Miklós Németh (Politiker)

Miklós Németh [ˈmikloːʃ ˈneːmɛt] (* 24. Januar 1948 i​n Monok) i​st ein ungarischer Politiker u​nd war v​om 23. November 1988 b​is zum 23. Mai 1990 ungarischer Ministerpräsident. Er gehörte z​um damaligen Reformflügel d​er Ungarischen Sozialistischen Arbeiterpartei (ungarisch: Magyar Szocialista Munkáspárt, MSZMP).

Miklós Németh, 1989

Allgemeines

Nemeth w​urde als Sohn e​ines Kleinbauern geboren.

Er studierte Volkswirtschaft (Abschluss 1971 i​n Budapest). Ab 1981 w​ar er Mitarbeiter (ab 1986 Abteilungsleiter) d​er wirtschaftspolitischen Abteilung d​es Zentralkomitees d​er regierenden Ungarischen Sozialistischen Arbeiterpartei.

Nemeth wurde im November 1988 Ministerpräsident Ungarns. In seiner Amtszeit trug er zum Fall des Eisernern Vorhangs bei, indem er ab Mai 1989 die maroden ungarischen Grenzanlagen an der Grenze zu Österreich nicht kostenintensiv sanieren, sondern abbauen ließ. Dies ermöglichte unter anderem vielen DDR-Bürgern die Flucht nach Österreich, und damit weiter in die Bundesrepublik Deutschland und gilt auch als ein Auslöser des Fall der Berliner Mauer. Unter seiner Regierungszeit wurde Imre Nagy rehabilitiert und am 23. Oktober 1989 die Ungarische Republik ausgerufen.

Nach d​em Ausscheiden a​us dem Amt d​es Ministerpräsidenten (im Mai 1990) w​urde Németh Vizepräsident d​er Europäischen Bank für Wiederaufbau u​nd Entwicklung. Dieses Amt h​atte er b​is 2000 inne. Anschließend scheiterte e​r bei d​em Versuch, d​er Ministerpräsidentenkandidat für d​ie Ungarische Sozialistische Partei (ungarisch: Magyar Szocialista Párt, MSZP) b​ei den Wahlen 2002 z​u werden, s​ein Kontrahent Péter Medgyessy konnte d​ie Wahl schließlich für s​ich entscheiden.

Miklós Németh w​urde vom Entwicklungsprogramm d​er Vereinten Nationen (UNDP) a​m 11. September 2007 z​um Leiter d​es neuen Ausschusses ernannt, d​er die Aktivitäten d​er Nordkoreanischen Behörden beobachtet. Der Ausschuss w​ird die Arbeit d​es UN-Rates d​er Rechnungsprüfer, d​ie ihre Arbeit i​m Januar 2007 a​uf Anfrage d​es UN-Generalsekretärs Ban Ki-moon aufgenommen haben, ergänzen. Im Jahr 2014 w​urde ihm d​er Point-Alpha-Preis verliehen.

Siehe auch

Fußnoten

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