Ostap Wyschnja
Ostap Wyschnja (* als Павло Михайлович Губенко/Pawlo Mychailowytsch Hubenko am 31. Oktoberjul. / 12. November 1889greg. in einem Weiler bei Hrun, Gouvernement Poltawa, Russisches Kaiserreich; † 28. September 1956 in Kiew, Ukrainische SSR) war ein ukrainischer Schriftsteller, Humorist und Satiriker.
Kyrillisch (Ukrainisch) | |
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Остап Вишня | |
Transl.: | Ostap Vyšnja |
Transkr.: | Ostap Wyschnja |
Kyrillisch (Russisch) | |
Остап Вишня | |
Transl.: | Ostap Višnja |
Transkr.: | Ostap Wischnja |
Leben
Ostap Wyschnja wurde auf einem Bauernhof im Weiler Tschetschwa (Чечва) bei der Ortschaft Hrun, zu der er heute zählt, in der heutigen ukrainischen Oblast Sumy als jüngerer Bruder des späteren Schriftstellers und Humoristen Wassyl Tschetschwjanskyj in eine große Bauernfamilie hinein geboren. Er ging am Wohnort zur Schule und danach nach Kiew an die Militärisch-medizinische-Assistenten-Schule und ließ sich bis 1907 zum Feldscherer ausbilden. Im Anschluss arbeitete er zunächst als Arzthelfer in der Kaiserlich Russischen Armee und danach in der chirurgischen Abteilung des Krankenhauses der Piwdenno-Sachidna Salisnyzja. 1917 begann er an der Universität Kiew zu studieren, brach das Studium jedoch wieder ab und widmete sich ganz dem Journalismus und dem Schreiben. 1918 wurde er in die Armee der Ukrainischen Volksrepublik eingezogen, 1919 von den Bolschewiki gefangen genommen und bis 1921 in ein Gefängnis nach Charkiw verbracht. In der Mitte der 1920er Jahre gab er bei der Regierung den Anstoß, das Slowo-Gebäude zu errichten, ein Wohnkomplex für ukrainische Schriftsteller.[1]
Seine erste Veröffentlichung „Demokratische Reformen Denikins“ erschien am 2. November 1919 unter dem Pseudonym „P.Hrunsky“ in der Kamenetzer Zeitung „Narodnaja Wolja“. In den folgenden Jahren machte er sich als Humorist einen Namen und wurde ein populärer Schriftsteller in der Sowjetunion. 1934 wurde er wegen angeblicher konterrevolutionärer Tätigkeit und Terrorismus verhaftet und in einen Gulag verbannt, weshalb er seine literarische Karriere erst nach seiner überraschenden Entlassung 1943 fortsetzten konnte. Ostap wurde 1955 rehabilitiert und starb 1956 in Kiew. Er wurde auf dem dortigen Baikowe-Friedhof beerdigt.[2][3]
Werke (Auswahl)
- Zu Fuss nach Jalta (ins deutsche übersetzt von Aljonna Möckel)
Weblinks
- Eintrag zu Ostap Wyschnja in der Encyclopedia of Ukraine (englisch)
Einzelnachweise
- Claudia Bettiol: Ukraine: Slovo, from “house of the word” to nightmare. In: Osservatorio Balcani e Caucaso. 26. Mai 2020, abgerufen am 5. März 2022 (englisch).
- Biografie Ostap Wyschnja auf gymor.com.ua (Memento des Originals vom 3. Januar 2016 im Internet Archive) Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis. , abgerufen am 16. Dezember 2015
- Biografie Ostap Wyschnja auf Ukrainischen Literatur-Bibliothek, abgerufen am 16. Dezember 2015
- Ukrainische Münzen - Ostap Wyschnja, auf der Webpräsenz der Nationalbank der Ukraine