Nacker Bach
Der Nacker Bach ist ein Fließgewässer in Solingen. Er entspringt im Nacker Bachtal im Gebiet Weyersberg und liegt im Landschaftsschutzgebiet. Er mündet an der Wipperaue, in der Nähe der Haasenmühle, in die Wupper. Er wurde früher auch Heidberger, Küllenberger oder Schirpenbroicher bzw. sein Unterlauf Haasenmühler Bach genannt.
Nacker Bach | ||
Nacker Bach Solingen, oberer Bereich | ||
Daten | ||
Gewässerkennzahl | DE: 273674 | |
Lage | Nordrhein-Westfalen, Deutschland | |
Flusssystem | Wupper | |
Abfluss über | Wupper → Rhein → Nordsee | |
Quelle | Bei Solingen 51° 10′ 6″ N, 7° 4′ 13″ O | |
Quellhöhe | ca. 168,9 m ü. NHN[1] | |
Mündung | Bei Solingen-Aufderhöhe in die Wupper 51° 7′ 49″ N, 7° 1′ 36″ O | |
Mündungshöhe | ca. 62,8 m ü. NHN[1] | |
Höhenunterschied | ca. 106,1 m | |
Sohlgefälle | ca. 18 ‰ | |
Länge | 6 km[2] | |
Großstädte | Solingen |
Namensgebung
Das Wort Nacken ist nach Dittmaier ein Formwort für Bodenerhebungen. Dieser verweist neben Nacken bei Solingen unter anderem auch auf Vossnacken bei Velbert-Langenberg und Scharpenacken bei Wuppertal-Ronsdorf.[3] Damit deutet der Name also auf einen Bach der Bodenerhebung oder einen Bach aus dem Hügel/Berg hin.
Geographie
Verlauf
Der rund 6 Kilometer lange Nacker Bach entspringt in einer Talsenke am II. Heidberg im Westen der Solinger Innenstadt, dort, wo die Bahnstrecke Wuppertal-Oberbarmen–Solingen von Grünewald kommend in einer langen Linkskurve weiter in Richtung Ohligs verläuft. Er hat mehrere kleinere Zuflüsse, wie zum Beispiel den Pilghauser Bach. Der Nacker Bach verläuft dann in südwestlicher Richtung durch das nach ihm benannte, vielfach bewaldete Nacker Bachtal. An den Talhängen des Bachtals sowie am Ufer des Baches befinden sich in aufgelockerter Bebauung einige Wohnplätze, von denen die meisten für das bergische Land typische Hofschaften sind, flussabwärts sind dies Kotten, Geilenberg, Nacken, Schaafenmühle, Montanushof, Nacker Küllenberg, Delle, Untenkatternberg, Nöhrenhaus, Brücke, Brachen, Kohlsberg, Schirpenbroich und schließlich Haasenmühle. Dort mündet der Bach in die Wupper.
Zuflüsse
- Stübchener Bach (links)
- Kottener Bach (rechts)
- Geilenberger Bach (rechts)
- Nackener Bach (rechts)
- Schafenmühler Bach (links)
- Nesterköttenner Bach (links)
- Obenkattenberger Bach (links)
- Mittelkattenberger Bach (links)
- Pilghauser Bach (links)
- Steindorfer Bach (rechts)
- Höhscheider Bach (links)
- Holzofer Bach (rechts)
Wasserbauwerke
Der Nacker Bach ist in der Vergangenheit Wassertriebwerk für zahlreiche industrielle Fertigungsstellen gewesen, insbesondere für die in der Solinger Industriegeschichte bedeutenden Schleifkotten, in denen zu vorindustrieller Zeit Erzeugnisse wie Messer, Klingen oder Schwerter produziert wurden. Daneben bestanden am Nacker Bach auch ein Hammerwerk sowie mehrere Mühlen, deren zumeist in Fachwerk errichteten Gebäude in Teilen heute noch den Bach säumen. Im Einzelnen befanden sich folgende Bauwerke entlang des Nacker Baches:
Schleifkotten
- Ernenkotten
- Nackerkotten
- Schaafenmühler Kotten
- Nester Kotten
- Dellerkotten
- Nöhrenkotten
Hämmer
- Kotter Hammer
Hochwasser
Die Regenfälle Ende Mai 2018 führten zu einem Hochwasser und starken Überschwemmungen im Bereich der Hofschaft Haasenmühle kurz vor der Mündung in die Wupper.[6]
Weblinks
Einzelnachweise
- Messung anhand Deutscher Grundkarte 1:5000
- Gewässerverzeichnis des Landesamtes für Natur, Umwelt und Verbraucherschutz NRW 2010 (XLS; 4,67 MB)(Hinweise)
- ZBGV 1956 S. 195
- Rundwanderweg durch das Pilghauser und Nacker Bachtal
- Schleifkotten, Mühlen und Hämmer an den Solinger Bächen Nacker Bach: Ölmühle
- Solinger Tageblatt vom 4. Juni 2018, Seite 13