Monika Spiess
Monika Spiess (* 1942) ist eine deutsche Bildhauerin.
Leben und Wirken
Monika Spiess lebt im zur Stadt Brandenburg an der Havel gehörenden Dorf Klein Kreutz. Sie hatte ihr künstlerisches Abitur an der Arbeiter-und-Bauern-Fakultät an der Kunsthochschule Dresden gemacht, wo sie 1961 ihren Ehemann Emil Spiess (1938–2009) kennenlernte. Beide heirateten zwei Jahre später und zogen nach Brandenburg (Havel). In Brandenburg arbeitete Monika Spiess als Kulturfunktionärin beim Rat des Kreises. Zwischenzeitlich studierte sie Plastik in Dresden. Im Jahr 1977 zog die Familie nach Klein Kreutz. Ihr Atelier hatte sie gemeinsam mit ihrem Mann im Getriebewerk Brandenburg.[1]
Nach der Wende und friedlichen Revolution in der DDR gab die Künstlerfamilie das Atelier im Getriebewerk auf, die Aufträge brachen ein. Nur zwei Arbeiten konnte sie ausführen, darunter die Sanierung eines mehretagigen Keramikbrunnens in der Grünanlage des Hospizes in der Brandenburger Bauhofstraße.[2]
Monika Spiess übernahm ABM-Aufgaben. Sie arbeitete als Sozialarbeiterin in einem Frauen- und Familienzentrum und an einer Schule, wo sie den Teilnehmern vor allem das Kunstverständnis näher brachte. Seit 1997 ist sie Rentnerin, arbeitet aber weiterhin als Bildhauerin mit Keramiken im Atelier in ihrem Haus in Klein Kreutz. Sie hat sich auf Kleinplastiken mit reduzierten Formen spezialisiert. Seit dem Tod ihres Mannes kümmert sie sich um die Präsentation seiner Werke. So entstand unter anderem die Ausstellung Emil Spiess – Ein Leben für die Kunst (24. April bis 5. Juli 2019) in der Kunsthalle Brennabor, durch welche Monika Spies Besucher führte.
Monika Spiess hat zwei Söhne: Marc und Jan (* 1967). Marc wurde Musiker, Jan wurde wie sein Vater Maler und Grafiker.[3][1][4]
Werke (Auswahl)
- um 1975: Schwurhand, Ehrenmal für die im Zuchthaus Brandenburg-Görden hingerichteten antifaschistischen Widerstandskämpfer, Brandenburg an der Havel[5]
Ein Abguss dieser Schwurhand wurde im Gedenkraum des Zuchthauses aufgestellt.[6] - 1976: Ruderer, Bronze, Regattastrecke Beetzsee, Brandenburg an der Havel
- um 1980: Vogelstele (Tränke), Zementguss, Höhe 240 Zentimeter, Zeppelinstraße 168/Erweiterter Uferbereich Neustädter Havelbucht, Potsdam[7]
- 1984: Menschensäule, Beton, am Bürgerhaus Hohenstücken, Brandenburg an der Havel[3]
- 1986: Mutter mit Kind, Bronze, am Bürgerhaus Hohenstücken, Brandenburg an der Havel
- 1987: Vogelbaum. Ein als Vogeltränke aus Beton geformtes Vogelnest wurde zur Verschönerung des Neubaugebietes Frankfurter Allee Süd aufgestellt.[8]
- 1990: Vogeltränke mit Vogelpaar, 1990, Bronze, Gelände des Martha-Piter-Heims, Tschirchdamm, Brandenburg an der Havel[9]
Weblinks
Einzelnachweise
- Biografie Monika Spiess auf Bildhauerei-in-Berlin, abgerufen am 8. April 2020.
- Abbildung des Brunnes vor dem Hospizeingang, abgerufen am 8. April 2020.
- Claudia Nack: Ein Haus voller Erinnerungen. In: Märkische Allgemeine. 3. Mai 2013, abgerufen am 6. April 2019.
- Ölmalerei von Jan Spiess im Sorat Hotel Brandenburg: Vernissage am 09.10.2014, abgerufen am 8. April 2020.
- Das Ehrenmal. In Erinnerung an die Hingerichteten aus dem Zuchthaus. In: stadtmuseum-brandenburg.de. Stadtmuseum Brandenburg, abgerufen am 6. April 2019.
- Ivo Asmus, Heiko Droste, Jens E. Olesen (Hrsg.): Gemeinsame Bekannte: Schweden und Deutschland in der Frühen Neuzeit, darin: Stefanie Endlich: Die Mahnmalsanlage auf dem Marienberg, S. 38, Fußnote 3. Abgerufen am 8. April 2020.
- Kunst im öffentlichen Raum. (PDF) Potsdamer Innenstadt. Landeshauptstadt Potsdam - FB Kultur und Museum, FB Grün- und Verkehrsflächen, abgerufen am 6. April 2019.
- Ansicht und Kurzbeschreibung des Vogelbaums auf Bildhauerei in Berlin, abgerufen am 8. April 2020.
- Anfrage Nr. 220/2012 der Fraktion Die Linke vom 21.08.2012 zu Kunstwerken im öffentlichen Raum. (PDF) Die Oberbürgermeisterinn, 20. September 2012, abgerufen am 7. April 2019.