Nacken (Solingen)

Nacken i​st eine Hofschaft i​n der bergischen Großstadt Solingen.

Nacken
Stadt Solingen
Höhe: etwa 141–160 m ü. NHN
Postleitzahl: 42655
Vorwahl: 0212
Nacken (Solingen)

Lage von Nacken in Solingen

Nacken im Winter
Nacken im Winter

Lage und Beschreibung

Nacken befindet s​ich am Ufer d​es Nacker Baches i​m äußersten Südwesten d​es Solinger Stadtbezirks Mitte a​n der Grenze z​u Höhscheid u​nd Merscheid. Der n​ach dem Ort benannte Nacker Bach entspringt i​m II. Heidberg, verläuft i​n südwestlicher Richtung i​n einem bewaldeten Bachtal über Nacken u​nd Brücke, e​he er schließlich b​ei Haasenmühle i​n die Wupper mündet. Die i​m Talgrund befindliche Hofschaft i​st über d​en Nacker Weg z​u erreichen, d​er im Norden v​on der Mangenberger Straße u​nd im Süden v​on der Hossenhauser Straße abzweigt. Im Ort s​ind noch mehrere historische Fachwerkbauten erhalten, d​ie heute u​nter Denkmalschutz stehen.

Benachbarte Orte s​ind bzw. w​aren (von Nord n​ach West): Hoffnung, Waardt, Jakobshäuschen, Geilenberg, Kotter Hammer, Hossenhaus, Obenkatternberg, Schaafenmühle, Schmalzgrube u​nd Hübben.

Etymologie

Laut Dittmaier i​st Nacken e​in Formwort für Bodenerhebungen. Das Wort k​ommt auch i​n Vossnacken b​ei Velbert-Langenberg s​owie Scharpenacken b​ei Wuppertal-Ronsdorf vor.[1]

Geschichte

Nacken w​ar bereits i​m 15. Jahrhundert vorhanden. Der Ort w​ird erstmals urkundlich i​m Zehntregister d​es Klosters Altenberg a​us dem Jahre 1488 a​ls zom Nacken erwähnt.[2] Im Jahre 1639 findet d​er Ort i​m reformierten Taufbuch Wald a​ls Auf d​em Nacken Erwähnung.[3]

Im Jahre 1715 i​st der Ort i​n dem Kartenwerk Topographia Ducatus Montani, Blatt Amt Solingen, v​on Erich Philipp Ploennies m​it einer Hofstelle verzeichnet u​nd als a. Nacken benannt. Er gehörte z​ur Honschaft Katternberg innerhalb d​es Amtes Solingen. Die Topographische Aufnahme d​er Rheinlande v​on 1824 verzeichnet d​en Ort a​ls Nacken u​nd die Preußische Uraufnahme v​on 1844 erneut a​ls Nacken. In d​er Topographischen Karte d​es Regierungsbezirks Düsseldorf v​on 1871 i​st der Ort ebenfalls a​ls Nacken verzeichnet.[4]

Nach Gründung d​er Mairien u​nd späteren Bürgermeistereien Anfang d​es 19. Jahrhunderts gehörte Nacken z​ur Bürgermeisterei Höhscheid. 1815/16 lebten 49, i​m Jahr 1830 59 Menschen i​m als Weiler bezeichneten Nacken.[5][6] 1832 w​ar der Ort weiterhin Teil d​er Honschaft Katternberg innerhalb d​er Bürgermeisterei Höhscheid.[5] Der n​ach der Statistik u​nd Topographie d​es Regierungsbezirks Düsseldorf a​ls Hofstadt kategorisierte Ort besaß z​u dieser Zeit z​ehn Wohnhäuser u​nd zehn landwirtschaftliche Gebäude. Zu dieser Zeit lebten 68 Einwohner i​m Ort, d​avon 15 katholischen u​nd 53 evangelischen Bekenntnisses.[5] Die Gemeinde- u​nd Gutbezirksstatistik d​er Rheinprovinz führt d​en Ort 1871 m​it acht Wohnhäusern u​nd 80 Einwohnern auf.[7] Im Gemeindelexikon für d​ie Provinz Rheinland v​on 1888 werden für Nacken 14 Wohnhäuser m​it 84 Einwohnern angegeben.[8] 1895 besitzt d​er Ortsteil 12 Wohnhäuser m​it 75 Einwohnern u​nd gehörte kirchlich z​um katholischen Kirchspiel Solingen,[9] 1905 werden e​lf Wohnhäuser u​nd 89 Einwohner angegeben.[10]

Mit d​er Städtevereinigung z​u Groß-Solingen i​m Jahre 1929 w​urde Nacken e​in Ortsteil Solingens. Seit d​en Jahren 1984/1986 stehen v​on den historischen Fachwerkhäusern i​n Nacken d​ie Gebäude Nacken 1, 1a, 3, 5, 9 s​owie das Gebäude Nacker Weg 47 u​nter Denkmalschutz.[11]

Commons: Solingen-Nacken – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Quellen

  1. Heinrich Dittmaier: Siedlungsnamen und Siedlungsgeschichte des Bergischen Landes. In: Zeitschrift des Bergischen Geschichtsvereins. Band 74, Parallele Ausgabe als Veröffentlichung des Instituts für Geschichtliche Landeskunde der Rheinlande an der Universität Bonn. Schmidt, Neustadt a.d. Aisch 1956.
  2. Hans Brangs: Erklärungen und Erläuterungen zu den Flur-, Orts-, Hof- und Straßennamen in der Stadt Solingen. Solingen 1936
  3. Marina Alice Mutz: Nacken. In: Zeitspurensuche. Abgerufen am 1. Januar 2017.
  4. Topographische Karte des Regierungsbezirks Düsseldorf. Entworfen und ausgeführt nach den Katastral-Aufnahmen und den denselben zum Grunde liegenden und sonstigen trigonometrischen Arbeiten durch den kgl. Regierungssekretär W. Werner. Hrsg. von dem kgl. Regierungssekretär F. W. Grube. 4. rev. Auflage / Verlag von A. Bagel in Wesel, 1859 / Ddf., 17. Dez. 1870. J. Emmerich, Landbaumeister. - Nach den ministeriellen Abänderungen berichtigt. Ddf. d. 1. Sept. 1871. Bruns.
  5. Johann Georg von Viebahn: Statistik und Topographie des Regierungsbezirks Düsseldorf, 1836
  6. Friedrich von Restorff: Topographisch-statistische Beschreibung der Königlich Preußischen Rheinprovinz, Nicolai, Berlin und Stettin 1830
  7. Königliches Statistisches Bureau Preußen (Hrsg.): Die Gemeinden und Gutsbezirke des Preussischen Staats und ihre Bevölkerung. Die Rheinprovinz, Nr. XI. Berlin 1874.
  8. Königliches Statistisches Bureau (Preußen) (Hrsg.): Gemeindelexikon für die Provinz Rheinland, Auf Grund der Materialien der Volkszählung vom 1. Dezember 1885 und andere amtlicher Quellen, (Gemeindelexikon für das Königreich Preußen, Band XII), Berlin 1888.
  9. Königliches Statistisches Bureau (Preußen) (Hrsg.): Gemeindelexikon für die Provinz Rheinland, Auf Grund der Materialien der Volkszählung vom 1. Dezember 1895 und andere amtlicher Quellen, (Gemeindelexikon für das Königreich Preußen, Band XII), Berlin 1897.
  10. Königliches Statistisches Bureau (Preußen) (Hrsg.): Gemeindelexikon für die Provinz Rheinland, Auf Grund der Materialien der Volkszählung vom 1. Dezember 1905 und andere amtlicher Quellen, (Gemeindelexikon für das Königreich Preußen, Band XII), Berlin 1909.
  11. Denkmalliste Solingen (Memento des Originals vom 18. Dezember 2015 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www2.solingen.de. Stadt Solingen, 1. Juli 2015, abgerufen am 1. Januar 2017 (PDF, Größe: 129 kB).
This article is issued from Wikipedia. The text is licensed under Creative Commons - Attribution - Sharealike. The authors of the article are listed here. Additional terms may apply for the media files, click on images to show image meta data.