Otto Preßler

Leben und Beruf

Preßler wurde nach der Volksschule zum Einrichter ausgebildet. Im Ersten Weltkrieg war er Soldat und wurde als Waffenmeister eingesetzt. Nach der Rückkehr nach Kiel Anfang 1919 arbeitete er bei der Werft „Stocks & Kolbe“. Dort wurde er später Betriebsratsmitglied. In den 1920er Jahren wechselte er zur „Germania Werft“. Danker und Lehmann-Himmel charakterisieren ihn in ihrer Studie über das Verhalten und die Einstellungen der Schleswig-Holsteinischen Landtagsabgeordneten und Regierungsmitglieder der Nachkriegszeit in der NS-Zeit als Protagonisten der Arbeiterbewegung und als „oppositionell-gemeinschaftsfremd“.[1]

Nach 1945 wurde er Bevollmächtigter der IG Metall in Kiel und Betriebsratsvorsitzender der Firma Hagenuk.

Partei

Preßler gehörte seit 1911 der Sozialistischen Arbeiterjugend an, die in Kiel als „Freie Jugendorganisation an der Kieler Förde“ auftrat. Er trat im Januar 1919 neugegründeten KPD bei. Ab 1920 war er Vorsitzender der KPD. 1929 wurde er wegen Rechtsabweichlertum aus der Partei ausgeschlossen und trat der KPDO bei. Nach dem Zweiten Weltkrieg wurde er erneut KPD-Mitglied. 1968 beteiligte er sich führend an einer Initiative zur Legalisierung der KPD in Schleswig-Holstein und wurde nach deren Scheitern Mitglied der DKP.

Abgeordneter

Preßler gehörte 1946/47 den beiden ernannten Landtagen von Schleswig-Holstein an. Im ersten ernannten Landtag war er Vorsitzender der KPD-Fraktion.

Bei den Kommunalwahlen 1946 wurde er in der Rat der Stadt Kiel gewählt.

Literatur über Otto Preßler

  • Detlef Siegfried: „Ich war immer einer von denen, die kein Blatt vor den Mund nahmen!“ – Kontinuitäten und Brüche im Leben des Kieler Kommunisten Otto Preßler. In: Demokratische Geschichte IV. Neuer Malik Verlag, Kiel 1989, ISBN 3-89029-916-4. Online zugänglich unter: (beirat-fuer-geschichte.de)
  • Detlef Siegfried: Zwischen Einheitspartei und „Bruderkampf“. SPD und KPD in Schleswig-Holstein 1945/46 (= Veröffentlichungen des Beirats für Geschichte der Arbeiterbewegung und Demokratie in Schleswig-Holstein. Band 12). Dissertation. Universität Kiel 1991. Neuer Malik-Verlag, Kiel 1992, ISBN 3-89029-925-3.
  • Jessica von Seggern: Alte und neue Demokraten in Schleswig-Holstein: Demokratisierung und Neubildung einer politischen Elite auf Kreis- und Landesebene, 1945 bis 1950, 2005, ISBN 3-515-08801-6, S. 146–147, Online
  • Preßler, Otto. In: Hermann Weber, Andreas Herbst: Deutsche Kommunisten. Biographisches Handbuch 1918 bis 1945. 2., überarbeitete und stark erweiterte Auflage. Dietz, Berlin 2008, ISBN 978-3-320-02130-6.

Einzelnachweise

  1. Landtagsdrucksache 18-4464, S. 285, abgerufen am 30. September 2021.
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