Molau
Molau ist ein Ortsteil der Gemeinde Molauer Land im Burgenlandkreis in Sachsen-Anhalt.
Molau Gemeinde Molauer Land | |
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Höhe: | 263 m ü. NN |
Fläche: | 13,39 km² |
Einwohner: | 542 (31. Dez. 2008) |
Bevölkerungsdichte: | 40 Einwohner/km² |
Eingemeindung: | 1. Januar 2010 |
Postleitzahl: | 06618 |
Vorwahl: | 036694, 036421 |
Lage von Molau in Molauer Land | |
Geografie
Molau liegt ca. 13 km südlich von Naumburg (Saale) und ist der namensgebende Ort der Molauer Platte. Damit wird umgangssprachlich eine weitgehend ebene, waldarme und dünn besiedelte Landschaft zwischen der Bundesstraße 88, dem Wethautal und dem Tautenburger Wald bezeichnet, die ihrerseits den westlichsten Teil des Altenburg-Zeitzer Lößgebietes[1] bildet. Als Ortsteile der ehemaligen Gemeinde waren Sieglitz (am 1. Juli 1961 nach Molau eingemeindet) und Aue (am 1. Januar 1957 nach Molau eingemeindet) ausgewiesen.
Geschichte
Molau wurde erstmals im 13. Jahrhundert im Zusammenhang mit zwei Rittergütern derer von Molau erwähnt.[2] Nach dem Ort Molau benannte sich eine hier ansässige Seitenlinie der Schenken von Vargula.
Molau, Aue und Sieglitz gehörten bis 1952 wie die meisten heutigen Ortsteile der Gemeinde Molauer Land zu Thüringen. Während Molau und Aue bis 1826 zum Nordteil des Kreisamts Eisenberg gehörten, stand Sieglitz unter der Verwaltung des Amts Camburg.[3] Die wettinischen Ämter Eisenberg und Camburg gehörten aufgrund mehrerer Teilungen im Lauf ihres Bestehens zu verschiedenen Ernestinischen Herzogtümern. 1826 kamen Molau, Sieglitz und Aue vom Herzogtum Sachsen-Gotha-Altenburg zum Herzogtum Sachsen-Meiningen und wurden Teil der Exklave Camburg.[4] Von 1922 bis 1939 gehörten sie zur Kreisabteilung Camburg.[5]
Am 1. Januar 2010 schlossen sich die bis dahin selbstständigen Gemeinden Molau, Casekirchen, Abtlöbnitz und Leislau zur neuen Gemeinde Molauer Land zusammen.[6]
Kultur und Sehenswürdigkeiten
Sehenswert ist das Heimatmuseum mit einer Sammlung heimatschaftlicher Raritäten, wie z. B. Oldtimer. Traditionelle Veranstaltungen sind ein Oldtimer-Treffen im August sowie in der Umgebung das jährliche Brunnenfest im Mai in Bad Kösen und das Naumburger Hussitenkirschfest im Juni.
Eine Landmarke am südlichen Ortsrand stellte jahrzehntelang ein Wasserturm aus der DDR-Zeit mit kugelförmigem Behälter dar. Nach Umbau der Wasserversorgung im Gebiet wurde er jedoch zwischen Ende 2018 und Mitte 2019 demontiert.
Wirtschaft und Infrastruktur
Verkehr
Zur Bundesstraße 88, die westlich von Molau von Naumburg (Saale) nach Camburg verläuft, sind es ca. 4,5 Kilometer. Die Gemeinde wurde ehemals mittels der Bahnstrecke Zeitz–Camburg an die umgebenden Orte angeschlossen. Nach der Sprengung der Saalebrücke bei Camburg war Molau von 1945 bis zur Stilllegung des Abschnitts Molau-Osterfeld 1965 Endpunkt der Strecke von Zeitz.
Wirtschaft und Tourismus
In der Nähe von Molau befindet sich ein Windpark, der das gute Windangebot auf der Hochfläche ausnutzt. In der Umgebung des Ortes wird Hopfen angebaut. Nach Fertigstellung des Rad- und Wanderweges auf der ehemaligen Bahntrasse Zeitz–Camburg soll die Saale-Unstrut-Elster-Rad-Acht durch Molau führen, ein gegenwärtig 178 km langer Radwanderweg durch Nordostthüringen und das südliche Sachsen-Anhalt.
Weblinks
Einzelnachweise
- BfN-Landschaftssteckbrief 46600 Altenburg-Zeitzer-Lössgebiet. Abgerufen am 22. September 2019.
- Molau auf der Homepage der VGEM Wethautal
- Die Ämter des Eisenbergischen Kreises vor 1815 im Buch „Geographie für alle Stände“, ab S. 224
- Orte des sachsen-meiningenschen Kreises Saalfeld
- Geschichte der Kreisabteilung Camburg im Archivportal Thüringen
- StBA: Gebietsänderungen vom 01. Januar bis 31. Dezember 2010