisonstart für ALBA 2 und Lok Bernau: ALBA BERLIN Basketballteam. In: www.albaberlin.de. Internet Archive, 22. September 2016, abgerufen am 7. Mai 2020.
- http://www.bz-berlin.de/berlin-sport/alba-berlin/spaeter-alba-kein-neuer-vertrag-fuer-rekordspieler-femerling
- http://www.basketball-bund.de/news/dbb-herren-roedl-nominiert-kader-179685
- Patrick Femerling ist Nachwuchs-Bundestrainer « Deutscher Basketball Bund. Abgerufen am 15. Februar 2018.
- Bundestrainer U18-Jungen 2019: Patrick Femerling « Deutscher Basketball Bund. Abgerufen am 11. November 2020.
- Sebastian Arlt Und Dietmar Wenck: Patrick Femerling entwickelt sich zum sanften Riesen. In: DIE WELT. 15. Januar 2008 (welt.de [abgerufen am 15. Februar 2018]).