Neptune Frost
Neptune Frost ist ein afro-futuristisches Science-Fiction-Musical von Saul Williams und Anisia Uzeyman, das im Juli 2021 bei den Internationalen Filmfestspielen von Cannes seine Premiere feierte und hiernach bei vielen weiteren Filmfestivals weltweit vorgestellt wurde.
Film | |
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Originaltitel | Neptune Frost |
Produktionsland | USA, Ruanda |
Originalsprache | Kinyarwanda, Kirundi, Swahili, Französisch, Englisch |
Erscheinungsjahr | 2021 |
Länge | 105 Minuten |
Stab | |
Regie | Anisia Uzeyman, Saul Williams |
Drehbuch | Saul Williams |
Produktion | Maria Judice, Ezra Miller, Saul Williams |
Kamera | Anisia Uzeyman |
Schnitt | Anisha Acharya, Dody Dorn |
Besetzung | |
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Handlung
Matalusa ist von seiner Arbeit in den Coltan-Minen geflüchtet und so auch dem autoritären Regime in Burundi entkommen, das aus reiner Geldgier die Ressourcen des Landes und auch seine Bevölkerung ausbeutet. In einem Dorf, das aus recycelten Computerteilen besteht, trifft er auf die intersexuelle Hackerin Neptune, die Matalusa in eine Welt nie geahnter Möglichkeiten entführt.[1]
Produktion
Regie und Drehbuchentwicklung
Regie führten Saul Williams und seine Ehefrau Anisia Uzeyman.[2] Sie ist eine ruandische Schauspielerin und Dramatikerin. Williams stammt aus New York, seine Familie kommt aus Haiti.[3]
Die dystopische Geschichte von Neptune Frost wurde von einem Besuch Williams eines Marktes in Dakar im Jahr 2010 inspiriert. Er befand sich dort für die Dreharbeiten von Trey und bemerkte ein paar junge Senegalesen mit iPhones und Kopfhörern, die auf traditionellen Sabar-Trommeln spielten, was Williams als „Dialog zwischen der modernen Technologie und der alten Technologie“ beschreibt.[2] Neptune Frost ist letztlich der musikalische Part von Williams interdisziplinärem Multimediaprojekt "MartyrLoserKing" geworden, das er fünf Jahre vor dem Film begonnen hatte und aus einer Graphic Novel, drei Alben und einem Musical besteht.[3]
Besetzung und Dreharbeiten
Während ihres rund dreimonatigen Castings in Ruanda fanden Williams und Uzeyman eine Reihe sehr gut ausgebildeter Schauspieler, Musiker und Performance-Künstler. Einige von ihnen hatten bereits selbst Alben veröffentlicht, andere bereits in Filmen mitgewirkt oder Theater gespielt.[3] Cheryl Isheja und Elvis Ngabo „Bobo“ spielen in der geteilten Titelrolle Neptune, Bertrand Ninteretse „Kaya Free“ spielt Matalusa beziehungsweise MartyrLoser.
Auch wenn die Geschichte in Burundi spielt, wurde der Film in Ruanda gedreht.[3] Die Aufnahmen wurden im Frühjahr 2020 nach 27 Drehtagen beendet, kurz bevor aufgrund der Coronavirus-Pandemie Flüge in die USA nicht mehr möglich gewesen wären.[2] Anisia Uzeyman fungierte auch als Kamerafrau.
Veröffentlichung
Die Premiere erfolgte am 12. Juli 2021 bei den Internationalen Filmfestspielen von Cannes, wo der Film in der Nebenreihe Quinzaine des Réalisateurs gezeigt wurde. Im September 2021 wurde er beim Toronto International Film Festival vorgestellt. Anfang Oktober 2021 wurde er beim New York Film Festival gezeigt[4][5] und hiernach beim London Film Festival.[6] Ende Januar 2022 soll er beim Sundance Film Festival in der Sektion Spotlight vorgestellt werden.[7] Ende Januar, Anfang Februar 2022 wird er beim Göteborg International Film Festival gezeigt.[8]
Rezeption
Kritiken
Von den bei Rotten Tomatoes aufgeführten 19 Kritiken sind bislang alle positiv. Die durchschnittliche Bewertung liegt bei 6,9/10.[9]
Auszeichnungen
Festival International du Film Francophone de Namur 2021
- Nominierung als Bester Erstlingsfilm für den Bayard d'Or (Saul Williams und Anisia Uzeyman)[10]
Gijón International Film Festival 2021
- Auszeichnung in der Kategorie Distribution (Saul Williams und Anisia Uzeyman)[11]
Internationale Filmfestspiele von Cannes 2021
- Nominierung für die Caméra d’Or (Saul Williams und Anisia Uzeyman)
- Nominierung für die Queer Palm (Saul Williams und Anisia Uzeyman)
Miami Film Festival 2022
- Nominierung für den Knight Marimbas Award[12]
Weblinks
- Neptune Frost in der Internet Movie Database (englisch)
- Neptune Frost im Programm des Toronto International Film Festivals
- Neptune Frost – Trailer von Film at Lincoln Center bei YouTube (Video)
Einzelnachweise
- Jourdain Searles: 'Neptune Frost': Film Review. In: The Hollywood Reporter, 21. September 2021.
- Christopher Vourlias: Saul Williams on Mad Dash to Bring His African Sci-Fi Musical 'Neptune Frost' to Cannes. In: Variety, 16. Juli 2021.
- A Sci-Fi Film About an Otherworldly Village Made of Old Computer Parts In Burundi By Saul Williams Is In The Works. In: okayafrica.com, 21. Juli 2018.
- Main Slate announced: See the films of the 59th New York Film Festival. In: abc7ny.com, 16. September 2021.
- Rwanda: 'Neptune Frost' Premieres at NY Film Festival. In: allafrica.com, 2. September 2021.
- Neptune Frost. In: bfi.org.uk. Abgerufen am 13. Oktober 2021.
- Dominic Patten und Anthony D'Alessandro: Sundance 2022: Hybrid Festival Sees Princess Diana, Michael Kenneth Williams, Dakota Johnson, Bill Cosby, NYC Rock’n’Roll & Regina Hall Fill Lineup. In: Deadline.com, 9. Dezember 2021.
- Neptune Frost. In: goteborgfilmfestival.se. Abgerufen am 12. Januar 2022.
- Neptune Frost. In: Rotten Tomatoes. Fandango, abgerufen am 23. Februar 2022 (englisch).
- The 36th Namur International French-Language Film Festival boasts a jam-packed programme. In: Cineuropa. 17. September 2021, abgerufen am 23. Februar 2022 (englisch).
- Alfonso Rivera: Zero Fucks Given crowned a winner at the 59th Gijón Film Festival. In: Cineuropa, 29. November 2021.
- Shalini Dore: Miami Film Festival Announces 2022 Lineup for Hybrid Event. In: Variety, 1. Februar 2022.