Microsoft Windows Media Player
Windows Media Player ist ein Computerprogramm, das zur Wiedergabe von Audio- und Videodateien dient. Windows Media Player ist, genau wie der Internet Explorer, ein fester Windows-Bestandteil. Die aktuelle Version ist die Version 12 aus Windows 10, Windows Media Player 12 erschien erstmals mit der Veröffentlichung von Windows 7. Windows Media Player war bis zur Version 9.0 auch für macOS bzw. Mac OS Classic verfügbar. Inzwischen hat Microsoft den Media Player durch Groove Music unter Windows 10 als standardmäßigen Audioplayer ersetzt, trotzdem wird Windows Media Player mitinstalliert und lässt sich als Standardplayer einstellen.
Windows Media Player | |
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Basisdaten | |
Entwickler | Microsoft |
Erscheinungsjahr | 1998 |
Aktuelle Version | 12.0.19041.789 Windows 10, Stand Februar 2021 |
Betriebssystem | Windows |
Kategorie | Mediaplayer |
Lizenz | Proprietär |
deutschsprachig | ja |
windows.microsoft.com |
Funktionen
Neben der Abspielfunktion besteht die Möglichkeit des Brennens von Audio-CDs sowie das allgemeine Kopieren von ungeschützten CDs (siehe auch Digital Rights Management). Weiterhin sind eine Verwaltungsfunktion der Medienarchive, eine Synchronisationsfunktion für tragbare Geräte, wie z. B. MP3-Player oder PDAs, ein Internetradio-Empfänger (nur bis Version 10) sowie eine Schnittstelle zum legalen Kauf von Musik und Videos bei verschiedenen Anbietern, wie z. B. T-Home Vision, vorhanden.
Audio-Dateiformate
Zum Kopieren von Musik auf den Computer verwendet der Windows Media Player zum einen Microsofts hauseigenes Format WMA in verschiedenen Qualitätsstufen (konstante Bitrate 48–192 kBit/s, variable Bitrate 40–75 kBit/s bis 240–355 kBit/s, WMA Lossless, mit Version 11 verfügbar: WMA 10 Pro), seit Version 10 ist es auch möglich, mithilfe eines eingebauten Fraunhofer-Kodierers in das plattformunabhängige MP3-Format zu kopieren, jedoch nur in vier Qualitätsstufen (128, 192, 256, 320 kBit/s) und ohne Unterstützung variabler Bitraten.
Beim Kopieren von CDs ist es möglich, die Tag-Informationen der Titel automatisch mittels einer Internetdatenbank zu ergänzen. Titel- und Interpretinformationen stehen so ohne Eingabe durch den Benutzer zur Verfügung.
Nachladbare Codecs
Durch das Herunterladen weiterer Codecs ist es möglich, vorher nicht unterstützte Formate abzuspielen; ferner gibt es die Möglichkeit, durch den Kauf eines DVD-Codecs die Abspielmöglichkeit für DVDs nachzurüsten. Bei den Betriebssystem-Versionen „Windows Vista Home Premium“ und „Windows Vista Ultimate“ ist ein DVD-Codec für den Windows Media Player serienmäßig enthalten und muss nicht zusätzlich erworben werden.[1] Bei „Windows Vista Home Basic“ und „Windows Vista Business“ muss ein externer Codec installiert werden bzw. ein Upgrade auf eine DVD-wiedergabefähige Version erfolgen.
Weitere Funktionen
Seit Version 9 ist die Funktion „Miniplayer-Modus“ integriert, dabei minimiert sich der Player vollständig in die Windows-Taskleiste, und die Bedienelemente stehen darüber zur Verfügung. Außerdem ist seit der Version 7 eine Brennfunktion für Musik-CDs integriert. Diese CDs können auf einem normalen CD-Player abgespielt werden. Dem Player ist es außerdem möglich, zur Musik so genannte Visualisierungen anzuzeigen – grafische Bildschirmausgaben, die sich im Rhythmus des Audiosignals verändern.
Die Wiedergabelisten des Windows Media Players werden im Format WPL (Windows Media Playlists) gespeichert, das auf XML basiert und mit XML- oder auch Texteditoren bearbeitet werden kann.[2]
Seit Version 9 werden Audios automatisch auf einer Skala von eins bis fünf Sternen bewertet, wofür die Anzahl der Wiedergaben maßgeblich ist.
Wiedergabegeschwindigkeit
Ab der in Windows 7 integrierten Version 12.0 können Audio- und Videodateien in drei verschiedenen Geschwindigkeiten (langsam, normal, schnell) ohne Änderung der Tonhöhe abgespielt werden.
Wettbewerbsrechtliche Probleme
Der Media Player wird mit Microsoft Windows ausgeliefert. Diese Vertriebsart wurde von den Wettbewerbsschützern der Europäischen Union als Ausnutzung von Microsofts Quasi-Monopol auf dem Betriebssystemmarkt missbilligt. Als Reaktion auf die Forderung nach Entkoppelung des Media Player vom Betriebssystem bietet Microsoft-Windows-Versionen ohne Media Player an, wie etwa Windows XP Home Edition N,[3] Windows Vista Home Basic N,[4] Windows Vista Business N[5] oder Windows 7 Home Premium N.
Eine vollständige Deinstallation des Media Players ist nicht möglich, da das Programm tief in das System integriert ist.
Geschichte
Medienwiedergabe
Angefangen hat die Entwicklung mit dem Programm Medienwiedergabe (englisch Media Player), das in älteren Windows-Versionen enthalten war. Außerdem befand es sich auch noch bis Windows XP im C:\Windows\System32\mplay32.exe-Ort. Es ist kaum zu vergleichen mit den heutigen Versionen von Windows Media Player und hat auch deutlich weniger Funktionen.
Windows Media Player 6
Die Version 6.01[6] war die erste Version von Windows Media Player und wurde am 25. Juni 1998 veröffentlicht. Sie ist der Nachfolger vom Media Player und bietet nur wenig Neuerungen. Version 6.4 folgte am 22. November 1999.
Windows Media Player 7
Der am 16. Mai 2000 und für Windows ME und XP (XP: Nur eine Datei) am 14. September 2000/25. Oktober 2001 veröffentlichte Windows Media Player 7 unterstützt erstmals das Brennen von Audio-CDs. Das geht allerdings nur mithilfe des integrierten Plug-ins des Herstellers Adaptec. Mit Windows Media Player 7 war auch ein Internetradio erstmals integriert. Die Oberfläche wurde überarbeitet. Außerdem kann er seit dieser Version auch Playlists speichern.[7] Die Version 7.1 war ein kleines Update, das am 16. Mai 2001 veröffentlicht wurde, bietet eine neue Codierung von Windows Media Audio 8 und wurde minimal verbessert.
Windows Media Player 8
Der Windows Media Player 8 wurde am 25. Oktober 2001 veröffentlicht und wurde optisch kaum überarbeitet. Doch bietet er einige neue Funktionen. So kann er beispielsweise CDs ohne weitere Plug-ins brennen. Der Vollbildmodus hat nun auch einige neue Funktionen. Er beinhaltet eine Symbolleiste, die sich nach wenigen Sekunden wieder ausblendet. Auch das MP3-Format wird nun besser unterstützt.[8]
Windows Media Player 9
Die am 27. Januar 2003 veröffentlichte Version 9 des Windows Media Players, von Microsoft auch 9 Series genannt, bietet im Vergleich zu Version 8 nur wenig Neuheiten. Die Benutzeroberfläche wurde leicht überarbeitet. Es wurden außerdem die Audiokompressionsrate um 20 % und die Videokompressionsrate um 50 Prozent verbessert. Die neue Funktion Video Smoothing verbessert die Wiedergabequalität von gestreamten Videos mit geringer Bitrate. Mit der neuen Windows-Media-Voice-Technik wurde die Tonqualität des Internetradios verbessert. Größter Nachteil der 9er Serie scheint zu sein, dass keine mp3-Konvertierung von Datenträgern in der Grundausführung möglich ist (z. B. CDs kopieren).[9]
Windows Media Player 10
Der Windows Media Player 10 wurde am 12. Oktober 2004 veröffentlicht. Er war nur als Update für Windows XP verfügbar, ältere Versionen unterstützten nur noch Version 9. Die größten Neuerungen liegen an der überarbeiteten Oberfläche. So lassen sich nun vor allem Formen und Größe besser verändern.[10] Der Windows Media Player 10 bietet nun auch mehr Kompatibilität zu tragbaren Audioplayern. Die neue Funktion Auto Sync ermöglicht das Synchronisieren mit unterstützten Geräten. Sie werden automatisch erkannt.[11] Man kann nun auch erstmals Musik-CDs in das MP3-Format kopieren.
Windows Media Player 11
Am 30. Oktober 2006 erschien die finale deutschsprachige Version des Windows Media Players 11. Sie steht seitdem kostenfrei auf der Microsoft-Webseite zum Download bereit.[12][13] Zuvor erschienen die einzige deutschsprachige Betaversion am 12. Mai 2006 und eine zweite Betaversion am 1. September 2006, allerdings nur in englischer Sprache.[14]
Der Windows Media Player 11 ist der erste Media Player, der unmittelbar zum Start auch als 64-Bit-Variante herauskam; beim Vorgänger WMP 10 wurde die x64-Ausführung erst mit dem Erscheinen von Windows XP Professional x64 implementiert.
Die Installationsroutinen der Windows Media Player Versionen 10 und 11 überprüfen die vorhandene Windows-Lizenz mittels einer WGA-Prüfung auf ihre Rechtmäßigkeit.
Windows Media Player 12
Der WMP12 wurde mit Windows 7 ausgeliefert. Er enthält ein etwas verändertes Design gegenüber dem WMP11. Der WMP12 wurde nicht für Windows Vista oder XP veröffentlicht. Der WMP12 wird bis Windows 11 verwendet[15]; trotzdem wird dieser wohl nicht mehr weiterentwickelt. Microsoft bot schon in Windows 8 andere Apps ("Filme & TV" und "Groove Musik" (in Windows 11 "Media Player" genannt)) an, um Mediendateien abzuspielen.
Versionsgeschichte
Legende: | Ältere Version; nicht mehr unterstützt | Ältere Version; noch unterstützt | Aktuelle Version |
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Für Windows
Version | Veröffentlichung | System |
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Windows Media Player 6.01 | 25. Juni 1998 |
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Windows Media Player 6.4 | 22. November 1999 |
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Windows Media Player 7.0 |
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Windows Media Player 7.1 | 16. Mai 2001 |
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Windows Media Player 8 | 25. Oktober 2001 |
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Windows Media Player 9 Series | 27. Januar 2003 |
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Windows Media Player 10 | 12. Oktober 2004 |
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Windows Media Player 11 | 30. Oktober 2006 |
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Windows Media Player 12 |
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Für Windows Mobile
Version | Veröffentlichung | System |
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Windows Media Player | 19. April 2000 | Pocket PC 2000 |
Windows Media Player 1.1 | Palm PC CE 2.11 | |
Windows Media Player 1.2 | 7. September 2000 | Handheld PC 2000 |
Windows Media Player 7 | 12. Dezember 2000 | Pocket PC 2000 |
Windows Media Player 7.1 | 21. Mai 2001 | Pocket PC 2000 |
Windows Media Player 8 |
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Windows Media Player 8.01 | Juli 2002 | Pocket PC 2002 |
Windows Media Player 8.5 | 11. Oktober 2002 | Pocket PC 2002 |
Windows Media Player 9 Series | 23. Juni 2003 | Windows Mobile 2003 |
Windows Media Player 9.0.1 | 24. März 2004 | Windows Mobile 2003 SE |
Windows Media Player 10 Mobile | 12. Oktober 2004 | Windows Mobile 2003 SE |
Windows Media Player 10.1 Mobile | 10. Mai 2005 | Windows Mobile 5.0 |
Windows Media Player 10.2 Mobile | Windows Mobile 5.0 | |
Windows Media Player 10.3 Mobile | 12. Februar 2007 |
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Windows Media Player 11 Mobile | 1. April 2008 | Windows Mobile 6.1 |
Für Mac OS
Version | Veröffentlichung | System |
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Windows Media Player 6.3 | 17. Juli 2000 |
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Windows Media Player 7 | 24. Juli 2001 |
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Windows Media Player 9 Series | 7. November 2003 | Mac OS X |
Für Unix
Version | Veröffentlichung | System |
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Windows Media Player 6.3 | 17. Juli 2000 | Solaris |
Weblinks
Einzelnachweise
- Windows Vista Product Guide: 2.02 Windows Vista Editions Feature Table Download bei microsoft.com (englisch)
- Windows Media Developer Center: Windows Media Playlists
- Nickles.de: Windows XP Home Edition N kommt
- Windows Vista Home Basic N: http://www.microsoft.com/germany/windows/products/windowsvista/editions/homebasic/n/default.mspx
- Windows Vista Business N: http://www.microsoft.com/germany/windows/products/windowsvista/editions/business/n/default.mspx
- Windows Media Player 6.01.05.0217 z. B. zusammen mit IE 5.0 auf PC-WELT-CD (August 1999)
- heise.de: Windows Media Player 7 mit CD-Brenner und Sicherheitsproblemen
- chip.de: Media Player 8: Änderungen unter der Oberfläche
- chip.de: Microsoft Windows Media Player
- chip.de: Media Player aufpoliert
- chip.de: Aufpolierter Look: Mehr Übersicht
- WinFuture: Nachricht über das Erscheinen der finalen Version
- ComputerBase: Meldung über den Vertriebsstart der offiziellen, deutschsprachigen Version
- ComputerBase: Meldung über das Erscheinen der zweiten Beta-Version in englischer Sprache
- In den "Windows Features" fester Bestandteil der "Medienfeatures", der allerdings ebendort deaktiviert werden kann.
- Microsoft Windows Media Player 7 Brings Click and Play Digital Media To Millions Around the Globe (Memento vom 27. November 2005 im Internet Archive)