Oolong

Oolong (chinesisch 烏龍茶 / 乌龙茶, Pinyin wūlóng chá, Jyutping wu1lung4 caa4  „Schwarzer-Drachen-Tee“, auch 青茶, qīngchá, Jyutping cing1caa4  Grünblauer-Tee“)[2] ist eine traditionelle chinesische Teesorte. Die Oxidationsstufe liegt zwischen der von grünem und schwarzem Tee.[3]

Oolong-Tee – Dongding Premium, 2013
Oolong
Deutsch Oolong-Tee
Englisch Oolong tea
Langzeichen* 烏龍茶, wūlóngchá
Kurzzeichen* 乌龙茶, wūlóngchá
Alternativ 青茶, qīngchá
Wassertemperatur 75 °C bis 90 °C
Ziehzeit 1-5 Minuten**[1]
Anmerkung:
** Geschmackssache

Namensherkunft und -bedeutung

Die Bezeichnung Oolong (烏龍 / 乌龙, wūlóng)[4] bedeutet Schwarzer Drache. Verschiedene Legenden beschreiben den Ursprung dieses Namens. Eine dieser Legenden besagt, dass der Inhaber einer Teepflanzung beim Trocknen der Teeblätter von einem schwarzen Drachen verjagt wurde; als er sich vorsichtig einige Tage später zurücktraute, waren die Blätter in der Sonne oxidiert und ergaben ein herrliches Getränk.[3]

Als die ältesten bekannten Teebüsche, aus deren Blättern Oolong-Tee gewonnen wird, gelten die „Vier berühmten Teebüsche“ des Wuyi-Gebirges im Nordwesten der chinesischen Provinz Fujian.

Herstellung

Für den Oolong-Tee müssen die Teeblätter zunächst nach dem Pflücken in der Sonne zu welken beginnen.[5] Danach werden sie in einem Raum zum Ruhen gelagert; anschließend findet die Oxidation statt. Die Blätter werden immer wieder leicht gerieben und geschüttelt, so dass der austretende Saft mit dem Sauerstoff der Luft reagiert; jedoch nicht so lange wie schwarzer Tee. Die Oxidation wurde klassisch-handwerklich durch das Erhitzen in Eisenpfannen gestoppt.[6] Je nach Oxidationsdauer tendiert der so behandelte Oolong geschmacklich mehr zum Grün- oder zum Schwarztee.[3]

Eigenschaften, Aufguss

Oolong-Tee – Aufguss – vorher und nachher, 2014

Teekenner stufen den Tee nach seinem Aroma (wohlriechend, blumig), dem Geschmack und Nachgeschmack ein.[5] Zu den besten Oolong-Tees werden der Oriental Beauty (東方美人 / 东方美人, Dōngfāng Měirén) aus Taiwan, aus den traditionellen Anbaugebieten in Hsinchu, Miaoli und Pinglin, der Dongding Oolong (凍頂烏龍 / 冻顶乌龙, Dòngdǐng Wūlóng), nach dem Berg Dongding (凍頂山 / 冻顶山, Dòngdǐng Shān) im Landkreis Nantou (v. a. Gemeinde Lugu) in Taiwan und der Tieguanyin (鐵觀音 / 铁观音, Tiěguānyīn) aus der Provinz Fujian in China gezählt. Auch der Phönix Dancong (鳳凰單叢 / 凤凰单丛, Fènghuáng Dāncōng) aus Chao’an in Guangdong gehört zu den besten Oolonggärten.[3]

Seit einigen Jahren werden auch in Indien, Malaysia, Vietnam, Thailand, Malawi und Kenia Oolong-Tees produziert, mit teils anderer Geschmackscharakteristik.

Oolong-Tee kann mehrmals aufgegossen werden. Traditionell werden hierfür kleine Teekannen aus unglasiertem Ton wie eine Yixing-Teekanne verwendet; aufgegossen wird Oolong-Tee meist nach der Gong-Fu-Methode. Die einzelnen Aufgüsse werden nacheinander bezeichnet als:

  1. Tee des guten Geruchs;
  2. Tee des guten Geschmacks;
  3. Tee der langen Freundschaft.

Sorten

Bekannte Oolong-Tees aus China sind:

  • 武夷岩茶  „wǔyí yánchá“Felsentee aus dem Wuyi-Gebirge im Nordwesten der Provinz Fujian. Hierzu zählen:
    • 大紅袍 / 大红袍, dà hóngpáo  „Große rote Robe“Da Hongpao, stärker oxidierter Oolong.
    • 白雞冠 / 白鸡冠, bái jīguān  „Weißer Hahnenkamm“Bai Jiguan, ein leichter Oolong.
    • 水金龜 / , shuǐjīnguī  „Goldene Wasserschildkröte“Shuijingui.
    • 鐵羅漢 / 铁罗汉, tiě luóhàn  „Eiserner Luohan oder Eiserner ArhatTie Luohan
  • 安溪鐵觀音 / 安溪铁观音, tiě guānyīn  „Eiserne GuanyinTie Guanyin aus dem Kreis Anxi im Süden von Fujian.

Eine in Europa wenig bekannte Spezialität ist gelagerter Oolong. Ähnlich wie Pu-Erh-Tees gewinnen gewisse, qualitativ hochstehende Oolongs bei idealen Lagerbedingungen mit der Zeit an Geschmack und Qualität.

Commons: Oolong – Sammlung von Bildern

Einzelnachweise

  1. How To Brew Oolong Tea. In: thekitchn.com. Abgerufen am 21. Januar 2020 (englisch).
  2. Begriff „Oolongcha (烏龍茶 / 乌龙茶)“, chinesisch / deutsch: auf dict.leo.org, abgerufen am 21. Januar 2018 – Online
  3. Oolong Tea – lesson #06. In: teaclass.com. Adagio Teas, abgerufen am 1. Mai 2016 (englisch).
  4. Begriff „Oolong (烏龍 / 乌龙)“, chinesisch: auf zdic.net, abgerufen am 21. Januar 2018 – Online
  5. Zongmou Chen: Zhongguo Chajing. Shanghai 1992, ISBN 7-80511-499-4.
  6. Babette Donaldson: The Everything Healthy Tea Book. Discover the healing benefits of tea. Adams, Avon 2014, ISBN 978-1-4405-7459-7.
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