Neumühle (Nordhalben)
Neumühle ist ein Gemeindeteil des Marktes Nordhalben im Landkreis Kronach (Oberfranken, Bayern).
Neumühle Markt Nordhalben | |
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Höhe: | 437 m ü. NHN |
Einwohner: | 5 (25. Mai 1987)[1] |
Postleitzahl: | 96365 |
Vorwahl: | 09267 |
Ehemalige Schneidmühle (2013) |
Geographie
Der Weiler liegt im tief eingeschnittenen Tal der Rodach in direkter Nachbarschaft zur Stoffelsmühle. Die Ölsnitz mündet dort von Osten kommend als linker Zufluss in die Rodach. Im Süden grenzt das gemeindefreie Gebiet Oberer Geroldsgrüner Forst an. Dort befinden sich die Naturschutzgebiete Schmidtsberg (21 ha) und Buchenhänge (38 ha). Im Westen liegt das Naturschutzgebiet Tschirner und Nordhalbener Ködeltal mit Mäusbeutel (275,5 ha).
Die Staatsstraße 2707 verläuft die Rodach entlang nach Steinwiesen (8,5 km südwestlich). Die Staatsstraße 2198 verläuft die Rodach entlang zur Thomasmühle bei Nordhalben (1,5 km nördlich) bzw. der Ölsnitz entlang nach Dürrenwaid (3,3 km östlich)[2]
Geschichte
Neumühle gehörte zur Realgemeinde Nordhalben. Gegen Ende des 18. Jahrhunderts bestand der Ort aus einem Anwesen. Das Hochgericht übte das bambergische Centamt Nordhalben aus. Die Schneidmühle war freieigen und unterstand keinem Grundherrn.[3]
Mit dem Gemeindeedikt wurde Neumühle dem 1808 gebildeten Steuerdistrikt Nordhalben und der 1818 gebildeten Munizipalgemeinde Nordhalben zugewiesen.[4] Das Anwesen erhielt die Haus-Nr. 171 dieses Ortes.[5]
Baudenkmäler
- Die ehemalige Schneidmühle (Neumühle 1) aus der Zeit um 1800 ist ein zweigeschossiger Halbwalmdachbau, Obergeschoss und Dachdeckung sind aus Schiefer. Der Sägeschuppen ist ein erdgeschossiger, holzverschalter Satteldachbau. Die Mühle hatte zwei oberschlächtige Wasserräder für einen Mahl- und einen Sägegang.
- Das ehemalige Bahnhofsgebäude (Neumühle 2) der Bahnstation Dürrenwaid an der Bahnstrecke Kronach–Nordhalben ist ein erdgeschossiger, verbretterter Bau mit flachem, schiefergedecktem Satteldach.
Ehemalige Baudenkmäler
- Wegkapelle, wohl noch 18. Jahrhundert, an der Straße Steinwiesen-Dürrenwaid. Quadratischer, verputzter Bau mit verschiefertem Zeltdach, auf der Südseite rechteckige Öffnung.[6]
Religion
Der Ort war ursprünglich rein katholisch und ist bis heute nach St. Bartholomäus (Nordhalben) gepfarrt.[3]
Literatur
- Tilmann Breuer: Landkreis Kronach (= Bayerische Kunstdenkmale. Band 19). Deutscher Kunstverlag, München 1964, DNB 450619354, S. 213. (als Neumühle (Dürrenwaid) bezeichnet, aber im Rückumschlag auf der Karte identifiziert)
- Helmut Demattio: Kronach – Der Altlandkreis (= Historischer Atlas von Bayern, Teil Franken. I, 32). Kommission für bayerische Landesgeschichte, München 1998, ISBN 3-7696-9698-0.
Weblinks
- Neumühle in der Ortsdatenbank des bavarikon, abgerufen am 16. Dezember 2021.
- Neumühle in der Topographia Franconiae der Uni Würzburg, abgerufen am 2. September 2020.
Einzelnachweise
- Bayerisches Landesamt für Statistik und Datenverarbeitung (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern, Gebietsstand: 25. Mai 1987. Heft 450 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München November 1991, DNB 94240937X, S. 311 (Digitalisat).
- Neumühle im BayernAtlas. Sämtliche Entfernungsangaben jeweils Luftlinie.
- H. Demattio: Kronach – Der Altlandkreis, S. 494 f.
- H. Demattio: Kronach – Der Altlandkreis, S. 594 f.
- Neumühle im BayernAtlas (Bayerische Uraufnahme)
- T. Breuer: Landkreis Kronach, S. 213.
- Es werden nur bewohnte Häuser angegeben. Von 1871 bis 1987 werden diese als Wohngebäude bezeichnet.
- Joseph Heyberger, Chr. Schmitt, v. Wachter: Topographisch-statistisches Handbuch des Königreichs Bayern nebst alphabetischem Ortslexikon. In: K. Bayer. Statistisches Bureau (Hrsg.): Bavaria. Landes- und Volkskunde des Königreichs Bayern. Band 5. Literarisch-artistische Anstalt der J. G. Cotta’schen Buchhandlung, München 1867, Sp. 954, urn:nbn:de:bvb:12-bsb10374496-4 (Digitalisat).
- Kgl. Statistisches Bureau (Hrsg.): Vollständiges Ortschaften-Verzeichniss des Königreichs Bayern. Nach Kreisen, Verwaltungsdistrikten, Gerichts-Sprengeln und Gemeinden unter Beifügung der Pfarrei-, Schul- und Postzugehörigkeit … mit einem alphabetischen General-Ortsregister enthaltend die Bevölkerung nach dem Ergebnisse der Volkszählung vom 1. Dezember 1875. Adolf Ackermann, München 1877, 2. Abschnitt (Einwohnerzahlen vom 1. Dezember 1871, Viehzahlen von 1873), Sp. 1128, urn:nbn:de:bvb:12-bsb00052489-4 (Digitalisat).
- K. Bayer. Statistisches Bureau (Hrsg.): Ortschaften-Verzeichniss des Königreichs Bayern. Nach Regierungsbezirken, Verwaltungsdistrikten, … sodann mit einem alphabetischen Ortsregister unter Beifügung der Eigenschaft und des zuständigen Verwaltungsdistriktes für jede Ortschaft. LIV. Heft der Beiträge zur Statistik des Königreichs Bayern. München 1888, Abschnitt III, Sp. 1014 (Digitalisat).
- K. Bayer. Statistisches Bureau (Hrsg.): Ortschaften-Verzeichnis des Königreichs Bayern, mit alphabetischem Ortsregister. LXV. Heft der Beiträge zur Statistik des Königreichs Bayern. München 1904, Abschnitt II, Sp. 1128 (Digitalisat).
- Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Ortschaften-Verzeichnis für den Freistaat Bayern nach der Volkszählung vom 16. Juni 1925 und dem Gebietsstand vom 1. Januar 1928. Heft 109 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1928, Abschnitt II, Sp. 1166 (Digitalisat).
- Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern – Bearbeitet auf Grund der Volkszählung vom 13. September 1950. Heft 169 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1952, DNB 453660975, Abschnitt II, Sp. 940 (Digitalisat).
- Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern, Gebietsstand am 1. Oktober 1964 mit statistischen Angaben aus der Volkszählung 1961. Heft 260 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1964, DNB 453660959, Abschnitt II, Sp. 692 (Digitalisat).
- Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern. Heft 335 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1973, DNB 740801384, S. 159 (Digitalisat).