Nikolaus Bode
Nikolaus Bode (* 4. Oktober 1938 in Essen) ist ein deutscher Bildhauer, Maler und Grafiker. Er schuf Stelen, Steinskulpturen, Friese und viele andere künstlerische Darstellungen für den öffentlichen Raum, vor allem in Berlin, wo er auch lebt.
Biografisches
Bode studierte an den Universitäten Magdeburg, Dresden und Berlin Bildende Kunst. Seit 1963 ist er freischaffender Künstler mit Sitz in Berlin.[1]
Seine Arbeitsfelder sind baugebundene Kunst, Kunstkonzeptionen, Brunnen- und Wasserspiele, Porträt- und Tierskulpturen sowie sakrale Plastik. Für seine bildhauerischen Arbeiten nutzt Bode alle Materialien wie Holz, Stein, Beton oder Bronze. Er schuf kleine und große Skulpturen, darüber hinaus auch Bilder und Grafiken.[1]
In den 2010er Jahren arbeitet Bode auch als einer von vielen namhaften Künstlern besondere Grabmale für ein Bestattungsinstitut aus Hirrlingen.[2]
Nikolaus Bode ist verheiratet und hat einen Sohn, der Restaurator und Kunstschmiedemeister ist.[3]
Werke (Auswahl)
- Pinguine, Gänse, eine Antilope, Elefanten, Bisons, ein Pony an verschiedenen öffentlichen Plätzen in Berlin[3]
- 1978: Nilpferd für einen Brunnen auf dem Wühlischplatz.[3] Die Tierfigur aus Sandstein wurde im Jahr 1991 gestohlen, das Bezirksamt Berlin-Friedrichshain veranlasste für eine Summe von 16.000 DM die Anfertigung einer Replik, nun aus Bronze, die 1996 auf dem Platz wieder aufgestellt werden konnte.[4]
- 1978: Betonguss-Reliefs Dorf gestern und heute, für den Neubau einer Kaufhalle am Münsterlandplatz an der Weitlingstraße
Die Reliefs an dem Flachbau sind erhalten.[5] - 1982: Natursteinbrunnen, Märkische Allee 166, Berlin-Marzahn. Dieser aus Beton und Natursteinen gearbeitete Brunnen mit einem mehr als vier Meter großen rechteckigen Brunnenbecken diente der künstlerischen Aufwertung eines Platzes vor einer Kaufhalle und vor der Wohngebietsgaststätte An der Feuerwache. Auf einem steinernen runden Tisch in der Mitte des Beckens lagen mehrere kleine Findlinge. Auf der Wiese um das Becken herum waren vier Findlingsgruppen angeordnet. Der Brunnen wurde 2004 für den Neubau eines Einkaufszentrums abgebaut. Die Findlinge in Sitzhöhe wurden auf einer Grünfläche vor dem Murtzaner Ring 71 als Sitzgruppe aufgestellt.[6]
- 1982: Koggebrunnen in Berlin-Friedrichsfelde[7]
- 1987: Berliner Bär, Pirnaer Sandstein; Standort Warschauer Straße Ecke Grünberger Straße in Berlin-Friedrichshain
Für diese Auftragsarbeit in Vorbereitung der 750-Jahr-Feier Berlins fertigte Bode ein halbes Jahr lang eigene Skizzen nach den im Bärenzwinger lebenden Berliner Wappentieren Maxi und Schnute.[3] - um 1987: Dorfleben: eine Serie von Figuren und symbolischen Tätigkeiten, die das Leben im Dorf darstellen. Die Werke sind aus Holz gearbeitet und als Gruppe auf der Wiese in einem Ost-Berliner Neubauviertel aufgestellt.[8]
- 1989: fünf Meter hohe Postsäule, ursprünglicher Standort Marzahner Promenade, seit 2006 auf dem Busplatz vor dem Eastgate[3], das Sandsteingebilde wurde mit Postschnecken verziert, die aus Bronze bestehen und an der Säule herumkriechen, außerdem sind an den Seiten und Enden Pflanzen – zusammen mit anderen Postsymbolen – direkt reliefartig in den Stein geschlagen worden.[9][10]
- 1989: drei achteckige Brunnenbecken aus Sandstein, Marzahner Promenade 40; sie stehen auf den Zwischenpodesten einer Treppenanlage und in ihren Becken sind symmetrisch je vier ornamental gearbeitete Blattformen eingestellt. Aus den Blättern rieselt Wasser herab.[11]
- 1997: Informationsstele für die Luisenstadt-Kirche, Berlin-Mitte, Alte Jakobstraße
- Aphrodite, aus einem Baumstamm gearbeitet
Galerie
- Postschneckenstele
Berlin-Marzahn - Nilpferdbrunnen, 1978
Berlin-Friedrichshain - Elefantenmutter, 1981
Berlin-Friedrichshain - Koggebrunnen, 1982
Berlin-Friedrichsfelde - Bär, 1987
Berlin-Friedrichshain
Ausstellung
Im Jahr 2013 organisierte der Förderverein der Schlosskirche Buch eine Werkschau von Nikolaus Bode, dessen Erlös zu einem Teil für die Sanierung des Kirchturms der Schlosskirche gespendet wurde.[1]
Literatur
- Kunst in der Großsiedlung Marzahn-Hellersdorf, Hrsg. Bezirksamt, 2011, ISBN 978-3-00-026730-7.
- Berlin-Friedrichshain: Baudenkmale Gedenkstätten Plastiken im Stadtbezirk; Hrsg. Rat des Stadtbezirk Friedrichshain, Digitalisat: University of Michigan, 2009
Einzelnachweise
- Kurzinformation zu Nikolaus Bode anlässlich der Eröffnung einer Werkschau in der Schlosskirche Buch (Memento des Originals vom 10. November 2016 im Internet Archive) Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis. , abgerufen am 10. Nov. 2016
- Homepage Fa. Gebr. Stumpp GmbH & Co. KG, aus Hirrlingen (Memento des Originals vom 10. November 2016 im Internet Archive) Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis. ; abgerufen am 11. Nov. 2016.
- Nikolaus Bode auf www.berliner-baerenfreunde.de; abgerufen am 10. Nov. 2016.
- Nilpferdbrunnen auf www.berlin-industriekultur, abgerufen am 10. Nov. 2016.
- Wandreliefs in Berlin auf vilmoskoerte.wordpress.com; abgerufen am 10. Nov. 2016.
- Kunst in der Großsiedlung…, S. 92
- Monika Arnold: Ist die Kogge für immer gestrandet?, detaillierte Beschreibung des Koggebrunnens in: Berliner Morgenpost, 8. Feb. 2013, abgerufen am 11. Nov. 2016.
- Dorfleben von Nikolaus Bode auf flickr.com; abgerufen am 11. Nov. 2016.
- Abbildung und Beschreibung der Postschneckenstele, abgerufen am 10. Nov. 2016.
- Posthornschnecke an der Promenade, Berliner Zeitung, 20. März 2001; abgerufen am 11. Nov. 2016.
- Kunst in der Großsiedlung…, S. 134.