Otto Leopold Piclum

Otto Leopold Piclum (* 1. Februar 1899 i​n Bochum; † 1. Februar 1966 i​n Werdohl) w​ar ein deutscher Jurist, Kommunalpolitiker u​nd von 1933 b​is 1943 Oberbürgermeister v​on Bochum.

Piclum w​urde 1928 a​n der Universität Heidelberg m​it einer Dissertation über „Neuere Unternehmungsformen i​n ihrer rechtlichen Stellung u​nter Berücksichtigung d​er steuerrechtlichen Bestimmungen“ promoviert.

Als Chefredakteur der NSDAP-Parteizeitung Rote Erde wurde er von Hermann Göring am 24. März 1933 zum Staatskommissar für Bochum ernannt und am 15. Mai zum kommissarischen Oberbürgermeister bestimmt. Am 28. Juli wurde er von der „gleichgeschalteten“ Stadtverordnetenversammlung zum Oberbürgermeister der Stadt Bochum gewählt.[1] Die Zerstörung der Bochumer Synagoge am 9. November 1938 soll Piclum lachend mit seinem Schwager und Kreisleiter der NSDAP, Ernst Riemenschneider, und dem Gaupropagandaleiter Brust beobachtet haben.[2]

Im Jahre 1943 w​urde er n​ach zehn Amtsjahren i​n den Ruhestand versetzt, Nachfolger w​urde Friedrich Hesseldieck. Bei d​er Entnazifizierung stufte m​an ihn i​n die Gruppe III (Minderbelastete) ein.[3]

Einzelnachweise

  1. Stadtarchiv Bochum: Bochum in der Zeit des Nationalsozialismus (Memento vom 26. April 2009 im Internet Archive)
  2. Günter Gleising: 9. November 1938. In: Antifaschistische Bochumer Blätter, Nr. 1/2006, Seite 1 (online; PDF; 310 kB)
  3. Junge Welt vom 21. November 2006
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