Obergericht Lehe
Das Obergericht Lehe war ein Kleines Obergericht im Königreich Hannover. Es hatte seinen Sitz in Lehe, das heute ein Stadtteil von Bremerhaven ist.
Nach der Revolution von 1848 wurde im Königreich Hannover die Rechtsprechung von der Verwaltung getrennt und die Patrimonialgerichtsbarkeit abgeschafft.[1]
Zum 1. Oktober 1852 wurden zwölf Große und vier Kleine Obergerichte als Gerichte zweiter Instanz (vergleichbar mit heutigen Landgerichten), darunter das Obergericht Lehe eingerichtet.[2]
Dem Obergericht Lehe waren folgende Gerichte nachgeordnet:
- 6 Amtsgerichte
- im Land Hadeln die tradierten 12 Kirchspielsgerichte (zuständig für die freiwillige Gerichtsbarkeit):
- im Hochland: Altenbruch, Lüdingworth, Nordleda, Neuenkirchen, Osterbruch, Osterende-Otterndorf und Westerende-Otterndorf.
- im Sietland: Oster-Ilienworth, Wester-Ilienworth, Odisheim, Steinau, Wanna.
1859 wurde das Obergericht Lehe aufgehoben.
Präsidenten
1852–1858: Rudolf Wilhelm Julius Reinecke, Obergerichtsdirektor 1858–1859: Johann Heinrich Georg Bernhard Danckert, Oberjustizrat
Einzelnachweise
- Gesetz über die Gerichtsverfassung vom 8. November 1850 (Gesetz-Sammlung für das Königreich Hannover, S. 207 )
- Verzeichnis der Obergerichte, Anlage zur Verordnung zur Ausführung der §§ 14,15 und 35 des Gesetzes über die Gerichtsverfassung vom 8. November 1850 vom 7. August 1852, abgedruckt in: Gerhard Adolf Wilhelm Leonhardt: Die Justizgesetzgebung des Königreichs Hannover: unter besonderer Berücksichtigung der Regierungs- und ständischen Motive zum practischen Gebrauche, Band 3, 1852, S. 135 online
- Hannoversche Gesetzgebung über Staats- und Gemeinde-Verwaltung, 1852, S. 32 ff. online
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