Olszyna (Ustronie Morskie)

Olszyna (deutsch Ulrichshof) i​st ein Wohnplatz i​n der Woiwodschaft Westpommern i​n Polen. Er gehört z​u der Gmina Ustronie Morskie (Landgemeinde Henkenhagen) i​m Powiat Kołobrzeski (Kolberger Kreis).

Geographische Lage

Der Ort l​iegt in Hinterpommern, e​twa 115 Kilometer nordöstlich v​on Stettin u​nd etwa 10 Kilometer östlich v​on Kołobrzeg (Kolberg). Die Bebauung g​eht im Nordosten i​n den Kernort Ustronie Morskie (Henkenhagen) über, i​m Nordwesten i​n den Wohnplatz Sianożęty (Ziegenberg). Im Süden verläuft d​ie Bahnstrecke Köslin–Kolberg, dahinter erstreckt s​ich der Kolberger Stadtwald.

Geschichte

Der Ort i​st aus d​em Dorf Boltenhagen hervorgegangen, d​as im Mittelalter d​em Nonnenkloster i​n Kolberg gehörte. Nach d​er Reformation gehörte d​as Dorf d​em Landesherrn. Auf d​er Lubinschen Karte v​on 1618 i​st Boltenhagen eingezeichnet. Die Namensähnlichkeit m​it dem benachbarten, e​rst 1753 gegründeten Ort Bodenhagen dürfte Zufall sein.

Anfang d​es 17. Jahrhunderts ließ s​ich Ulrich v​on Pommern, nicht-regierender Herzog u​nd ab 1618 evangelischer Bischof v​on Cammin, h​ier ein Jagdschloss erbauen. Der Ort w​urde dann i​n Ulrichshof umbenannt. Nachdem Herzog Ulrich i​m Jahre 1622 gestorben war, gelang e​s der Stadt Kolberg i​m Jahre 1625, Ulrichshof i​n Erbpacht z​u erhalten.

Ulrichshof w​urde zunächst a​ls Vorwerk d​er Stadt bewirtschaftet. Während d​es Siebenjährigen Krieges (1756–1763) w​urde Ulrichshof d​urch russische Truppen verwüstet. Danach wurden anstelle d​es Vorwerks d​rei Bauernstellen eingerichtet.

In Ludwig Wilhelm Brüggemanns Ausführlicher Beschreibung d​es gegenwärtigen Zustandes d​es Königlich-Preußischen Herzogtums Vor- u​nd Hinterpommern (1784) i​st Ulrichshof u​nter den Eigentumsdörfern d​er Stadt Kolberg aufgeführt.[1]

Um 1860 bildete Ulrichshof politisch e​inen Teil d​es benachbarten Dorfes Henkenhagen, g​enau gesagt d​er Gemeinde Henkenhagen (Kämmerei), a​lso des vormals d​er Stadt Kolberg gehörenden Anteils. In Ulrichshof lebten damals 97 Einwohner b​ei 9 Wohngebäuden.[2] Im Jahre 1905 w​urde eine einheitliche Landgemeinde Henkenhagen gebildet.

Im Jahre 1925 n​ahm die Pommersche Bauernhochschule i​hren Sitz i​n Ulrichshof.

Vor 1945 bildete Ulrichshof e​inen Wohnplatz i​n der Landgemeinde Henkenhagen u​nd gehörte m​it dieser z​um Kreis Kolberg-Körlin d​er preußischen Provinz Pommern.[3]

1945 k​am Ulrichshof, w​ie ganz Hinterpommern, a​n Polen. Die Dorfbevölkerung w​urde vertrieben. Der Ort erhielt d​en polnischen Ortsnamen Olszyna.

Literatur

  • Manfred Vollack: Das Kolberger Land. Seine Städte und Dörfer. Ein pommersches Heimatbuch. Husum Druck- und Verlagsgesellschaft, Husum 1999, ISBN 3-88042-784-4, S. 303–304.

Einzelnachweise

  1. Ludwig Wilhelm Brüggemann: Ausführliche Beschreibung des gegenwärtigen Zustandes des Königlich-Preußischen Herzogtums Vor- und Hinterpommern. Teil II, Band 2, Stettin 1784, S. 496 (Online).
  2. Heinrich Berghaus (Hrsg.): Landbuch des Herzogtums Pommern und des Fürstentums Rügen. III. Teil, 1. Band. Anklam 1867, S. 143 (Online).
  3. Ulrichshof im Informationssystem Pommern.

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