Ottmar von Mohl
Ottmar von Mohl (* 17. Januar 1846 in Tübingen; † 23. März 1922 auf Schloss Arnshaugk bei Neustadt an der Orla) war ein deutscher Diplomat und Regierungsberater in Japan.
Leben
Ottmar war Angehöriger der Familie Mohl und ein Sohn des Staatswissenschaftlers Robert von Mohl. Zu seinen Geschwistern zählten Anna von Helmholtz (1834–1899), verheiratet mit dem Physiker Hermann von Helmholtz, und der preußische Generalmajor Erwin von Mohl (1839–1895).
Mohl studierte Rechtswissenschaften in Tübingen, legte das badische Referendarsexamen ab und wurde in Heidelberg 1868 zum Dr. jur. promoviert. 1873 wurde er Kabinettssekretär der Kaiserin Augusta.
Seine diplomatische Karriere führte ihn 1879 als Konsul nach Cincinnati und 1885 nach Sankt Petersburg. Zwischen 1887 und 1889 waren er und seine Frau Wanda von Mohl, geb. Gräfin von der Groeben, Berater des kaiserlich japanischen Haus- und Hofministeriums in Tokio. Sie führten in Japan das europäische Hofzeremoniell ein.
1897 bis 1917 war er deutscher Delegierter zur Ägyptischen Staatsschuldenkommission in Kairo, wurde aber 1914 wegen der Ägyptischen Kriegserklärung suspendiert.
Seit 1889 besaß er Schloss Arnshaugk, wo er 1922 starb. Sein Sohn war der Jurist Waldemar von Mohl.
Werke
- Wanderungen durch Spanien. Leipzig: Duncker & Humblot 1878
- Am japanischen Hofe. Berlin: Reimer 1904 (Digitalisat in der Staatsbibliothek Berlin)
- Lebenserinnerungen: 50 Jahre Reichsdienst. 2 Bände. Leipzig: List 1920/22 (2. Band: Ägypten)
Literatur
- Stadtarchiv Neustadt "Was der Neustädter Kreisbote berichtete" vor 100 Jahren in unserer Stadt: Wanda von Mohl, geb. Gräfin von Gröben in Baden-Baden verstorben und in Arnshaugk beigesetzt. Mittlg. v. 15. April 2010.
- Neustädter Kreisbote, Jg. 29, Nr. 24 / 2018 v. 1. Dez. 2018, S. 18 ("Was der Neustädter Kreisbote berichtete" – vor 100 Jahren in unserer Stadt)
Weblinks
- Literatur von und über Ottmar von Mohl im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek
- Am japanischen Hofe (PDF, 640 kB)