Otto Marx (Maler)
Otto Marx (* 15. August 1887 in Düsseldorf; † 25. Februar 1963 in Marienbaum-Vynen, Kreis Moers) war ein deutscher Landschaftsmaler der Düsseldorfer Schule.[1]
Leben
Marx wurde als Sohn eines Düsseldorfer Gastwirts, der sich der Sonntagsmalerei widmete, geboren. Nach dem Besuch des Gymnasiums schrieb er sich an der Kunstakademie Düsseldorf für das Fach Malerei ein und wurde Schüler des Landschaftsmalers Eugen Dücker.[2] Im Schülerkreis Dückers wurde er mit dem Niederrhein bekannt. Nach ausgedehnten Studienaufenthalten in Paris und Italien sowie Reisen nach Belgien und in die Niederlande profilierte er sich als „Niederrheinmaler“. Er wurde Mitglied der Rheinischen Sezession. Mitte der 1920er Jahre schloss sich Marx mit den Malern Lorenz Bösken, Fritz Burmann, Theo Champion, Adolf de Haer, Curt Lahs und Wilhelm Schmurr sowie den Bildhauern Arno Breker und Josef Daniel Sommer in Düsseldorf zur „Ausstellungsgemeinschaft Oststraße 108“ zusammen.[3]
Am 23. September 1940 heiratete er die Krankenschwester und Textilkünstlerin Lotte Irene Colsman (1907–1996), eine Tochter des Langenberger Fabrikanten Johannes Colsman (1868–1922) aus dessen Ehe mit Sophie Amalie Laura Elisabeth „Lili“ Colsman (1871–1947), einer spätimpressionistischen Malerin. Seine Frau, die er bereits 1928 zu deren Vorbereitung einer Aufnahme an den Kölner Werkschulen kennengelernt hatte, erhielt ihre künstlerische Ausbildung außerdem 1934/1935 bei Johannes Itten an den Höheren Fachschulen für textile Flächenkunst in Krefeld, 1935/1936 bei Oskar Moll in Düsseldorf, an der Kunstgewerbeschule Stuttgart und unter Margarethe Klimt an der Städelschule in Frankfurt am Main. Mit ihr lebte er bis zur Ausbombung 1943, bei der sein Atelier samt einem Großteil seines künstlerischen Werks zerstört wurde, in Düsseldorf.
Am 13. September 1944 wurde Marx zum Militär eingezogen. Als Soldat kämpfte er im Zweiten Weltkrieg in Norwegen. Der Kriegsgefangenschaft entzog er sich, indem er sich bei einem Jugendfreund versteckte. Im August 1945 zog er mit seiner Familie nach Vynen bei Xanten, wo er bis zu seinem Tod lebte. Dort durchstreifte er die Landschaften als Freilichtmaler, betrieb lokalhistorische Forschungen und legte eine paläontologische Sammlung an.
Werke (Auswahl)
- Kleinstadtmarkt (1914)
- Dicke Luft (1917)
- Vorfrühling (1919)
- Altwasser im Spätherbst (1920)
- Kühe auf dem Damm (1922)
- Hochwasser (1924)
- Altwasser im Frühling bei Rees (1925)
- Spätherbst (1937)
- Kleve (1940)
- Abend bei Xanten (1941)
Literatur
- Marx, Otto. In: Hermann Alexander Müller, Hans Wolfgang Singer (Hrsg.): Allgemeines Künstler-Lexikon. Leben und Werke der berühmtesten bildenden Künstler. Band 6, Rütten & Loening, Frankfurt am Main 1922, S. 189 (Digitalisat)
- Hermann Jung: Landschaft am Niederrhein. Otto Marx, Gemälde. Carl Lange Verlag, Duisburg 1962, S. 20.
- Josef Engel: Zum Gedenken an Otto Marx, den Niederrheinmaler. In: Heimat-Kalender Kreis Moers. 1964, S. 99–101 (Digitalisat).
- Hilarion Petzold: Ein „Mörike des Pinsels“. Leben und Werk von Otto Marx (1887–1963). Gedanken zum „Plein-air“ am Niederrhein. In: Düsseldorfer Jonges (Hrsg.): Düsseldorfer Heimatblätter „Das Tor“. XXXV. Jahrgang, Heft 10 (Oktober 1969), S. 203–213 (PDF).
- Otto Marx 1887–1963. Landschaften. Katalog, Regionalmuseum Xanten, Ausstellung 23. März – 4. Mai 1975, Xanten 1975.
Weblinks
- Otto Marx, Datenblatt im Portal rkd.nl (RKD – Nederlands Instituut voor Kunstgeschiedenis)
- Otto Marx, genealogisches Datenblatt im Portal gw.geneanet.org
- Otto Marx, Auktionsresultate im Portal artnet.de
Einzelnachweise
- Museum Kunstpalast: Künstler und Künstlerinnen der Düsseldorfer Malerschule (Auswahl, Stand: November 2016, PDF)
- Rudolf Theilmann: Die Schülerlisten der Landschafterklassen von Schirmer bis Dücker. In: Wend von Kalnein: Die Düsseldorfer Malerschule. Verlag Philipp von Zabern, Mainz 1979, ISBN 3-8053-0409-9, S. 145
- Wechselnde Kunstausstellung. In: Düsseldorfer Lokalzeitung, Ausgabe vom 8. Mai 1926. Zitiert nach Vera Bachmann, Bernd Ernsting: Alles Große ist still und ernst. Der Maler Wilhelm Schmurr. Biographie und Werkverzeichnis. Letter Stiftung, 2009, ISBN 978-3-93063-319-7, S. 315