Nadim Jarrar

Nadim Jarrar (* 1980 in München[1][2][3]) ist ein deutscher Schauspieler.

Leben

Jarrar wurde als Sohn eines Palästinensers und einer Deutschen in München geboren.[4] Er begann als Schauspieler mit Straßentheater bei der Commedia dell arte-Gruppe in München. 2005/2006 spielte er in mehreren Produktionen am FestSpielHaus in München-Neuperlach.

Jarrar absolvierte von 2006 bis 2010 sein Schauspielstudium an der Hochschule der Künste Bern (Schweiz). Im April/Mai 2010 spielte er die Rolle des Soldaten in dem Stück Für eine bessere Welt von Roland Schimmelpfennig am Tojo Theater (Theater in der Reithalle Bern) in Bern.[5] 2010 schrieb er mit Robert Baranowski (»Die reinste Liebeskunst«, 3. Viesener Theaterfrühling 2011) und Ralph Engelmann das Stück Die Lageristen; mit diesem Stück trat er beim Strip by Strip-Festival in Bern und beim Theatertreffen in Priština (Kosovo) auf.[4][6] 2011 spielte er im Kinder- und Jugendtheater „Dschungel Wien“ den Hagen in der Produktion Die Nibelungensaga.[3][4]

2011 gab er, an der Seite von Ilja Richter, sein Debüt am Alten Schauspielhaus Stuttgart mit der Hauptrolle des Mahmoud in dem Drama 16 Verletzte von Eliam Kraiem.[4][7] 2011 erhielt er für seine Darstellung des Mahmoud den Nachwuchsförderpreis des Alten Schauspielhauses Stuttgart.[2] 2013 wirkte er in Berlin in mehreren Theaterproduktion des Volkstheater-Kollektivs Heimathafen Neukölln mit. 2013 gastierte er am Walhalla-Theater in Wiesbaden als Sultan Saladin in Nathan der Weise.[8]

2013/14 spielte er bei der Volksbühne Basel unter der Regie von Anina Jendreyko den Graf Paris in der Produktion Selam Habibi: Die ganz vorzügliche und höchst beklagenswerte Geschichte von Romeo und Julia.[9][10] Mit dieser Produktion gastierte er auch am Theater Chur (Mai 2013) und beim Heimathafen Neukölln (März 2014).[9] Im April 2015 war Jarrar mit dieser Produktion auch auf einer Gastspielreise in Dohuk in der Autonomen Region Kurdistan im Nordirak.[11]

2014 entwickelte er gemeinsam mit der Regisseurin Anina Jendreyko in Abchasien ein Theaterstück mit Jugendlichen aus Georgien und Abchasien; Ziel war es dabei, den dort herrschenden „eingefrorenen Konflikt“ mit Mitteln des Theaters aufzubrechen.[3][11] Im Sommer 2014 spielte er den Vetter in Good Old Jedermann bei den Hoftheatertagen Viesen.[3][6] 2014/15 spielte er, erneut unter der Regie von Anina Jendreyko, bei der Volksbühne Basel in dem Stück Söhne; er verkörperte den palästinensischen Schriftsteller Jean, der auf Deutsch Bücher schreibt.[12][13]

2014/15 spielte er am Walhalla-Theater in Wiesbaden die Titelrolle in Shakespeares Tragödie Othello.[14] In der Spielzeit 2015/16 tritt er am Schlachthaus Theater Bern in dem Stück Kosovo für Dummies „Kosovo for Dummies“ des Textautors und Dramaturgen Jeton Neziraj auf.[15]

Jarrar wirkte in einigen Kurzfilmen mit. Im März 2016 war Jarrar im Luzerner Tatort: Kleine Prinzen in seiner ersten größeren Fernsehrolle zu sehen; er spielte den arabischen Prinzen und Minister Ali Al-Numi.[16]

Jarrar lebt in Berlin.[1][2][11]

Filmografie

  • 2013: Stillstand (Kurzfilm)
  • 2014: Nachtschatten (Kurzfilm)
  • 2015: Shaytan (Kurzfilm)
  • 2016: Tatort: Kleine Prinzen (Fernsehreihe)
  • 2021: SOKO Wismar: Tod einer Notärztin (Fernsehserie, eine Folge)

Einzelnachweise

  1. Nadim Jarrar. In: schauspielervideos.de. Abgerufen am 13. März 2016.
  2. Nadim Jarrar Profil bei Castforward.de. Abgerufen am 13. März 2016
  3. Nadim Jarrar Vita; Forever Productions. Abgerufen am 13. März 2016.
  4. Nadim Jarrar (Memento vom 13. März 2016 im Internet Archive) Vita; Schauspielbühnen Stuttgart. Abgerufen am 13. März 2016.
  5. Hochschule der Künste Bern/Theater: Für eine bessere Welt Handlung/Besetzung. Abgerufen am 13. März 2016
  6. Nadim Jarrar (Memento vom 13. März 2016 im Internet Archive) Vita; LehnschulzenHofbühne Viesen. Abgerufen am 13. März 2016.
  7. Altes Schauspielhaus: Sechzehn Verletzte (Memento vom 13. März 2016 im Internet Archive) Handlung/Szenenfotos/Kritiken. Abgerufen am 13. März 2016.
  8. Lessings Nathan auf dem Kiez; Aufführungskritik in: Frankfurter Neue Presse vom 11. März 2013. Abgerufen am 13. März 2016.
  9. Selam Habibi: Die ganz vorzügliche und höchst beklagenswerte Geschichte von Romeo und Julia. Offizielle Internetpräsenz Volksbühne Basel. Abgerufen am 13. März 2016.
  10. «Selam Habibi» an der Volksbühne Basel: Secondos fühlen Shakespeare den Puls; Aufführungskritik in: Neue Zürcher Zeitung vom 14. September 2013. Abgerufen am 13. März 2016.
  11. Volksbühne Basel: Selfies auf offener Szene; in: TagesWoche vom 9. April 2015. Abgerufen am 13. März 2016.
  12. Söhne Offizielle Internetpräsenz Volksbühne Basel. Abgerufen am 13. März 2016.
  13. «Söhne»: Integriert doch heimatlos; Aufführungskritik in: TagesWoche vom 29. April 2014. Abgerufen am 13. März 2016.
  14. Bravo für diesen Othello! Walhalla-Produktion katapultiert Shakespeares Klassiker unverkrampft ins Hier und Jetzt; Aufführungskritik. Abgerufen am 13. März 2016.
  15. Albana Agaj und Jeton Neziraj bringen Kosova ins Theater nach Bern; Vorbericht. Abgerufen am 13. März 2016.
  16. Bruderzwist: Ali (Nadim Jarrar, li.) zerstört die kunstvollen Zeichnungen seines kleinen Burders Fahd (Hassan Akkouch). Szenenfoto. Abgerufen am 13. März 2016.
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