Microsoft Windows 11
Microsoft Windows 11 ist ein Betriebssystem des US-amerikanischen Unternehmens Microsoft, das am 4. Oktober 2021 veröffentlicht wurde. Es ist der Nachfolger von Windows 10 und wurde am 24. Juni 2021 vorgestellt.
Windows 11 | |
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Entwickler | Microsoft |
Lizenz(en) | proprietär: Microsoft-EULA |
Erstveröff. | 5. Oktober 2021 |
Akt. Version | 10.0.22533.1001[1] vom 12. Januar 2022 (vor 50 Tagen) |
Akt. Vorabversion | 22567.1 (ni_release) |
Architektur(en) | x64, ARM64 |
Chronik | Windows NT 3.1 |
Installationsmedium | USB-Stick (Media-Creation-Tool); DVD, Download |
Sprache(n) | mehrsprachig (110 Sprachen) |
https://www.microsoft.com/de-de/windows/windows-11 |
Geschichte
Auf der Entwicklerkonferenz Microsoft Build 2021 Ende Mai 2021 sprach der Vorstandsvorsitzende Satya Nadella in seiner Grundsatzrede von „der nächsten Windows-Generation“.[2] Am 24. Juni 2021 stellte Microsoft-Produktchef Panos Panay Windows 11 offiziell vor.[3] Ein Beta-Build von Windows 11 wurde inoffiziell von Dritten bereits am 15. Juni 2021 geleakt, sodass die Vorstellung durch Microsoft als Windows 11 keine große Überraschung mehr war.[4][5]
Damit nimmt Microsoft von dem ab 2014 vertretenen Plan Abstand, dass es nach Windows 10 keine weitere Windows-Version geben und dessen Weiterentwicklung über Rolling Releases vorangetrieben werde. Allerdings können die Kunden von Windows 10 auf Windows 11 ohne Zuzahlung wechseln, sofern Microsoft die Hardware unterstützt.[5]
Microsoft veröffentlichte die finale Version (21H2) von Windows 11 bereits am 4. Oktober 2021, einen Tag eher als zunächst angekündigt.[6][7][8] Auf Systemen mit AMD-Ryzen-Prozessoren läuft es jedoch mit verringerter Geschwindigkeit, sodass AMD von einem Upgrade auf Windows 11 zunächst abriet.[9]
Neuerungen und Änderungen
Windows 11 hat ähnliche Eigenschaften wie Windows 10 und baut auf derselben Entwicklungsgeneration auf.[10] Es ist aber die erste Windows-Version, die nur als 64-Bit-Variante zur Verfügung steht.[11][12]
Windows 11 hat wieder abgerundete Ecken bei Fenstern, die aus dem Projekt „Windows 10X“ übernommen wurden.[10]
Erstmals seit Windows 8 ändert sich das Windows-Logo wieder. Es sieht nun wie das Microsoft-Logo aus, ist allerdings in Blautönen gehalten.
Der Bluescreen, der gezeigt wird, wenn ein Fehler das Betriebssystem zum Absturz bringt, ist nun in schwarzer statt in blauer Hintergrundfarbe gehalten. Ein Update Ende 2021 bringt allerdings bei schwerwiegenden Fehlern (Gerätefehler und „Stopp“-Fehler) den blauen „BSOD“ (für englisch Blue Screen of Death) zurück.[13]
Wie unter anderem auch in Windows Vista und Windows 7 kehren mit Windows 11 Widgets zurück. Allerdings lassen sie sich nicht auf dem Desktop platzieren, sondern sind in einem anpassbaren Feed, einer Auflistung von Nachrichten und Artikeln, zusammengefasst.
Alle Sounds wurden überarbeitet. Besonders ist auch der neue Startsound, der sich erstmals seit Windows Vista änderte und standardmäßig ertönt.
Bei der Installation der Home-Variante ist nun die Einrichtung eines Microsoft-Kontos zwingend. Nur bei der Pro-Variante kann die Installation mit einem lokalen Benutzerkonto eingerichtet werden.[14]
Eine angepasste Variante von Microsoft Teams wurde in Windows 11 integriert und soll unter anderem Videochats oder Textnachrichten per Schnellstart ermöglichen.[15]
Auf Windows 11 werden Apps, die für das Betriebssystem Android entwickelt wurden, direkt lauffähig sein. Die Android Apps werden über den Amazon Appstore[16] installiert oder aus anderen Quellen. Derzeit (Stand Oktober 2021) ist diese Funktion noch nicht integriert.[17]
In der neu gestalteten Taskbar wird das Startmenü standardmäßig zentriert dargestellt. Mehrere Einstellungen aus Windows 10 wurden vollständig entfernt. So ist es nicht mehr möglich, die Taskbar an die Bildschirmseiten zu verschieben. Die Programmicons können nicht mehr mit Beschriftungen oder ungruppiert angezeigt werden.
Eine weitere Neuerung besteht darin, Windows 11 mit Hilfe der "automatischen Anmeldung" ohne Passwort zu starten. Auch aus dem Standby- oder Energiespar-Modus heraus muss der Nutzer auf dieser Weise kein Passwort mehr eingeben. Die Standard-Einstellung sieht jedoch weiterhin eine Passwort-Eingabe bei der Windows-Anmeldung vor, die automatisch Anmeldung muss vom Nutzer erst über die Windows-Registrierungsdatenbank (Registry) aktiviert werden. Ein Vorteil dabei kann in einer Reduzierung der Arbeitsschritte und einer damit verbundenen Zeitersparnis liegen; jedoch sollte jedem Nutzer bewusst sein, dass der Verzicht auf ein Windows-Passwort den Zugang zu sensiblen und persönlichen Daten durch Fremde erheblich erleichtert und so ein Sicherheits-Risiko darstellen kann.[18]
Hardware-Mindestanforderungen
Komponente | Anforderungen[19] |
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System | PC mit UEFI ab Version 2.3.1 mit Secure Boot |
Prozessor | 1 GHz oder schneller mit 2 oder mehr Kernen (64-Bit-Architektur), wobei es eine Liste kompatibler x64 und ARM64-Prozessoren gibt[20][21][22][23] |
Firmware | Trusted Platform Module (TPM) Version 2.0 |
Arbeitsspeicher | 4 GB |
Grafik | DirectX 12 mit WDDM-2.0-Treiber |
Massenspeicher | Datenspeicher (wie Festplatten oder SSDs) ab 64 GB |
Microsoft bietet mit der HealthCheckApp ein Tool zur Integritätsprüfung vorhandener Hardware an.[24]
Kritik
Die Systemanforderungen für Windows 11 stehen unter anderem deshalb in der Kritik, weil sie als viel zu hoch angesehen werden und befürchtet werden muss, dass sie zu eigentlich vermeidbarem Elektronikschrott führen werden. So werden etwa nur neuere Prozessoren unterstützt, wobei es nicht nachvollziehbar erscheint, warum bestimmte Prozessorreihen von Microsoft ausgeschlossen wurden.[25][26][27]
Microsoft veröffentlichte daraufhin einen Registry-Eintrag, der eine Upgrade-Installation aus Windows 10 heraus auch bei einem eigentlich nicht unterstützten Prozessor und einem älteren Trusted Platform Module (kurz: TPM, etwa Version 1.2, die Mindestanforderung ist aber ein TPM 2.0) ermöglicht. Dabei muss jedoch ein Haftungsausschluss akzeptiert werden und Microsoft warnt davor, dass in Zukunft eventuell keine Updates mehr möglich sein werden.[28]
Support
Die Windows-11-Editionen Enterprise, Education und IoT Enterprise erhalten 36 Monate Support nach Veröffentlichung. Die Editionen Home, Pro, Pro Education und Pro for Workstation haben 24 Monate Support. Windows 11 Home ermöglicht das Aufschieben von Feature-Updates nicht und erhält diese immer automatisch.[29]
Versionsgeschichte
Windows-11-Versionsinformationen:[30]
Version | Build | Name (Codename) | Erscheinungsdatum | Supportende | ||
---|---|---|---|---|---|---|
Home / Pro / Pro Education / Pro for Workstation | Education / (IoT) Enterprise | |||||
21H2 | 22000 | Release to Manufacturing (RTM) (Sun Valley) [31] |
4. Oktober 2021 | 10. Oktober 2023 | 8. Oktober 2024 |
21H2 (Erstveröffentlichung)
Microsoft veröffentlichte Version 21H2, was der ersten stabilen veröffentlichten Version (RTM) von Windows 11 entspricht, am 4. Oktober 2021.[6][7] Kurz nach der Veröffentlichung wurde über Geschwindigkeitseinbußen auf Systemen mit AMD-Ryzen-Prozessoren berichtet, sodass AMD von einem Upgrade auf Windows 11 zunächst abriet.[9] Zudem kann es bei aktiviertem fTPM zu zufällig auftretenden sekundenlangen „Rucklern“ kommen.[32] Ein weiteres Performance-Problem betraf die zu langsame Schreibgeschwindigkeit bei über AHCI oder NVMe angeschlossenen Festplatten und SSDs.[33] Auch ältere Intel-Audio-Treiber verursachen Probleme nach einem Upgrade von Windows 10, sodass Microsoft auf betroffenen Systemen das automatisch angebotene Upgrade wieder sperren musste.[34] Nach einem ersten Test des Heise-Verlags war Windows 11 21H2 dezent langsamer als Windows 10 21H1. Nur der Desktop erscheint viel früher, ist dabei aber nicht gleich benutzbar.[35]
Weblinks
Einzelnachweise
- Announcing Windows 11 Insider Preview Build 22533.
- Satya Nadella teases ‘the next generation of Windows’ is coming soon. 25. Mai 2021, abgerufen am 9. Oktober 2021.
- Jordan Novet, Kif Leswing, Todd Haselton: Microsoft just unveiled Windows 11: Here’s everything it announced. 24. Juni 2021, abgerufen am 9. Oktober 2021 (englisch).
- BÄM! Windows 11 ist gerade geleakt – so sieht es aus. Abgerufen am 16. Juni 2021.
- Jan Mahn: Windows 11 kommt: Microsoft stellt Windows-10-Nachfolger vor. In: Heise online. 24. Juni 2021. Abgerufen am 25. Juni 2021.; Zitat: „Überraschend war das nicht, nachdem bereits eine Woche zuvor eine nicht für die Veröffentlichung bestimmte ISO-Datei im Internet kursierte“.
- Windows 11 Home and Pro (Version 21H2). In: Microsoft Docs. Abgerufen am 16. Januar 2022.
- Christian Kahle: Frühstart bei Microsoft: Das neue Betriebssystem Windows 11 ist da. In: WinFuture. 5. Oktober 2021, abgerufen am 5. Oktober 2021.
- Jan Schüßler: Windows 11 startet am 5. Oktober. In: heise online. 21. September 2021, abgerufen am 16. Januar 2022.
- Mark Mantel: Windows 11: Leistungseinbußen mit AMD-Ryzen-Prozessoren. In: Heise online. 7. Oktober 2021. Abgerufen am 7. Oktober 2021.; Zitat: „AMDs Ryzen-Prozessoren für Notebooks und Desktop-PCs laufen derzeit unter Windows 11 langsamer als mit Windows 10. … AMD arbeitet zusammen mit Microsoft an Windows- und weiteren Software-Updates, die beide Probleme beheben und noch im Oktober 2021 erscheinen sollen. Bis dahin empfiehlt auch AMD, das Upgrade auf Windows 11 noch nicht durchzuführen.“.
- Günter Born: Windows 11: Microsofts neues Betriebssystem jetzt allgemein verfügbar. In: Heise online. 5. Oktober 2021. Abgerufen am 6. Oktober 2021.; Zitat: „Windows 11 = Win 10 + 10x + neue Funktionen; Anders als der Name suggeriert ist Windows 11 keine komplette Neuentwicklung, sondern basiert auf dem Kern von Windows 10.“.
- heise online: Systemvoraussetzungen für Windows 11: Wann läuft es, woran kann es scheitern. Abgerufen am 5. November 2021.
- Windows 11 als Update: Das sind die Mindestvoraussetzungen für euren PC. Abgerufen am 5. November 2021.
- Frank Schräer: Update für Windows 11 bringt den Bluescreen zurück. In: Heise online. 15. November 2021. Abgerufen am 16. November 2021.; Zitat: „Windows 11 hat neben vielen offensichtlichen Anpassungen der Benutzeroberfläche im Vergleich zu Windows 10 auch die Farbe des Absturzbildschirms geändert – von Blau zu Schwarz. … Das Update KB5007262 bringt … den Bluescreen zurück. Microsoft erklärt im eigenen Windows-Blog: ‚Wir haben die Bildschirmfarbe in Blau geändert, wenn ein Gerät nicht mehr funktioniert oder ein Stoppfehler auftritt, wie in früheren Versionen von Windows.‘“.
- Isabelle Bauer: tipps+tricks: Windows 11 ohne Microsoft-Konto – so geht’s. In: Heise online. 11. Oktober 2021. Abgerufen am 16. November 2021.; Zitat: „Für die Home-Version von Windows 11, die für den persönlichen oder familiären Gebrauch bestimmt ist, wird während des Einrichtungsprozesses ein Microsoft-Konto benötigt. Nur Windows 11 Pro erlaubt es, während des Setups ein sogenanntes ‚Offline-Konto‘ einzurichten.“.
- Windows 11 ist da. In: golem.de. Abgerufen am 24. Juni 2021.
- CHIP: Windows 11 bringt Android-Apps auf den PC. Abgerufen am 28. Juli 2021.
- xda-developers: Windows 11 will support installing Android apps outside the Amazon Appstore. Abgerufen am 21. September 2021 (englisch).
- Windows 11: Ohne Passwort starten und automatisch anmelden. Abgerufen am 23. Februar 2022.
- Compatibility for Windows 11 vom 24. Juni 2021, Abgerufen am 24. Juni 2021 (englisch)
- Windows-Prozessoranforderungen. In: Microsoft.com. 22. Januar 2022, abgerufen am 31. Januar 2022.
- Von Windows 11 unterstützte AMD-Prozessoren. In: Microsoft.com. 4. Januar 2022, abgerufen am 31. Januar 2022.
- Von Windows 11 unterstützte Intel-Prozessoren. In: Microsoft.com. 4. Januar 2022, abgerufen am 31. Januar 2022.
- Von Windows 11 unterstützte Qualcomm-Prozessoren. In: Microsoft.com. 22. Januar 2022, abgerufen am 31. Januar 2022.
- Kompatibilität von Windows 11 überprüfen – Microsoft.com. Abgerufen am 2. Oktober 2021
- Windows 11: Ex-Windows-Chef kritisiert Microsoft für Systemanforderungen. 1. Juli 2021, abgerufen am 19. August 2021.
- Christof Windeck: Kommentar: Die Hardware-Anforderungen von Windows 11 sind das falsche Signal. In: Heise online. 10. September 2021. Abgerufen am 7. Oktober 2021.; Zitat: „Auch wenn klar ist, dass nicht jeder beliebige Uralt-PC noch ein Update auf Windows 11 bekommen muss: Willkürlich wirkender Ausschluss funktionstüchtiger Hardware ist ein Fehler.“.
- Christof Windeck: Vorsicht: Für Windows 11 ungeeignete PCs noch im Handel. In: Heise online. 17. September 2021. Abgerufen am 7. Oktober 2021.
- Günter Born: Microsoft zeigt Trick zur Umgehung der Windows-11-Anforderungen. In: Heise online. 8. Oktober 2021. Abgerufen am 17. Oktober 2021.
- Lifecycle FAQ – Windows vom 24. Juni 2021, abgerufen am 1. Juli 2021 (englisch)
- Windows 11-Versionsinformationen. In: microsoft. Abgerufen am 27. Oktober 2021.
- Stefan Trunzik: Windows Sun Valley: Microsoft leakt Hinweise zum neuen Namen. In: WinFuture. 10. Juni 2021, abgerufen am 15. Oktober 2021.
- Mark Mantel: Windows 11: Ruckler mit Ryzen-Prozessoren bestehen noch immer. In: Heise online. 31. Januar 2022. Abgerufen am 31. Januar 2022.; Zitat: „Schon seit Erscheinen von Windows 11 werden auf verschiedenen Plattformen Beschwerden über Ruckler laut, die in Verbindung mit dem fTPM stehen. Diese Ruckler treten manchmal mehrmals pro Tag, manchmal tagelang gar nicht auf. Am ehesten bemerkt man sie, wenn Musik läuft, die für wenige Sekunden aussetzt oder verzerrt ist. … Universell hilft die Deaktivierung des fTPM.“.
- Mark Mantel: Windows 11: Performance-Probleme mit SSDs und HDDs. In: Heise online. 14. Dezember 2021. Abgerufen am 24. Januar 2022.
- Günter Born: Audio-Treiber von Intel verursachen BlueScreens in Windows 11. In: Heise online. 17. November 2021. Abgerufen am 22. November 2021.
- Axel Vahldiek: Windows 11: Erste Messergebnisse. In: Heise online. 5. November 2021. Abgerufen am 5. November 2021.; Zitat: „Windows 11 braucht zum Booten genauso lange wie sein Vorgänger, auch wenn es schneller wirkt. Im laufenden Betrieb ist es hingegen tatsächlich messbar langsamer. … Warum Windows 11 bei identischen Sicherheitseinstellungen dezent langsamer ist als Windows 10, lässt sich bislang noch nicht sicher sagen.“.