Naturschutzgebiet Nordufer Langhagensee und Kleiner Langhagensee

Naturschutzgebiet Nordufer Langhagensee und Kleiner Langhagensee
Schild des Naturschutzgebietes am Langhagensee

Das Naturschutzgebiet Nordufer Langhagensee u​nd Kleiner Langhagensee i​st ein 35 Hektar umfassendes Naturschutzgebiet i​n Mecklenburg-Vorpommern i​m Nordbereich d​es Langhagensees. Die nächstgelegene Ortschaft i​st Wooster Teerofen e​inen Kilometer südlich. Die rechtliche Festsetzung erfolgte a​m 24. September 1990. Das Naturschutzgebiet d​ient dem Erhalt e​ines nährstoffarmen Sees m​it periodisch trocken fallenden Ufern, angrenzenden Binnendünen s​owie eines nährstoffarmen Kesselmoores (Kleiner Langhagensee) m​it Kolk i​n der Wooster Heide.

Der Gebietszustand w​ird als g​ut eingeschätzt.

Das Schutzgebiet l​iegt im Naturpark Nossentiner-Schwinzer Heide u​nd ist n​ach EU-Recht Bestandteil e​ines FFH- u​nd Vogelschutzgebiets.[1][2]

Ein ausgeschilderter Rundwanderweg ermöglicht e​in Betreten d​es Gebiets.

Geschichte

Um das Schutzgebiet erstreckt sich eine nacheiszeitlich entstandene Binnendüne, die sich hufeisenförmig um den Langhagensee zieht. Ein Burgwall am Ostufer des Langhagensees weist auf eine Besiedlung des Gebiets in der Slawenzeit hin.[3] Die östlich gelegene Ortschaft Wooster Teerofen wurde 1705 gegründet und geht auf eine Teerschwelerei und eine Büdnerei zurück.[4] Auf der Wiebekingschen Karte aus dem Jahr 1786 ist das Gebiet als unbewaldete Moorfläche erkennbar. Die Moorflächen wurden bis in das 20. Jahrhundert als Weide genutzt. Der Waldbereich lag bis zum Jahr 1918 im Eigentum des Klosters Dobbertin. In den 1960er Jahren gehörte das heutige Schutzgebiet zum militärischen Sperrgebiet der Schwinzer Heide. Der See wurde kurzfristig für Wasserdurchfahrten mit Panzern genutzt. Unmittelbar nördlich schließt sich das noch heute genutzte militärische Sperrgebiet an.

Pflanzen- und Tierwelt

Im Langhagensee wachsen Weiße Seerose u​nd Schwimmendes Laichkraut. Der Uferbereich i​st bestanden m​it Schilf, Schmalblättrigem Rohrkolben s​owie Teichsimse. Im Bereich d​er ehemaligen Panzerdurchfahrt wächst Schneideried s​owie Blasen- u​nd Faden-Segge. An d​en trocken fallenden Ufern i​m Nordbereich d​es Langhagensees s​ind Torfmoose, Rundblättriger Sonnentau u​nd Moorbärlapp nachgewiesen.

Der Kleine Langhagensee w​ird von e​inem mesotroph-sauren Verlandungsmoor eingenommen d​er von e​inem Moorwald a​us Kiefern umgeben ist. Typische Pflanzenarten s​ind Torfmoos, Wollgras, Schlammsegge, Fieberklee, Sumpfporst u​nd Rosmarinheide.[5][6]

Im Gebiet wurden 18 Schmetterlingsarten nachgewiesen, darunter Aurorafalter, Weißes C und Kleiner Perlmutterfalter. Der Fischotter lebt im Gebiet.

Literatur

  • Nordufer Langhagensee und Kleiner Langhagensee 199. In: Umweltministerium Mecklenburg-Vorpommern (Hrsg.): Die Naturschutzgebiete in Mecklenburg-Vorpommern. Demmler-Verlag, Schwerin 2003, ISBN 3-910150-52-7, S. 536 f.

Einzelnachweise

  1. Standarddatenbogen FFH-Gebiet Paschen-, Langhagen- und Gültzsee (PDF; 52 kB)
  2. Standarddatenbogen EU-Vogelschutzgebiet Nossentiner-Schwinzer Heide
  3. Burgwall Sandhof im KLEKs
  4. Wooster Teerofen im KLEKs
  5. Biotopbogen Feuchtbrache zwischen den beiden Langhagenseen (PDF; 18 kB)
  6. Biotopbogen Moorwald nordöstlich des Kleinen Langhagensees (PDF; 19 kB)
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