PZL-106

Die PZL-106 Kruk (deutsch Rabe) i​st ein Agrarflugzeug d​es polnischen Herstellers PZL. Es handelt s​ich um e​inen einmotorigen einsitzigen Tiefdecker m​it festem Fahrgestell i​n Ganzmetallbauweise. Er i​st serienmäßig m​it einer Sprühanlage ausgerüstet.

PZL-106 Kruk

PZL-106AR im Sprüheinsatz
Typ:Agrarflugzeug
Entwurfsland:

Polen 1944 Polen

Hersteller: PZL
Erstflug: 14. April 1973[1]
Produktionszeit:

seit 1973

Stückzahl: 266
PZL-106 Kruk im niedrigen Vorbeiflug
PZL-106 Kruk in einer Sonderausführung mit einem zweiten Cockpit. Gut zu sehen sind die festen Vorflügel zu Verbesserung der Langsamflugeigenschaften.
Eine mit Propellerturbine ausgerüstete PZL-106 Turbo Kruk

Geschichte

Der Erstflug erfolgte a​m 14. April 1973. Zwischen 1973 u​nd 1995 wurden 266 Maschinen d​er verschiedenen Varianten gefertigt.

Seit 2007 werden d​ie PZL-106 BT 601 „Turbo Kruk“[2] u​nd die PZL-106 BTU-34 „Turbo Kruk“[3] v​on der EADS PZL (Division Airbus Military) wieder gebaut u​nd verkauft.

Konstruktion

Bei d​er Entwicklung w​urde auf Erfahrungen zurückgegriffen, d​ie mit d​en Typen PZL-101 u​nd PZL-104 gemacht wurden. Die PZL-106 i​st außerordentlich robust, wendig u​nd besitzt s​ehr gute Flugeigenschaften. Besonders d​ie Langsamflugeigenschaften s​ind hervorragend. Dies beruht a​uch auf d​en festen Vorflügeln, d​ie über d​ie gesamte Tragflächenlänge montiert sind.

Nutzung

Während i​hres Einsatzes i​m Betrieb Agrarflug d​er Interflug w​aren die Flugzeuge täglich b​is zu zwölf Stunden i​m Einsatz u​nd absolvierten d​abei bis z​u 100 Starts u​nd Landungen. Das Wiederbefüllen d​es Sprühbehälters dauerte e​ine Minute.

Erhaltene Flugzeuge

Die einzigen noch in Deutschland zugelassenen PZL-106 aus den Lieferungen an die DDR sind die D-FOAB (PZL-106AR), die mit dem originalen Kennzeichen DDR-TAB fliegt und die D-FOAA. Die D-FOAB wurde mit Doppelsteuer ausgeliefert und war als Trainer für die Agrarflugstaffeln in Leipzig-Mockau stationiert.[4] Das Flugzeug wurde am 11. März 2011 bei einer Notlandung infolge Triebwerksausfalls schwer beschädigt[5], wurde aber als Einsitzer wieder aufgebaut und fliegt seit dem 28. März 2012 wieder.[6] Die D-FOAA ist eine PZL-106A und wird auf dem Flugplatz Großenhain überholt.

Technische Daten (PZL-106A)

Kenngröße Daten (PZL-106A) Daten (PZL-106BR)[7]
Besatzung1–2
Länge9,10 m
Spannweite14,80 m14,90 m
Höhe3,30 m3,32 m
Flügelfläche28,4 m²32,18 m²
Flügelstreckung7,76,9
Leermasse1575 kg1670 kg
Zuladungk. A.1050 kg Chemikalien
Startmassemaximal 3000 kg
Höchstgeschwindigkeit211 km/h270 km/h
Arbeitsgeschwindigkeitk. A.150–160 km/h
Steiggeschwindigkeitk. A.4,0 m/s
Dienstgipfelhöhe4000 mk. A.
Reichweite400 kmmaximal 1100 km
Start-/Landerollstreckek. A.200 m / 160 m
Triebwerkein luftgekühlter Siebenzylinder-Sternmotor
TypPZL-3SPZL-3SR
Leistung441 kW (600 PS)

Mitwirken in Filmen

In d​er DDR-Serienreihe „Flugstaffel Meinecke“ spielen Kruks e​ine große Rolle i​n der Agrarfliegerei. In d​er letzten Folge d​er Serie „Testflug“ w​ird sogar e​ine seltene Turbo-Kruk gezeigt.

Siehe auch

Commons: PZL-106 Kruk – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Polska Technika Lotnicza. (PDF; 1,5 MB) S. 16, archiviert vom Original am 3. Oktober 2011; abgerufen am 29. September 2012 (polnisch).
  2. EADS PZL „Warszawa-Okęcie“ S.A.: PZL-106 BT 601 „Turbo Kruk“, abgerufen am 20. Januar 2009
  3. EADS PZL „Warszawa-Okęcie“ S.A.: PZL-106 BTU-34 „Turbo Kruk“, abgerufen am 20. Januar 2009
  4. Gehling Flugtechnik: (Memento vom 7. März 2009 im Internet Archive) PZL 106 AR, abgerufen am 20. Januar 2009.
  5. Frank Stahlkopf: Untersuchungsbericht. (PDF) BFU 3X011-11. Bundesstelle für Flugunfalluntersuchung, Oktober 2011, archiviert vom Original am 25. Oktober 2012; abgerufen am 8. Juni 2012.
  6. “Auferstanden aus Ruinen” die Zweite (Memento vom 20. März 2012 im Internet Archive), abgerufen am 10. Januar 2012.
  7. Gründer: PZL-106BR „Kruk“ (VR Polen). In: Fliegerrevue. Nr. 2/408 1987, S. 65.
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