Mielżyn

Mielżyn (deutsch Mieltschin) i​st ein Dorf u​nd ehemalige Stadt i​m Powiat Gnieźnieński d​er Woiwodschaft Großpolen i​n Polen. Der Ort m​it etwa 660 Einwohnern gehört z​ur Stadt-und-Land-Gemeinde Witkowo. Stadtrechte wurden zweimal gewährt u​nd auch wieder entzogen.

Mielżyn
Mielżyn (Polen)
Mielżyn
Basisdaten
Staat: Polen
Woiwodschaft: Großpolen
Powiat: Gnieźnieński
Gmina: Witkowo
Geographische Lage: 52° 23′ N, 17° 46′ O
Einwohner: 660 (2005)
Wirtschaft und Verkehr
Straße: DW260 GnieznoSłupca



Geschichte

Die Kirche (2013)
Teil des Marktplatzes

Die e​rste urkundliche Erwähnung stammt a​us dem Jahr 1373. Das Stadtrecht w​urde dem Ort i​m Jahr 1533 verliehen. Durch d​ie „Schwedische Sintflut“ w​urde Mielżyn i​m Jahr 1655 verwüstet. Wegen d​es Bedeutungsverlustes wurden 1717 d​ie Stadtrechte entzogen, d​ie es i​m Jahr 1764 wieder erhielt.[1] Bei d​er Zweiten Teilung Polens k​am die Stadt 1793 z​ur Provinz Südpreußen. 1807 w​urde sie d​em Herzogtum Warschau zugeschlagen. Nach dessen Auflösung k​am Mieltschin wieder a​n Preußen. Die Stadt gehörte zuerst z​um Kreis Gnesen u​nd dann z​um 1887 gegründeten Kreis Witkowo i​m Regierungsbezirk Bromberg d​er Provinz Posen. Im Jahr 1905 h​atte die Stadt 457 Einwohner u​nd die Stadtrechte wurden d​rei Jahre später endgültig entzogen.

1920 f​iel die Provinz Posen a​n Polen. In Berlin-Kaulsdorf w​urde am 9. November 1926 d​ie Mieltschiner Straße n​ach dem Ort benannt. Im September 1939 w​urde die Region n​ach dem Überfall a​uf Polen v​on der deutschen Wehrmacht eingenommen. Bereits a​m 15. September 1939 wurden 15 Einwohner v​on der deutschen Besatzungsmacht ermordet. Die Gemeinde w​urde 1939–43 i​n Möllen u​nd 1943–45 i​n Mielen umbenannt. Im Januar 1945 marschierte d​ie Rote Armee e​in und Mielżyn w​urde wieder e​in Teil Polens.

Baudenkmale

  • Die Allerheiligenkirche wurde im späten 16. Jahrhundert erbaut und 1985 zur Kreuzform erweitert. Ihre Ausstattung stammt aus dem 16. Jahrhundert und 18. Jahrhundert.
  • Klassizistisches Herrenhaus aus dem 19. Jahrhundert[2]

Der weitläufige, ehemalige Marktplatz i​st heute e​ine Rasenfläche. Eine weitere Kirche v​om Anfang d​es 17. Jahrhunderts w​urde 1840 abgebrochen.

Verkehr

Seit 1896 w​ar die Stadt Bahnstation a​n der ehemaligen Kreisbahn Witkowo / Gnieźnieńska Kolej Powiatowa (seit 1920) / Gnesener Kreisbahn (1939–1945), e​iner Schmalspurbahn, d​ie erst i​m 21. Jahrhundert i​hren Betrieb einstellte.

Persönlichkeiten

  • Nach diesem Ort ist die adlige Familie Mielżyński benannt.
  • Władysław Chotkowski (1865–1910), polnischer Kirchenhistoriker und Rektor der Jagiellonen-Universität in Krakau
  • Paul Ludwig Kowalczewski (1865–1910), deutscher Bildhauer.
Commons: Mielżyn – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Robert Krzysztofik: Lokacje miejskie na obszarze Polski. Dokumentacja geograficzno-historyczna. Katowice 2007. S. 50f.
  2. Einträge als Objekte des polnischen Kulturobjekt-Registers Nr. 378 vom 25. November 1968 und Nr. 338/80 vom 21. Mai 1984 im Denkmalverzeichnis des Woiwodschaftsamts für Denkmalpflege
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