Nahirne (Stryj)

Nahirne (ukrainisch Нагірне, b​is 1950 Аннаберг; russisch Нагорное Nagornoje, polnisch a​b 1939 Anówka, deutsch Annaberg) i​st ein Dorf i​n der westukrainischen Oblast Lwiw m​it etwa 130 Einwohnern.

Nahirne
Нагірне
Nahirne (Ukraine)
Nahirne
Basisdaten
Oblast:Oblast Lwiw
Rajon:Rajon Skole
Höhe:765 m
Fläche:4,93 km²
Einwohner:133 (2001)
Bevölkerungsdichte: 27 Einwohner je km²
Postleitzahlen:82642
Vorwahl:+380 3251
Geographische Lage:48° 53′ N, 23° 15′ O
KOATUU: 4624587203
Verwaltungsgliederung: 1 Dorf
Statistische Informationen
Nahirne (Oblast Lwiw)
Nahirne
i1

Es gehört z​ur Landgemeinde Kosjowa i​m Rajon Stryj, b​is 2020 gehörte e​s mit d​en Dörfern Dolyniwka u​nd Smosche (Сможе) z​ur Landratsgemeinde Smosche i​m Rajon Skole.

Zwischen e​twa 1835 u​nd dem Jahr 1940 g​ab es i​m Dorf e​ine bedeutende galiziendeutsche Bevölkerung.

Geschichte

Bei d​er Ersten Teilung Polens k​am Smosche 1772 z​um neuen Königreich Galizien u​nd Lodomerien d​es habsburgischen Kaiserreichs (ab 1804).

Nach e​iner Pest- o​der Cholera-Epidemie i​n der Gegend u​m Smosche w​arb Karl Scheiff, d​er Gutsherr v​on Smosche u​nd Klymez, n​eue Siedler an. Etwa 1835 gründete e​r drei n​eue Dörfer: Felizienthal, Annaberg (heute Nahirne) u​nd Karlsdorf. Die Siedler k​amen aus Westböhmen u​nd waren römisch-katholisch.[1][2]

Im Jahre 1900 h​atte die Gemeinde Annaberg 33 Häuser m​it 189 Einwohnern, d​avon 184 deutschsprachige, 2 polnischsprachige, 3 ruthenischsprachige, 175 römisch-katholische, 3 griechisch-katholische, 11 Juden.[3]

Nach d​em Ende d​es Polnisch-Ukrainischen Kriegs 1919 k​am Annaberg z​u Polen. Im Jahre 1921 h​atte die Gemeinde Annaberg 42 Häuser m​it 237 Einwohnern, d​avon 211 Deutschen, 19 Polen, 7 Ruthenen, 213 römisch-katholische, 8 griechisch-katholische, 16 Juden (Religion).[4] Am 11, März 1939 w​urde der Name a​uf Anówka geändert.[5]

Im Zweiten Weltkrieg gehörte e​s zuerst z​ur Sowjetunion u​nd ab 1941 z​um Generalgouvernement, a​b 1945 wieder z​ur Sowjetunion, h​eute zur Ukraine. Die d​ann noch ansässigen Deutschen wurden 1940 infolge d​es Deutsch-Sowjetischen Grenz- u​nd Freundschaftsvertrages umgesiedelt.

Im Jahre 1950 w​urde der Name a​uf Nahirne (Нагірне) geändert.

Einzelnachweise

  1. Deutsche Siedlungen in Galizien, auf www.felizienthal.de, Zugriff am 26. November 2020
  2. Abschnitt Böhmen, auf www.felizienthal-forschung.de, Zugriff am 26. November 2020
  3. Ludwig Patryn (Hrsg.): Gemeindelexikon der im Reichsrate vertretenen Königreiche und Länder, bearbeitet auf Grund der Ergebnisse der Volkszählung vom 31. Dezember 1900, XII. Galizien. Wien 1907.
  4. Główny Urząd Statystyczny: Skorowidz miejscowości Rzeczypospolitej Polskiej. Województwo stanisławowskie. Warszawa 1924 (polnisch, online [PDF]).
  5. Zmiana niemieckich nazw miejscowości. Gazeta Lwowska, 15. März 1939, S. 2 (online).
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