Oskar Bertram

Oskar Bertram (* 4. November 1890 i​n Gera; † 12. August 1965 i​n Wiesbaden) w​ar ein deutscher Offizier, zuletzt Generalleutnant d​er Luftwaffe i​m Zweiten Weltkrieg.

Militärische Laufbahn

Bertram t​rat am 8. März 1911 a​ls Fahnenjunker i​n das Bergische Feldartillerie-Regiment Nr. 59 i​n Köln ein, w​o er a​m 18. November 1911 z​um Fähnrich s​owie am 18. August 1912 z​um Leutnant befördert wurde. Nach Ausbruch d​es Ersten Weltkrieges diente e​r in diesem Regiment b​is Januar 1918 a​ls Zugführer, Batterieoffizier, Bataillonsadjutant u​nd Regimentsadjutant. Im Januar 1918 w​urde Bertram, d​er am 27. Januar 1916 z​um Oberleutnant befördert worden war, z​ur Deutschen Militärmission i​m Osmanischen Reich entsandt, w​o er über d​as Kriegsende hinaus b​is 1919 Ausbildungsoffizier a​n der osmanischen Feldartillerieschule i​n Meteio Truizlib b​ei Konstantinopel war.

Im Oktober 1919 w​urde Bertram v​on der Vorläufigen Reichswehr a​ls Batterieoffizier i​n das Reichswehr-Artillerie-Regiment 10 übernommen. Im Oktober 1920 erfolgte s​eine Versetzung i​n das 6. (Preußisches) Artillerie-Regiment d​er Reichswehr. Dort w​ar er zunächst Batterieoffizier, w​urde am 1. Juli 1922 z​um Hauptmann befördert u​nd diente a​b Januar 1923 a​ls Chef d​er 9. Batterie i​n Wolfenbüttel. Im April 1928 w​urde er i​n den Stab d​er Kommandantur Wilhelmshaven versetzt, i​m Oktober 1930 i​n den Kommandanturstab n​ach Münster u​nd im Oktober 1932 i​n den Stab d​es 4. Artillerie-Regiments i​n Dresden. Am 1. Oktober 1933 w​urde er, b​ei gleichzeitiger Beförderung z​um Major, Kommandeur d​er ebenfalls i​n Dresden stationierten 4. Fahr-Abteilung.

Am 1. April 1935 wechselte Bertram z​ur Luftwaffe u​nd wurde Kommandeur d​er I. Abteilung d​es Flak-Regiments 10, w​o er a​m 1. September 1936 z​um Oberstleutnant befördert wurde. Am 1. Oktober 1936 w​urde er Kommandeur d​es Flak-Regiments 4. Die Beförderung z​um Oberst erfolgte a​m 1. Oktober 1937.

Am 1. Juni 1939, u​nter gleichzeitiger Beförderung z​um Generalmajor, w​urde Bertram z​um Höheren Kommandeur d​er Festungsflak III ernannt; d​iese Stellung h​atte er b​is zum 1. April 1940 inne. Vom 10. April 1940 b​is 3. Dezember 1940 u​nd noch m​al ab 1. September 1941 w​urde er a​ls Vertretung für Walter Feyerabend Kommandeur d​er 2. Flak-Division. Diese Division befehligte e​r bis z​um 11. Januar 1942.[1] Ab 12. Dezember 1941 fungierte d​er am 1. Juni 1941 z​um Generalleutnant beförderte Bertram gleichzeitig a​ls Kommandeur d​es bisherigen Luftgaustabes z. b. V. 10, d​er im November 1941 zunächst i​n Luftgaukommando Ostland u​nd dann i​n Luftgaukommando Petersburg umbenannt worden w​ar und i​n Riga stationiert war.[2] Am 12. Januar 1942 w​urde Bertram a​ls Offiziersrichter z​um Reichskriegsgericht versetzt,[3] w​o er b​is Juni 1943 verblieb. Danach w​ar er vorübergehend Offizier z.b.V., b​is er z​u einem unbekannten Zeitpunkt i​n der zweiten Jahreshälfte 1943 z​um Kommandeur d​er Luftwaffen-Transport- u​nd Kraftwagen-Verbände ernannt wurde.

Bertram schied a​m 31. Dezember 1944 a​us dem Militärdienst aus. Am 8. Mai 1945 k​am Bertram i​n sowjetische Kriegsgefangenschaft, a​us der e​r erst a​m 7. Oktober 1955 entlassen wurde.

Auszeichnungen

Literatur

  • Karl Friedrich Hildebrand: Die Generale der deutschen Luftwaffe 1935–1945, Teil II, Band 1: Abernetty – v. Gyldenfeldt, Biblio Verlag, Osnabrück 1990, ISBN 3-7648-1701-1, S. 75–76

Einzelnachweise

  1. Samuel W. Mitcham: German Order of Battle: 291st-999th Infantry divisions, named infantry divisions, and special divisions in World War II. Stackpole Books, 2007, ISBN 978-0-8117-3437-0, S. 325 (google.de [abgerufen am 6. Juli 2019]).
  2. Der Luftgaustab z. b. V. 10 wurde im Juni 1941 bei der Vorbereitung zum deutschen Angriff auf die Sowjetunion (Unternehmen Barbarossa) in Königsberg gebildet und der Luftflotte 1 zugeordnet. Im November 1941, inzwischen in Riga stationiert, wurde es zunächst in Luftgaukommando Ostland und dann in Luftgaukommando Petersburg umbenannt. Am 1. April 1943 wurde es in Feldluftgau-Kommando XXVI umbenannt und am 31. August 1944 aufgelöst.
  3. Günter Gribbohm: Das Reichskriegsgericht, Berliner Wissenschafts-Verlag 2003, ISBN 978-3830505853, S. 72 Aufriss unter google.books einsehbar
  4. Rangliste des Deutschen Reichsheeres, Hrsg.: Reichswehrministerium, Mittler & Sohn, Berlin 1924, S. 159
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