Nicholas Pryor
Nicholas Pryor (* 28. Januar 1935 in Baltimore, Maryland als Nicholas David Probst) ist ein US-amerikanischer Schauspieler. In seiner bereits 60 Jahre umfassenden Hollywood-Karriere spielte Pryor in über 180 Film- und Fernsehproduktionen.
Leben und Karriere
Nicholas Pryor ist Sohn von Dorothy und J. Stanley Probst, einem Hersteller von Medikamenten.[1] Er wurde Schauspieler und machte sein Debüt am Broadway 1957 in dem Stück The Egghead. In den folgenden Jahren trat er noch mehrmals am Broadway auf.[2] Erste Fernsehrollen übernahm er in den späten 1950er-Jahren. Im amerikanischen Fernsehen wurde Pryor vor allem bekannt durch seine Auftritte in bekannten Seifenopern wie All My Children, Young Dr. Malone, The Nurses, Another World, The Edge of Night und Love is a Many Splendored Thing.[3] Während diese Seifenopern im deutschsprachigen Raum weniger bekannt wurden, übernahm er auch in Serienklassikern wie M*A*S*H, Unsere kleine Farm, Der Denver-Clan, Dallas und Mord ist ihr Hobby Gastrollen. Zwischen 1994 und 1997 spielte er in der beliebten Serie Beverly Hills, 90210 wiederkehrend die Rolle des A. Milton Arnold, dem Kanzler der California University.
Seit den 1970er-Jahren stand Pryor auch regelmäßig in Nebenrollen für Kinofilme vor der Kamera. In der Filmsatire Lauter nette Mädchen (1975) spielte er den unterdrückten Ehemann der von Barbara Feldon gespielten Organisatorin eines Schönheitswettbewerbes, in der Actionkomödie Die verrückteste Rallye der Welt (1976) war er als nervöser College-Professor zu sehen. Neben schwächlich und komisch wirkenden Charakteren konnte Pryor aber auch ernsthafte Autoritätsfiguren spielen,[2] etwa als Anwalt des von Jack Nicholson gespielten Gangsterbosses in Jimmy Hoffa (1992) und als Richter in der John-Grisham-Verfilmung Die Kammer (1996). In der Rolle eines Museumskurators in dem Horrorfilm Damien – Omen II (1978) fällt er dem Antichristen zum Opfer, in der Hitkomödie Die unglaubliche Reise in einem verrückten Flugzeug (1980) spielte er einen der Flugzeugpassagiere. In der Komödie Lockere Geschäfte war er 1983 als wohlhabender Vater von Tom Cruise zu sehen, in dem Filmdrama Unter Null von 1987 nach dem gleichnamigen Roman von Bret Easton Ellis verkörperte er den Vater von Robert Downey Jr.
Zuletzt spielte Pryor in einigen Fernsehserien und übernahm kleinere Kinorollen, etwa in Die Tribute von Panem – Mockingjay Teil 1 (2014) und Doctor Sleeps Erwachen (2019). Nicholas Pryor ist seit 1993 in dritter Ehe mit der Schauspielerin Christine Belford verheiratet.
Filmografie (Auswahl)
- 1959: Ah, Wilderness! (Fernsehfilm)
- 1961: Alfred Hitchcock Presents (Fernsehserie, 1 Folge)
- 1965–1967: The Nurses (Fernsehserie, 329 Folgen)
- 1970: The Way We Live Now
- 1973–1974: The Edge of Night (Seifenoper)
- 1975: Lauter nette Mädchen (Smile)
- 1976: Die verrückteste Rallye der Welt (The Gumball Rally)
- 1977: Washington: Hinter verschlossenen Türen (Washington: Behind Closed Doors; Fernseh-Miniserie, 6 Folgen)
- 1978: Damien – Omen II (Damien: Omen II)
- 1979: Hart aber herzlich (Hart to Hart, Fernsehserie, Folge Jagd in Ketten)
- 1979: Das Wunder von Pittsburgh (The Fish That Saved Pittsburgh)
- 1980: Die unglaubliche Reise in einem verrückten Flugzeug (Airplane!)
- 1980: Gideons Paukenschlag (Gideon’s Trumpet; Fernsehfilm)
- 1981: Jenseits von Eden (East of Eden; Fernseh-Miniserie, 3 Folgen)
- 1981: M*A*S*H (Fernsehserie, 1 Folge)
- 1982: Unsere kleine Farm (Little House on the Prairie; Fernsehserie, 2 Folgen)
- 1983: Lockere Geschäfte (Risky Business)
- 1985: Dallas (Fernsehserie, 3 Folgen)
- 1985: Der Denver-Clan (Dynasty; Fernsehserie, 1 Folge)
- 1985: Der Falke und der Schneemann (The Falcon and the Snowman)
- 1985, 1990, 1991: Mord ist ihr Hobby (Murder, She Wrote; Fernsehserie, 3 Folgen)
- 1986: Der einsame Kämpfer (Choke Canyon)
- 1986: Tödliche Parties (Murder in Three Acts; Fernsehfilm)
- 1986: Unglaubliche Geschichten (Fernsehserie, 1.24 Wissen ist Macht)
- 1987: Unter Null (Less Than Zero)
- 1987: Falcon Crest (Fernsehserie, 1 Folge)
- 1987–1988: The Bronx Zoo (Fernsehserie, 21 Folgen)
- 1989: Das Model und der Schnüffler (Moonlighting; Fernsehserie, 2 Folgen)
- 1990: Fremde Schatten (Pacific Heights)
- 1990: Brain Dead
- 1992: Jimmy Hoffa (Hoffa)
- 1993: Sliver
- 1994: Julius Caesar Superstar (Hail Caesar)
- 1994: Dr. Quinn – Ärztin aus Leidenschaft (Fernsehserie, 2 Folgen)
- 1994–1997: Beverly Hills, 90210 (Fernsehserie, 26 Folgen)
- 1995–1999: Party of Five (Fernsehserie, 4 Folgen)
- 1996: Die Kammer (The Chamber)
- 1996: Einsame Entscheidung (Executive Decision)
- 1997: Mord im Weißen Haus (Murder at 1600)
- 1997: Diagnose: Mord (Diagnosis: Murder; Fernsehserie, 1 Folge)
- 1997–2002: Port Charles (Fernsehserie, 347 Folgen)
- 1999: Molly
- 1999: Der Junggeselle (The Bachelor)
- 2001: The West Wing – Im Zentrum der Macht (Fernsehserie, 1 Folge)
- 2002: Collateral Damage – Zeit der Vergeltung (Collateral Damage)
- 2003: New York Cops – NYPD Blue (Fernsehserie, 3 Folgen)
- 2007: The List
- 2012: Hart of Dixie (Fernsehserie, 1 Folge)
- 2014: Nashville (Fernsehserie, 1 Folge)
- 2014: Die Tribute von Panem – Mockingjay Teil 1 (The Hunger Games: Mockingjay – Part 1)
- 2016: Buster’s Mal Heart
- 2019: Doctor Sleeps Erwachen (Doctor Sleep)
- 2020: The Outsider (Fernsehserie, Folge Que Viene el Coco)
- 2021: The Falcon and the Winter Soldier (Fernsehserie, 2 Folgen)
Weblinks
- Nicholas Pryor in der Internet Movie Database (englisch)
Einzelnachweise
- Nicholas Pryor Biography (1935-). Abgerufen am 17. Oktober 2019.
- Nicholas Pryor in der Internet Broadway Database (englisch), abgerufen am 17. Oktober 2019.
- Nicholas Pryor bei AllMovie, abgerufen am 17. Oktober 2019 (englisch)