Neckarweihingen
Neckarweihingen ist ein Stadtteil der Kreisstadt Ludwigsburg, der am 1. Januar 1974 eingemeindet wurde.
Neckarweihingen Stadt Ludwigsburg | |
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Höhe: | 213 m |
Fläche: | 3,52 km² |
Einwohner: | 6910 (31. Dez. 2015) |
Bevölkerungsdichte: | 1.963 Einwohner/km² |
Eingemeindung: | 1. Januar 1974 |
Postleitzahl: | 71642 |
Vorwahl: | 07141 |
Geographische Lage
Neckarweihingen liegt nordöstlich der Kernstadt am rechten Neckarufer und ist von einer Neckarschleife umgeben. Im Norden und Nordosten grenzt Neckarweihingen an Marbach am Neckar, im Osten an Poppenweiler, im Süden an Oßweil und Ludwigsburg-Ost und im Westen an Hoheneck. Neckarweihingen liegt etwa 15 Kilometer entfernt von der Stuttgarter Innenstadt.
Geschichte
Die erste gesicherte urkundliche Erwähnung Neckarweihingens stammt aus dem Jahre 1291; darin ist von einer Pfarrei de Wihingen und dem Neckar die Rede.[1] Ältere Nennungen eines Hofes (curia) in Weihingen (Wihigin/Wihingen) aus den Jahren 1271[2][3][4] bzw. 1275[5] wurden in der Forschung hingegen mit Fragezeichen versehen, da sie sich auch auf Enzweihingen beziehen könnten.[6] Man nimmt an, dass das Dorf durch die enge Verbindung zu Hoheneck zur Markgrafschaft Baden gehörte und 1360 an die Grafschaft Württemberg kam. Den Ort bewohnten überwiegend Weinbauern und Fährleute. Im Jahr 1634 wurde das Dorf während des Dreißigjährigen Krieges weitgehend zerstört. Auch im Pfälzer Erbfolgekrieg 1693 kam es zu Zerstörungen. Während des Baus der Residenz Ludwigsburg wurde 1722 in Neckarweihingen eine hölzerne Brücke über den Neckar gebaut.
Im 19. Jahrhundert wurde der Ort ausgebaut. Unter anderem entstanden ein Schulhaus und zwei Backhäuser. 1862 wurde die alte Holzbrücke abgebrochen und durch eine steinerne Brücke ersetzt, sie wurde im Zweiten Weltkrieg von der Wehrmacht gesprengt. Provisorisch durch eine Holzkonstruktion repariert, machte sie 1955 einer Spannbeton-Brücke Platz, an deren Gestaltung Paul Bonatz mitwirkte.[7] Von 1911 bis 1926 war Neckarweihingen durch die Ludwigsburger Oberleitungs-Bahnen mit Ludwigsburg verbunden, deren Haltestelle "Neckarbrücke" befand sich allerdings am gegenüberliegenden Neckarufer. 1957 wurde das neue Rathaus eingeweiht. In den 1960er Jahren fielen viele alte Gebäude, auch das alte Rathaus, der Ortssanierung zum Opfer. Im Zuge der Gemeindereform wurde Neckarweihingen am 1. Januar 1974 nach Ludwigsburg eingemeindet.[8]
Wappen und Flagge
Das Neckarweihinger Wappen zeigt in Gold unter einer liegenden schwarzen Hirschstange einen vierbeinigen bestielten, mit Stiel und Ring nach oben weisenden schwarzen Rost.
Das Wappen wurde der ehemaligen Gemeinde zusammen mit einer schwarz-gelben Flagge am 25. Januar 1958 verliehen. Die Hirschstange verweist auf die Zugehörigkeit zu Württemberg, der Rost ist das Attribut des Neckarweihinger Kirchenheiligen Laurentius.
Sehenswürdigkeiten
- Evangelische Laurentiuskirche
- Friedrich-von-Keller-Schule, erbaut 1966 nach Entwurf von Günter Behnisch
- Kiesranzenbrunnen
Sport
- Rad- und Kraftfahrverein 06 (RKV 06) Neckarweihingen
- Turnverein Neckarweihingen 1899
Bildung
In Neckarweihingen gibt es eine Schule namens „Friedrich-von-Keller-Grund- und Hauptschule mit Werkrealschule“. Sie wurde nach dem Maler Friedrich von Keller genannt. Ferner befinden sich zahlreiche Kindergärten wie z.B der katholische Kindergarten Sonnenhaus im Ort.
ÖPNV Anschluss
Verkehr durch Neckarweihingen
Durch Neckarweihingen fährt die Buslinie 421 aus Oßweil Mehrzweckhalle nach Neckarweihingen Immanuel-Dornfeld-Straße. Dabei befährt sie in Neckarweihingen folgende Haltestellen:
- Neckarweihingen Lechtstraße
- Neckarweihingen Hauptstraße 99
- Neckarweihingen Wendeplatte
- Neckarweihingen Hohenrainstraße
- Neckarweihingen Scholppenäcker
- Neckarweihingen Schwarzwaldstraße (verkehrt nur in Richtung Oßweil Mehrzweckhalle)
- Neckarweihingen Immanuel-Dornfeld-Straße
Es verkehren mehrere Busse der Linie 428 als Zusatzlinie zwischen Neckarweihingen Hermann-Hesse-Straße und Neckarweihingen Immanuel-Dornfeld-Straße. Sie bedient folgende Haltestellen:
- Neckarweihingen Hermann-Hesse-Straße
- Neckarweihingen Otto-Hahn-Straße
- Neckarweihingen Lechtstraße
- Neckarweihingen Hauptstraße 99
- Neckarweihingen Wendeplatte
- Neckarweihingen Immanuel-Dornfeld-Straße
Dabei werden die Haltestellen Lechtstraße, Hauptstraße 99 und Wendeplatte nur in Richtung Immanuel-Dornfeld-Straße bedient. In Richtung Hermann-Hesse-Straße fährt der Bus non-Stop über die L1100 bis Otto-Hahn-Straße
Verkehr im Nebengebiet von Neckarweihingen
Die Linie 429 bindet Neckarweihingen Hermann-Hesse-Straße mit dem Ludwigsburger ZOB, teilweise verkehrt der Bus weiter bis Kornwestheim W&W. In Neckarweihingen fährt er nur im Nebengebiet. Er bindet die Haltestellen:
- Neckarweihingen Otto-Hahn-Straße
- Neckarweihingen Hermann-Hesse-Straße
Von der Neckarbrücke fährt der Bus eine Schleife und dann auf die L1100 Richtung Otto-Hahn-Straße.
Durchgangsverkehr in Neckarweihingen
Die Linie 430 verkehrt zwischen Ludwigsburg Heilbronner Straße und Poppenweiler Jahnstraße. In Neckarweihingen fährt er nur an diesen Haltestellen:
- Neckarweihingen Lechtstraße
- Neckarweihingen Peter-Hebel-Straße
Die Linie 443 verkehrt zwischen Ludwigsburg ZOB und Marbach (N) Bf und hält nur in Immanuel-Dornfeld-Straße. Der Bus fährt von der Neckarbrücke auf die L1100 drauf und fährt non-Stop bis Immanuel-Dornfeld-Straße. An der Kreuzung bei der Edeka biegt der 443 ab und fährt zur Immanuel-Dornfeld-Straße, danach wendet er und fährt weiter über die L1100 Richtung Marbach (N) Bf.
Wirtschaft und Infrastruktur
Verkehr
Neckarweihingen ist über die Neckarbrücke und die Marbacher Straße mit dem restlichen Teil Ludwigsburgs verbunden. Es wurde schon mehrfach über eine Sanierung der Brücke nachgedacht, da diese sanierungsbedürftig ist. Die Sanierung wurde jedoch aus Kostengründen Jahr für Jahr verschoben. Von März 2017 bis Ende Juni 2018 wurde die 1955 gebaute Brücke saniert.[9] Über die L 1100 ist Neckarweihingen direkt mit Marbach am Neckar verbunden.[10]
Ansässige Unternehmen
Folgende Unternehmen haben ihren Hauptsitz in Neckarweihingen:
- Die Jetter AG, ein Hersteller von speicherprogrammierbaren Steuerungen (SPS).
- Die Deutsche Vortex GmbH & Co. KG, ein Hersteller von Brauchwasser- und Heizungspumpen und Mitglied der Grundfos-Gruppe.
- Die Heidelberg Postpress Deutschland GmbH, ein Hersteller von Falzmaschinen und Tochter der Heidelberger Druckmaschinen AG.
- Die Leopold Verpackungen GmbH mit Hauptverwaltung und einem Werk. Leopold ist ein Hersteller für Verpackungen in Deutschland und Europa.
Feste
- Großer Fasnetsumzug: in der Regel im Februar mit über 80 teilnehmenden Gruppen und bis zu 20.000 Besuchern.
- Kiesranzenfest: Straßenfest im Juni mit umfangreichem Kinderprogramm entlang der für ein Wochenende gesperrten Hauptstraße.[11]
- Sonnwendfeuer mit Jugendaktionstag
- Herbstferienprogramm der Vereine mit Herbstfest
Persönlichkeiten
- Friedrich von Keller (1840–1914), Maler
Literatur
- Neckarweihingen. In: Karl Eduard Paulus (Hrsg.): Beschreibung des Oberamts Ludwigsburg (= Die Württembergischen Oberamtsbeschreibungen 1824–1886. Band 39). Karl Aue, Stuttgart 1859, S. 287–293 (Volltext [Wikisource]).
Weblinks
Einzelnachweise
- Wirtembergisches Urkundenbuch Bd. IX, S. 447 f. Nr. 4106 (WUB online).
- Wirtembergisches Urkundenbuch Bd. VII, S. 158 f. Nr. 2235 (WUB online).
- Wirtembergisches Urkundenbuch Bd. VII, S. 159 Nr. 2237 (WUB online).
- Wirtembergisches Urkundenbuch Bd. VII, S. 159 Nr. 2238 (WUB online).
- Wirtembergisches Urkundenbuch Bd. VII, S. 350 f., Nr. 2480 (WUB online).
- Vgl. Lutz Reichardt: Ortsnamenbuch des Stadtkreises Stuttgart und des Landkreises Ludwigsburg. Stuttgart 1982 (Veröffentlichungen der Kommission für geschichtliche Landeskunde in Baden-Württemberg. Reihe B. Bd. 101), S. 164 f.
- Roland May: Pontifex maximus. Der Architekt Paul Bonatz und die Brücken. Monsenstein und Vannerdat, Münster i.W. 2011, ISBN 978-3-86991-176-2, S. 472f., 589f., 663.
- Statistisches Bundesamt (Hrsg.): Historisches Gemeindeverzeichnis für die Bundesrepublik Deutschland. Namens-, Grenz- und Schlüsselnummernänderungen bei Gemeinden, Kreisen und Regierungsbezirken vom 27.5.1970 bis 31.12.1982. W. Kohlhammer, Stuttgart/Mainz 1983, ISBN 3-17-003263-1, S. 462.
- https://www.lkz.de/lokales/stadt-ludwigsburg_artikel,-nachgehakt-_arid,495680.html
- http://www.stuttgarter-zeitung.de/inhalt.bruecke-in-neckarweihingen-neckarbruecke-wird-bis-oktober-saniert.90b157d1-2d01-4819-b6ea-9a18f2288c72.html
- www.kiesranzenfest.de