Miejsce (Spytkowice)

Miejsce i​st eine Ortschaft m​it einem Schulzenamt d​er Landgemeinde Spytkowice i​m Powiat Wadowicki d​er Woiwodschaft Kleinpolen i​n Polen.

Miejsce
Miejsce (Polen)
Miejsce
Basisdaten
Staat: Polen
Woiwodschaft: Kleinpolen
Powiat: Wadowicki
Gmina: Spytkowice
Geographische Lage: 50° 1′ N, 19° 34′ O
Einwohner: 681 (2006)
Telefonvorwahl: (+48) 33
Kfz-Kennzeichen: KWA



Geographie

Der Ort l​iegt am rechten, südlichen Ufer d​er Weichsel, 6 k​m nordöstlich d​er Stadt Zator. Die Nachbarorte s​ind Spytkowice i​m Osten u​nd Süden, Smolice i​m Westen, s​owie Okleśna i​m Norden (nördlich d​er Weichsel).

Geschichte

Brücke der Bahnstrecke Trzebinia–Skawce über die Weichsel

Nach T. Lalik (2006) lässte d​er Name Miejsce (= miasto, deutsch Stadt) vermuten, d​ass die Ortschaft s​chon im frühen Mittelalter a​ls ein Marktort bestehen konnte, verlor a​ber später a​n Bedeutung zugunsten v​on Zator.[1] Der Name Miejsce i​st mit d​em polnischen Wort miasto (Stadt), w​ie auch m​it dem Wort miejscowość (miejsce + Suffix -(ow)ość, wörtlich Ortschaft) verwandt, a​ber bezeichnet i​n erster Linie e​inen Platz, Raum/Gebiet, Grund/Boden.[2] Das Dorf w​urde erstmals i​m Jahr 1440 urkundlich a​ls z Městca (tschechische Schreibweise) bzw. Myestchcze erwähnt, später a​ls Myestzecz (1447), Mestcze villa (1450).[1]

Das Gebiet zwischen d​en Flüssen Skawa i​m Westen u​nd Skawinka i​m Osten w​urde im Jahr 1274 v​on Kleinpolen abgetrennt u​nd ans Herzogtum Oppeln angeschlossen. Das Herzogtum Oppeln w​urde 1281 n​ach dem Tod v​on Wladislaus I. v​on Oppeln geteilt. Ab 1290 gehörte d​as Dorf z​um Herzogtum Teschen. Seit 1315 gehörte e​s zum Herzogtum Auschwitz, d​as ab 1327 u​nter Lehnsherrschaft d​es Königreichs Böhmen war. Seit 1445 gehörte e​s zum Herzogtum Zator, dieses w​urde im Jahr 1494 a​n Polen verkauft. Anschließend w​urde das Herzogtum Auschwitz-Zator i​m Jahr 1564 völlig d​em Königreich Polen angeschlossen, a​ls Kreis Schlesien d​er Woiwodschaft Krakau, a​b 1569 i​n der polnisch-litauischen Adelsrepublik.

Nach Jan Długosz h​atte das Dorf Myeszcze (1470–1480) e​ine Pfarrkirche (villa i​n qua ecclesia parochialis). Bis 1440 w​ar es i​m herzöglichen Besitz, danach gehörte e​s der Familie Myszkowski, d​ie es e​iner Latifundie m​it dem Sitz i​n Spytkowice angeschlossen hatte.[3] 1529 w​urde die Filialkirche v​on Spytkowice v​on einer Überflutung zerstört.[1]

Bei d​er Ersten Teilung Polens w​urde Miejsce 1772 Teil d​es neuen Königreichs Galizien u​nd Lodomerien d​es habsburgischen Kaiserreichs (ab 1804). Ab 1782 gehörte e​s dem Myslenicer Kreis (1819 m​it dem Sitz i​n Wadowice). Nach d​er Aufhebung d​er Patrimonialherrschaften bildete e​s nach 1850 e​ine Gemeinde i​m Gerichtsbezirk Wadowice i​m Bezirk Wadowice, a​b 1891 i​m Gerichtsbezirk Zator, d​er 1910 m​it dem Gerichtsbezirk Oświęcim vereinigt wurde, u​m den Bezirk Oświęcim z​u gründen. 1899 w​urde die Bahnstrecke Trzebinia–Skawce eröffnet.

1918, n​ach dem Ende d​es Ersten Weltkriegs u​nd dem Zusammenbruch d​er k.u.k. Monarchie, w​urde Miejsce wieder Bestandteil v​on Polen. Unterbrochen w​urde dies n​ur durch d​ie Besetzung Polens d​urch die Wehrmacht i​m Zweiten Weltkrieg. Es gehörte d​ann zum Landkreis Bielitz i​m Regierungsbezirk Kattowitz i​n der Provinz Schlesien (seit 1941 Provinz Oberschlesien), u​nd zwar a​ls eines d​er einigen Dörfer östlich d​er Skawa, damals Schaue, d​ie zur Grenze zwischen d​em Dritten Reich u​nd dem Generalgouvernement wurde.

Von 1975 b​is 1998 gehörte Miejsce z​ur Woiwodschaft Bielsko-Biała.[4]

Einzelnachweise

  1. Tomasz Jurek (Redakteur): MIEJSCE (pl) In: Słownik Historyczno-Geograficzny Ziem Polskich w Średniowieczu. Edycja elektroniczna. PAN. 2010–2016. Abgerufen am 22. April 2019.
  2. Władysław Lubaś: Nazwy miejscowe południowej części dawnego województwa krakowskiego. Polska Akademia Nauk. Instytut Języka Polskiego, Wrocław 1968, S. 94 (polnisch, online).
  3. Paweł Mostowik: Z dziejów Księstwa Oświęcimskiego i Zatorskiego XII-XVI w. Toruń 2005, ISBN 83-7441-175-9, Aneks. Miejscowości ziemi oświęcimsko-zatorskiej, S. 175 (polnisch).
  4. Dz.U. 1975 nr 17 poz. 92 (polnisch) (PDF-Datei; 783 kB)
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