Michelsdorf (Cham)
Michelsdorf ist ein Ortsteil der Kreisstadt Cham. Im Jahr 2011 verfügte er über 940 Einwohner und eine Fläche von 0,57 km².[1]
Michelsdorf Stadt Cham | ||
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Fläche: | 57 ha | |
Einwohner: | 940 (2011) | |
Bevölkerungsdichte: | 1.649 Einwohner/km² | |
Postleitzahl: | 93413 | |
Vorwahl: | 09971 | |
Lage von Michelsdorf in Bayern | ||
Die Marienkapelle |
DP-Camp
Am 20. August 1946 wurde im Ort ein Lager für sogenannte Displaced Persons eröffnet. Damit wurden Zivilpersonen bezeichnet, die sich kriegsbedingt außerhalb ihres Heimatstaates aufhielten und ohne Hilfe nicht zurückkehren oder sich in einem anderen Land neu ansiedeln konnten. Im Camp wurden 550 Personen (31. Oktober 1947) untergebracht, die verschiedensten Nationalitäten angehörten, darunter Russen, Polen, Ukrainer und Belarussen.[2] Die belarussischen Insassen organisierten dabei einen eigenen Pfadfinderverband, der nach Kastus Kalinouski benannt wurde und bereits in Regensburg gegründet worden war. 1947 entstand dort die Einheit „Bayern“, die von Vitaut Kipel, einem späteren Aktivisten der belarussischen Exilgemeinde in den USA[3], geleitet wurde und sogar Pfadfinderperiodika veröffentlichte. Zudem wurde im Lager ein eigenes Gymnasium eingerichtet, das auf belarussischer Sprache unterrichtete und am 17. August 1946 sein erstes Schuljahr beendete. Die Schülerzahl betrug zeitweise zwischen 75 und 122 Jugendlichen. Am 28. Juni 1947 wurde es nach dem belarussischen Dichter Janka Kupala benannt. Es entstanden Verbindungen zum örtlichen Gymnasium in Cham. Im Oktober 1948 kam es zur Teilung der Schule, als mehrere Lehrer und Schüler nach Windischbergerdorf, wo bereits 500 Belarussen lebten, umziehen mussten.[4] Am 19. Mai 1949 wurde das Lager geschlossen.[2] Das Gymnasium selbst wurde 1949 nach Backnang umgesiedelt, wo es bis Februar 1950 bestand.
Baudenkmäler
- Bauernhaus am Laichstätter Weg 8
- Marienkapelle Auf der Altern
Weblinks
Einzelnachweise
- Michelsdorf bei citypopulation.de
- Michelsdorf (Kreis Cham) bei its-arolsen.org
- Vitaut & Zora Kipel auf belarus-misc.org (Memento des Originals vom 28. März 2016 im Internet Archive) Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.
- Belarussische Emigration auf europe-direct-cham.de (Memento vom 30. Dezember 2015 im Internet Archive)