Paddington (Film)
Paddington ist eine britische Filmkomödie aus dem Jahr 2014, in deren Mittelpunkt der peruanische Bär Paddington steht. Die Verfilmung ist eine Kombination aus Realfilm und Computeranimation und basiert auf der gleichnamigen Kinderbuchreihe von Michael Bond. Regie führte Paul King, der auch für das Drehbuch verantwortlich zeichnet. Produziert wurde der Film von David Heyman.
Film | ||
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Titel | Paddington | |
Originaltitel | Paddington | |
Produktionsland | Vereinigtes Königreich | |
Originalsprache | Englisch | |
Erscheinungsjahr | 2014 | |
Länge | 95 Minuten | |
Altersfreigabe | FSK 0[1] JMK 6[2] | |
Stab | ||
Regie | Paul King | |
Drehbuch | Paul King | |
Produktion | David Heyman | |
Musik | Nick Urata | |
Kamera | Erik Wilson | |
Schnitt | Mark Everson | |
→ Besetzung | ||
→ Synchronisation | ||
Chronologie | ||
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Der Film lief am 28. November 2014 im Vereinigten Königreich an, wo er 5,1 Millionen Pfund einnahm und somit hinter The Lego Movie der erfolgreichste Familienfilm des Jahres ist.[3][4] In Deutschland lief der Film am 4. Dezember 2014 an und lockte 2.051.032 Zuschauer in die deutschen Kinos.[5]
Handlung
Ein junger, sprechender Bär lebt bei seiner Tante Lucy und seinem Onkel Pastuzo in Peru. Die kleine Familie ist sehr anglophil, da seine Tante und sein Onkel vor vielen Jahren einen englischen Forscher namens Montgomery Clyde kennengelernt hatten. Nachdem sich ihre Lebensumstände durch ein Erdbeben verschlechtern und sein Onkel stirbt, schmuggelt die Tante ihn auf ein Schiff, das nach England fährt. Sie vertraut dabei auf die Freundlichkeit Fremder und schickt den kleinen Bären mit einem Schild mit der Aufschrift „Bitte kümmern Sie sich um diesen Bären. Dankeschön“ auf die weite Reise. Dabei nimmt der Film explizit Bezug auf die Erfahrung der Londoner mit den Kindertransporten, bei denen zwischen 1938 und 1939 etwa 10.000 jüdische Kinder in Familien aufgenommen wurden.
Als der kleine Bär in London am Bahnhof Paddington ankommt, muss er schnell feststellen, dass das Stadtleben doch nicht so ist, wie er es sich vorgestellt hat. In der lauten, geschäftigen Metropole scheint ihn niemand wahrzunehmen. Schließlich hat er das Glück, von der Familie Brown gefunden und aufgenommen zu werden, die ihn der Einfachheit halber nach seinem Fundort „Paddington“ nennt. Nun macht sich der Bär auf die Suche nach der einzigen Person, die er in London kennt – dem Forscher, der viele Jahre zuvor seine Tante Lucy beeindruckt hatte. Unter anderem hilft ihm Herr Gruber, ein deutscher Jude, der selbst als Kind nach England kam.
Bald gerät Paddington jedoch in Gefahr, da die Tierpräparatorin Millicent Clyde es auf den seltenen Bären abgesehen hat. Der Forscher, ihr Vater, wurde einst verspottet und gedemütigt, weil er die sprechenden Bären nicht gejagt hatte, denn das hätte seine Familie reich gemacht. Seine Tochter schwor sich daher, einen von ihnen zu töten und ausgestopft auszustellen. Sie verschwört sich mit Mister Curry, dem misstrauischen Nachbarn der Browns. Ein erster Anschlag auf Paddington scheitert, aber das entstehende Chaos führt dazu, dass die Browns beschließen, den Bären nicht bei sich behalten zu können. Er sucht daraufhin selbst nach Montgomery Clyde und fällt in Millicents Hände. Als Mister Curry begreift, was sie plant, alarmiert er die Browns, die ihre Entscheidung längst bitter bereuen. Nur knapp kann Millicent daran gehindert werden, dem Bären etwas anzutun, weil die Browns ihm helfen. Sie nehmen Paddington auf und sind jetzt eine richtige Familie.
Anspielungen
Es gibt zahlreiche Anspielungen auf andere Filme. So klettert Paddington durch den glatten Kamin wie Tom Cruise in Mission Impossible auf der glatten Wand des Wolkenkratzers in Dubai.
Produktion
Die deutsche Synchronstimme von Paddington übernimmt der Schauspieler Elyas M’Barek. In weiteren Rollen sind Nicole Kidman, Hugh Bonneville und Sally Hawkins zu sehen. Der zur Zeit der Erstveröffentlichung 88 Jahre alte Michael Bond, Schöpfer der Paddington-Figur, ist im Film kurz als Statist zu sehen.[6] Gedreht wurde der Film in London (u. a. 30 Chalcot Cres), Elstree, Hatfield House (UK) und Peru. Drehbeginn war der 23. September 2013.
Paddington wurde mit Hilfe der CGI-Technik und Animatronics ins Leben gerufen.[7] Nick Urata komponierte die Musik für den Film.[8] Mit einem Budget von geschätzt 50 bis 55 Millionen US-Dollar ist er der teuerste Film, der bisher von der französischen Produktionsfirma Studiocanal produziert wurde.[9][10][11]
Besetzung und Synchronisation
Die deutsche Synchronisation entstand nach einem Dialogbuch von Martin Schmitz, der auch die Dialogregie führte, im Auftrag der Cinephon Filmproduktions GmbH in Berlin.
Rolle | Schauspieler | Deutscher Sprecher |
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Millicent Clyde | Nicole Kidman | Petra Barthel |
Mr. Henry Brown | Hugh Bonneville | Erich Räuker |
Mrs. Mary Brown | Sally Hawkins | Tanja Geke |
Jonathan Brown | Samuel Joslin | |
Judy Brown | Madeleine Harris | Aliana Schmitz |
Mr. Gruber | Jim Broadbent | Frank-Otto Schenk |
Mr. Curry | Peter Capaldi | Tobias Lelle |
Mrs. Bird | Julie Walters | Katharina Lopinski |
Montgomery Clyde | Tim Downie | Viktor Neumann |
Angel | George Newton | |
Joe, der Taxifahrer | Matt Lucas | Oliver Kalkofe |
Hundebesitzer | Iain Mitchell | Sven Brieger |
Tony | Jude Wright | Philip Süß |
Grant | Kayvan Novak | Markus Pfeiffer |
Sicherheitsmann | Simon Farnaby | Axel Malzacher |
Vorsitzender der Geographengilde | Geoffrey Palmer | Reinhard Kuhnert |
Rolle | Englischer Sprecher | Deutscher Sprecher |
Paddington | Ben Whishaw | Elyas M’Barek |
Onkel Pastuzo | Michael Gambon | Roland Hemmo |
Tante Lucy | Imelda Staunton | Ulrike Johannson |
Buchvorlage
Der Film Paddington basiert auf einer Kinderbuchfigur von Michael Bond. Der braune Bär mit blauem Dufflecoat und rotem Hut wurde 1958 nach dem gleichnamigen Bahnhof in London benannt. Die Buchreihe wurde weltweit in über 40 Sprachen übersetzt und mehr als 35 Millionen Mal verkauft.
Rezeption
Von der Kritik wurde Paddington insgesamt sehr positiv aufgenommen. Filmkritik-Aggregator Rotten Tomatoes verzeichnet für den Film eine herausragende Bewertung von 98 Prozent,[12] während Metacritic 77 von 100 Punkten vergab.[13] Der film-dienst bezeichnete den Film als „einfallsreiche filmische Umsetzung, die kindgemäße Albernheit, hintergründigen Witz und detailverliebte Ausstattungsideen zu spannend-anrührender Familienunterhaltung verbindet“. Der Film sei „in den menschlichen Rollen vortrefflich besetzt“ und lebe „vor allem vom kongenial aus der Vorlage bewahrten Charme der hervorragend animierten Titelfigur“.[14]
Fortsetzung
Paddington 2 kam am 23. November 2017 in die deutschen Kinos.
Weblinks
- Paddington in der Internet Movie Database (englisch)
- Offizielle deutsche Website zum Film
- Offizielle englische Website zum Film
- Gutachten der Deutschen Film- und Medienbewertung
Einzelnachweise
- Freigabebescheinigung für Paddington. Freiwillige Selbstkontrolle der Filmwirtschaft, November 2014 (PDF; Prüfnummer: 148 322 K).
- Alterskennzeichnung für Paddington. Jugendmedienkommission.
- Charles Gant: All aboard the Paddington express to UK box office supremacy. In: The Guardian. 2. Dezember 2014. (englisch)
- Paddington gets bear hug from UK cinema audiences. In: BBC. 2. Dezember 2014. (englisch)
- http://insidekino.de/DJahr/D2014.htm
- Rheinische Post vom 6. Dezember 2014, S. D6
- Michael Bond: Paddington goes to Hollywood: As his beloved bear gets the blockbuster treatment (helped by Colin Firth and Nicole Kidman), creator MICHAEL BOND reveals his awfully big adventure. In: Dailymail. 6. März 2014. (englisch)
- Nick Urata to Score ‘Paddington’. In: filmmusicreporter.com. 17. September 2014. (englisch)
- Charles Decant: "Paddington" : Canal+ va produire le film le plus cher de son histoire. In: ozap.com. 11. Mai 2012. (französisch)
- http://www.hollywoodreporter.com/news/harry-potter-producer-david-heyman-paddington-bear-322838
- Ali Jaafar: ‘Paddington’: Potential Game-Changer For Studiocanal; Euro Major Bares Ambition. In: deadline.com. 28. November 2014. (englisch)
- Paddington. In: Rotten Tomatoes. Fandango, abgerufen am 13. Oktober 2021 (englisch).
- Paddington. In: Metacritic. CBS, abgerufen am 13. Oktober 2021 (englisch).
- Paddington. In: Lexikon des internationalen Films. Filmdienst, abgerufen am 13. Oktober 2021.