Nikolaus Stingl

Nikolaus Stingl (* 3. Dezember 1952 i​n Baden-Baden) i​st ein deutscher literarischer Übersetzer.

Leben

Nikolaus Stingl absolvierte v​on 1973 b​is 1978 e​in Studium d​er Anglistik u​nd Germanistik a​n der Universität Heidelberg, d​as er 1978 m​it dem Magistergrad abschloss. Seit Anfang d​er 1980er Jahre i​st er a​ls literarischer Übersetzer tätig. Stingl l​ebt in Flensburg.

Nikolaus Stingl übersetzt erzählende Literatur a​us dem Englischen i​ns Deutsche, darunter Werke v​on Cormac McCarthy, Andrew Miller, Thomas Pynchon u​nd Neal Stephenson. Stingl w​urde 1995 m​it dem Heinrich Maria Ledig-Rowohlt-Preis ausgezeichnet, 2000 m​it dem Literaturpreis d​er Stadt Stuttgart s​owie 2007 m​it dem Paul-Celan-Preis. 2013 erhielt Stingl d​en Übersetzerpreis d​er Kunststiftung NRW.

Im Jahr 2021 wurden Stingl u​nd sein Kollege Dirk v​an Gunsteren für i​hre Übersetzung v​on John Dos Passos’ „USA-Trilogie. Der 42. Breitengrad / 1919 / Das große Geld“ für d​en Preis d​er Leipziger Buchmesse nominiert.[1]

Stingl i​st Mitglied i​m Verband deutschsprachiger Übersetzer literarischer u​nd wissenschaftlicher Werke, VdÜ

Herausgeberschaft

  • Der wahre Robinson oder das Walten der Vorsehung. Leben und Abenteuer des Alexander Selkirk, zusammengetragen und herausgegeben von Nikolaus Stingl. Robinson, Frankfurt am Main 1980 (= Bibliothek des Abenteuers) ISBN 3-88592-002-6

Übersetzungen

  • Joan Aiken: Das Mädchen aus Paris. Zürich 1985
  • Joan Aiken: Tote reden nicht vom Wetter. Zürich 1986
  • Eric Ambler: Schirmers Erbschaft. Zürich 2001
  • Eric Ambler: Topkapi. Zürich 1996 (übersetzt zusammen mit Elsbeth Herlin)
  • Donald Antrim: Mutter. Reinbek bei Hamburg 2006
  • Charlotte Armstrong: Schlafe mein Kindchen. Zürich 1988
  • Paul Auster: 4 3 2 1.[2] Reinbek bei Hamburg 2017
  • Earl A. Beesley: Die großen englischen Landsitze. München 1989
  • Arnold Bennett: Wie lebt man 24 Stunden am Tag. Siegen 1988 (übersetzt zusammen mit Edgar Weber)
  • Peter Cameron: Damals ist ein fernes Land. Berlin 1998
  • Peter Carey: Traumflug. Tübingen 1982
  • Emma Cline: The Girls. München 2016
  • Guy Cullingford: Frauen gemeinsam sind stark. Zürich 1992
  • Cecil Day Lewis: Ende des Kapitels. Zürich 1998
  • Daniel Defoe: Umfassende Geschichte der Räubereien und Mordtaten der berüchtigten Piraten. Frankfurt am Main 1982
  • John Dos Passos: USA-Trilogie. Der 42. Breitengrad / 1919 / Das große Geld. Rowohlt, Hamburg 2020 (übersetzt zusammen mit Dirk van Gunsteren)
  • Arthur Conan Doyle: Die Memoiren des Sherlock Holmes. Zürich 1985
  • Familienplanungsarbeit in der IPFF-Europa-Region. Frankfurt am Main 1979 (übersetzt zusammen mit Dorle Tiedt)
  • James T. Farrell: Studs Lonigan. Tübingen
    • 1. Eine Jugend auf den Straßen von Chicago. 1982
    • 2. Zerbrochene Träume. 1983
  • William Faulkner: Absalom, Absalom!. 2015
  • Dick Francis: Galopp. Zürich 1991 (übersetzt zusammen mit Ursula Goldschmidt)
  • Dick Francis: Hilflos. Zürich 1994
  • Dick Francis: Peitsche. Zürich 1995
  • Tom Franklin: Smonk. Berlin 2017
  • Tom Franklin: Krumme Type, krumme Type. Berlin 2018
  • Jacques Futrelle: Der überflüssige Finger und andere große Fälle der Denkmaschine. Siegen 1987
  • William Gaddis: Letzte Instanz. Reinbek bei Hamburg 1996
  • William H. Gass: Der Tunnel. Reinbek bei Hamburg 2011
  • C. W. Grafton: Das Wasser löscht das Feuer nicht. Köln 1990.
  • Graham Greene: Der dritte Mann, Roman mit einem Nachwort von Hanns Zischler. Wien 2016.
  • Patricia Highsmith: Tiefe Wasser. Zürich 2003
  • John Irving: Bis ich dich finde. Zürich 2006 (übersetzt zusammen mit Dirk van Gunsteren)
  • John Irving: Eine Mittelgewichts-Ehe. Zürich 1986
  • John Irving: Die vierte Hand. Zürich 2002
  • Henry James: In England um glücklich zu sein. München 1988
  • Diane Johnson: Dashiell Hammett. Zürich 1985
  • James D. Landis: Mit Clara im Bett. Reinbek bei Hamburg 1997
  • Jonathan Latimer: Wettlauf mit der Zeit. Zürich 1990
  • David H. Lawrence: Mr. Noon. Zürich 1985
  • Harper Lee: Wer die Nachtigall stört. Überarbeitung der ersten Übersetzung durch Claire Malignon, Rowohlt, Reinbek bei Hamburg 2015, ISBN 978-3-498-03808-3.
  • Wyndham Lewis: Die Kunst, regiert zu werden. Waltrop u. a. 2004
  • Ben Lerner: Abschied von Atocha. Reinbek bei Hamburg 2013
  • Shane Maloney: Künstlerpech. Zürich 2000
  • Karl Marlantes: Matterhorn: A Novel of the Vietnam War. Zürich u. a. 2012
  • Lee Martin: Ein zu normaler Mord. Köln 1995
  • Peter Mayne: Ein Jahr in Marrakesch. München 1989
  • Cormac McCarthy: Kein Land für alte Männer. Reinbek bei Hamburg 2008
  • Cormac McCarthy: Land der Freien. Reinbek bei Hamburg 2001
  • Cormac McCarthy: Die Straße. Reinbek bei Hamburg 2007
  • Margaret Millar: Letzter Auftritt von Rose. Zürich 1994
  • Andrew Miller: Die Gabe des Schmerzes. Wien 1998
  • Andrew Miller: Eine kleine Geschichte, die meist von der Liebe handelt. Wien 2000
  • Andrew Miller: Nach dem großen Beben. Wien 2010
  • Andrew Miller: Die Optimisten. Wien 2007
  • Andrew Miller: Zehn oder fünfzehn der glücklichsten Momente des Lebens. Wien 2003
  • Rick Moody: Ein amerikanisches Wochenende. München u. a. 1998
  • Rick Moody: Bis ich nicht mehr wütend bin. München u. a. 2001
  • Rick Moody: Der Eissturm. München u. a. 1995
  • Brian Moore: Die Versuchung der Eileen Hughes. Zürich 1995
  • V. S. Naipaul: Auf der Sklavenroute. Hamburg 1999
  • Edna O’Brien: Die kleinen roten Stühle. Göttingen 2017 (übersetzt zusammen mit Kathrin Razum)
  • Joseph O’Neill: Niederland. Reinbek bei Hamburg 2009
  • George Orwell: Von Pearl Harbor bis Stalingrad. Wien u. a. 1993
  • George Orwell: Die Wonnen der Aspidistra. Zürich 1983
  • John Cowper Powys: Autobiographie. München 1992
  • Thomas Pynchon: Gegen den Tag. Reinbek bei Hamburg 2008 (übersetzt zusammen mit Dirk van Gunsteren)
  • Thomas Pynchon: Mason & Dixon. Reinbek bei Hamburg 1999
  • Thomas Pynchon: Natürliche Mängel. Reinbek bei Hamburg 2010
  • Mark Richard: Fischkind. Reinbek bei Hamburg 1995
  • Mark Richard: Kein gewöhnliches Mädchen. Reinbek bei Hamburg 2005
  • Neal Stephenson: Anathem. München 2010 (übersetzt zusammen mit Juliane Gräbener-Müller)
  • Neal Stephenson: Confusion. München 2006 (übersetzt zusammen mit Juliane Gräbener-Müller)
  • Neal Stephenson: Cryptonomicon. München 2001 (übersetzt zusammen mit Juliane Gräbener-Müller)
  • Neal Stephenson: Amalthea. München 2015 (übersetzt zusammen mit Juliane Gräbener-Müller)
  • Neal Stephenson: Error. München 2012 (übersetzt zusammen mit Juliane Gräbener-Müller)
  • Neal Stephenson: Principia. München 2008 (übersetzt zusammen mit Juliane Gräbener-Müller)
  • Neal Stephenson: Quicksilver. München 2004 (übersetzt zusammen mit Juliane Gräbener-Müller)
  • Joseph Wambaugh: Der Rolls-Royce-Tote. Bayreuth 1987
  • Joseph Wambaugh: Der Susan-Reinert-Fall. München 1991
  • Donald E. Westlake: Keiner rennt für immer. Wien 2009
  • Colson Whitehead: Apex. München 2007
  • Colson Whitehead: John Henry Days. München u. a. 2004
  • Colson Whitehead: Der Koloss von New York. München u. a. 2005
  • Colson Whitehead: Der letzte Sommer auf Long Island. München 2011
  • Colson Whitehead: Zone One. München 2014
  • Colson Whitehead: Underground Railroad. München 2017
  • Colson Whitehead: Harlem Shuffle. München 2021
  • Cornell Woolrich: Die Nacht trägt Schwarz. München 1991
  • Hideo Yokoyama: 64. Hamburg 2018 (übersetzt zusammen mit Sabine Roth)
  • Edgardo Vega Yunqué: Eine Geschichte von Liebe und Tod. München 2005

Belege

  1. Nikolaus Stingl und Dirk van Gunsteren übersetzten aus dem Englischen: "USA-Trilogie. Der 42. Breitengrad / 1919 / Das große Geld" von John Dos Passos, preis-der-leipziger-buchmesse.de, veröffentlicht und abgerufen am 13. April 2021.
  2. Paul Auster und sein Amerika-Roman "4 3 2 1", Der Tagesspiegel vom 28. Januar 2017, abgerufen 15. März 2017
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